Hinter den Kulissen des Volksfests
Wie kommt die Zuckerwatte auf den Holzstab? Wie funktioniert die historische Orgel? Wie lebt ein Schausteller? Fragen wie diese wurden bei einer exklusiven Führung beantwortet
Neuburg Der Duft von gebrannten Mandeln und Zuckerwatte, rasante und gemütliche Fahrgeschäfte, Losbuden und eine kühle Maß im Bierzelt – das sind Dinge, die viele Menschen mit einem Volksfestbesuch verbinden. Doch abseits all dem, was man auf den ersten Blick sieht und genießen kann, passiert auch unglaublich viel hinter den Kulissen eines Volksfestes. Es muss aufgebaut und abgebaut werden, Karussells funktionieren nun einmal nur mit einer ziemlich komplizierten Technik und auch die Organisation rund um das bunte Treiben muss geregelt sein.
Davon konnte sich am Sonntag eine kleine Gruppe interessierter Besucher überzeugen. Sie hatte eine exklusive „Führung hinter die Kulissen“gewonnen, bei der es allerlei Interessantes zu entdecken gab. Unter den Gewinnern waren auch Johann und Marina Huber aus Bertoldsheim sowie Annemarie und Manfred Geier aus Bergheim, die bei einer Verlosung der
diesen Besuch gewonnen hatten.
Begrüßt wurde die Gruppe von Platzmeisterin Angelika Burghart und von Schausteller Sascha Fegert, der einen Süßwarenstand auf dem betreibt und bei dem schon die erste Aufgabe auf die Gäste wartete: einmal selbst Zuckerwatte machen. Gar nicht so leicht, wie sich herausstellte, denn bis man einen ansehnlichen Bausch zusammenbekommt, braucht es schon ein wenig Geschick, wie die Teilnehmer amüsiert feststellten. Doch geschmeckt hatte es allen trotzdem. Genauso wie die selbstgemachten Crepes, die an einem anderen Stand von ihnen zubereitet wurden.
Angelika Burghart beantwortete unterdessen verschiedene Fragen zur Geschichte und zum organisatorischen Geschehen. Eigentlich beschäftigt sich das Organisationsteam das ganze Jahr über mit dem Volksfest, erklärte sie. „Wir fangen jetzt schon wieder mit den Ausschreibungen für das nächste Jahr an.“Richtig los mit der Arbeit gehe es aber dann ungefähr zwei Monate vor Festbeginn.
Natürlich durfte bei so einem BeVolksfest such nicht der „Test“des ein oder anderen Fahrgeschäfts fehlen. Im Laufgeschäft „Crazy Outback“etwa hatten alle nicht nur ihren Spaß, sondern erfuhren auch von Schaustellerin Nadine Kollmann, dass die Attraktion mit vier großen Transportern angeliefert wird, durften einen Blick in den Technikraum werfen oder auch in die klimatisierten Wohnmobile der Betreiber. „Hier haben wir alles, was wir brauchen“, sagte sie. Denn Nadine Kollmann, deren Urgroßeltern schon Schausteller waren, reist fast das ganze Jahr über von Volksfest zu Volksfest, im Dezember dann zu den Weihnachtsmärkten. Nur von Januar bis März gönnen sie und ihre Familie sich dann eine Pause.
Interessant wurde es auch, als alle sich unter das flotte Karussell „Break Dance“begeben durften und sahen, mit welcher Technik das Gefährt betrieben wird oder, als alle einen Blick in die historische Konzertorgel bei Edmund Diebold werfen konnten – und auf die riesige Menge an Lochkarten, durch die die einzelnen Stücke gespielt werden.
Für die Teilnehmer war die Führung sicherlich ein ganz besonderes Erlebnis, das sie so schnell nicht vergessen werden und durch die sie ein Volksfest auch mit anderen Augen sehen werden.