Neuburger Rundschau

Löwen geben in der 3. Liga den Ton an

Der TSV 1860 München schlägt am zweiten Spieltag Lotte mit 5:1. Die Fans feiern den Sieg im ersten Profispiel der Löwen im Grünwalder Stadion seit 13 Jahren

- VON MORITZ WEIBERG 1100 3:0 1100 3:1 1100 2:0 1100 2:1 1100 2:1 1100 1:0 1100 1:0 1010 1:1 1010 1:1 0000 0:0 0000 0:0 1001 1:2 1001 1:2 1001 0:1 1001 0:1 1001 1:3 1001 0:2 1001 0:3 Dynamo Dresden – MSV Duis burg (Mo., 20.30 Uhr) • FC Ingolstadt 04 – SpVgg

München Am Ende dieses Nachmittag­s, als Sascha Mölders vom Zaun der Westkurve des Grünwalder Stadions geklettert war und mit den Fans den 5:1 Sieg gegen die Sportfreun­de Lotte gefeiert hatte, schien es, als sei die Welt der Münchner Löwen nach all den schwierige­n Jahren wieder in Ordnung. Es war für sie ein perfekter Samstagnac­hmittag gewesen: der begeistern­de Kantersieg und, für viele Fans fast noch wichtiger, die Rückkehr des Profifußba­lls ins Grünwalder Stadion.

1860 München spielte ähnlich rauschhaft wie in der vergangene­n Regionalli­ga–Saison. Nach einer Standardsi­tuation in der 13. Minute traf Simon Lorenz per Kopf. Adriano Grimaldi erzielte neun Minuten später das 2:0 (22. Minute). Lotte hatte den Löwen nichts entgegenzu­setzen, zu fahrig spielten sie nach vorne, zu unkoordini­ert nach hinten. Schnell traf Mölders nach der Pause zum 3:0 (50.) und Felix Weber zum 4:0 (65.). Spätestens als Neu-Löwe Stefan Lex das 5:1 Endergebni­s mit einem trockenen Flachschus­s besiegelte, nahm die Party auf Giesings Höhen ihren Lauf.

Das Grünwalder Stadion war mit 15 000 Zuschauern ausverkauf­t. Auch für die Spieler etwas Besonderes, nach dem Schlusspfi­ff schwärmte Neuzugang Herbert Paul beeindruck­t von der Kulisse: „Unglaublic­h, was hier los ist, was für eine Energie das Stadion hat.“

Die Partie gegen Lotte war das erste Profispiel der Löwen im Stadion an der Grünwalder Straße seit 13 Jahren. 2005 traten die Sechziger in der zweiten Liga an und zogen in die so ungeliebte Allianz Arena um, die sie mit Stadtrival­e Bayern München teilten. Es folgten Jahre des sportliche­n Siechtums, Spiele vor wenigen tausend Zuschauern in der für Sechzig überdimens­ionierten Fröttmanin­ger Arena.

Meilenweit entfernt schienen diese Zeiten am Samstag. Die Münchner Fans zelebriert­en die Rückkehr mit einer großen Choreograf­ie, der Schriftzug „München Giesing – ein Viertel und sein Verein“prangte an der Gegengerad­e. Vor dem Spiel herrschte auf den Straßen Giesings Volksfesta­tmosphäre, gelassen standen die Zuschauer an den Kneipen der Grünwalder Straße.

In Lederhosen wartete Dieter Finke vor dem Stadion auf den Einlass. Seit über 40 Jahren ist der gebürtige Münchner Fan des TSV 1860. Seit Ewigkeiten hat er eine Dauerkarte und freut sich, endlich positive Schlagzeil­en über seinen Verein zu hören. „Hoffentlic­h hören jetzt die ganzen Quälereien auf. Allzu zuversicht­lich bin ich aber nicht.“Mindestens genauso bedeutend für ihn ist die Rückkehr in die alte Heimat: „Es ist sehr wichtig für den Verein, wieder hier zu sein. Alles andere ist uninteress­ant.“Ein Fan im hellblauen Löwentriko­t, der neben Finke steht, fügt hinzu: „Die Frage ist nur, ob das Stadion auch für die höheren Ligen reicht.“Ihren Pessimismu­s haben die leidgeprüf­ten Löwen in den Niederrung­en der Regionalli­ga nicht verloren. - - - - - - - -

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Foto: Imago Die Fans gaben alles am Samstag in Giesing: Im ausverkauf­ten Stadion an der Grün walder Straße feierten sie den ersten Saisonsieg der Löwen.

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