13 jähriges Mädchen ertrinkt
Flüchtlingskind war zu Besuch bei Verwandten
Mindelheim Die tragische Seite des Sommers: Bei Badeunfällen sind erneut einige Menschen ums Leben gekommen. Zwei Mädchen, neun und 13 Jahre alt, ertranken im Rhein. Die 13-Jährige stammt aus Mindelheim im Landkreis Unterallgäu. Das bestätigte gestern Stefan Kienle vom Mindelheimer Integrationskreis. Das Mädchen gehört einer Flüchtlingsfamilie an, die seit Jahren in Mindelheim lebt. Sie war zu Besuch am Rhein, die Neunjährige war eine Verwandte. Mit einem Großaufgebot hatten Polizei und Feuerwehr am Samstag bis in die Nacht hinein nach den Kindern gesucht. Sie waren beim Baden in einen Strudel geraten und untergegangen. Zunächst hatten Bootsfahrer den leblosen Körper der Neunjährigen
Die Zahl der schweren Badeunfälle steigt
entdeckt. Ein Angler fand dann einige Stunden später die Leiche des 13 Jahre alten Mädchens.
Stefan Kienle zeigte sich tief betroffen von der Nachricht. Er kennt die Familie schon lange. Kienle wies auf die Gefährlichkeit von Fließgewässern hin, welche von Flüchtlingen oftmals unterschätzt werde. Deshalb habe es im Unterallgäu eigene Schulungen gegeben.
Eine 79-jährige Frau, die von Tauchern zunächst im Walchensee in Oberbayern aus 16 Metern Tiefe gerettet wurde, ist in der Nacht zum Sonntag im Krankenhaus gestorben. Warum die Frau in Not geriet, ist laut Polizei unklar. Nach einem Bad im Tegernsee ist ein 67-jähriger Kölner gestorben. Er war dort mit seiner Lebensgefährtin beim Baden. Die Frau hatte den See bereits verlassen, als sie bemerkte, dass ihr Partner leblos im Wasser trieb.
Insgesamt steigt die Zahl der schweren Badeunfälle an. Nach Zahlen der Deutschen Lebens-Rettungsgesellschaft ertranken in den ersten sieben Monaten dieses Jahres bundesweit etwa 280 Menschen, 38 mehr als im Vorjahreszeitraum. Gerade an ungesicherten Badestellen im Binnenland sei es zu den tödlichen Unfällen gekommen.