Brennauer holt Gold in Rekordzeit
Die Allgäuerin ist in der 3000-Meter-Einerverfolgung nicht zu schlagen und fährt am Samstag schneller als jemals eine Deutsche vor ihr. Tags darauf profitiert sie von ihrem Team
18.00 Schwimmen, 200 m Schmet terling (F), 100 m Rücken (M), 200 m Freistil (F), 200 m Brust (M), 200 m Lagen (M), 4 x 100 m La gen, Staffel Mixed Glasgow Die Medaillen-Flut der deutschen Radsportler bei den European Championships hält unvermindert an. Lisa Brennauer holte in einem fast schon verloren geglaubten Straßenrennen am Sonntag mit Platz drei noch ein fast optimales Ergebnis heraus. Für die Allgäuerin aus Durach war es nach Gold in der Einerverfolgung am Samstag und Bronze in der Mannschaftsverfolgung bereits die dritte Medaille in Glasgow. Den Titel holte im Sprint Marta Bastianelli aus Italien vor Titelverteidigerin Marianne Vos aus den Niederlanden.
„Ich hätte nicht gedacht, dass wir noch mal rankommen“, sagte Brennauer ausgepumpt aber glücklich im Ziel am Glasgow Green, dem ältesten Park der Stadt. „Ich bin jetzt mega happy. Das war heute vor allem eine tolle Mannschaftsleistung“, jubelte die 30-Jährige, die von der Verfolgungsarbeit ihrer Teamkolleginnen profitierte. Im, Finale kam es doch noch zum Massensprint.
Mit dem Sieg in der Einerverfolgung hatte sich die Zeitfahr-Weltmeisterin von 2014 tags zuvor einen lange gehegten Wunsch erfüllt, den Strapazen musste sie aber zunächst ein wenig Tribut zollen. „Ich war am Abend sehr aufgewühlt, habe nicht gut geschlafen und hatte einen superschweren Tag“, sagte Brennauer, „aber irgendwie hat jeder dran geglaubt.“
Einen weiteren EM-Titel steuerte Domenic Weinstein bei, der im Ziel den Daumen hoch riss und seinen Bizeps zeigte: Nach mehreren vergeblichen Anläufen hat der Bahnrad-Sportler aus VillingenSchwennigen erstmals bei einer internationalen Meisterschaft die 4000-Meter-Einerverfolgung gewonnen.
Der 23-Jährige, 2016 schon VizeWeltmeister und im Vorjahr EMDritter, siegte am Sonntagabend in 4:13,363 Minuten in einem absolut hochklassigen Finale gegen den Portugiesen Ivo Oliveira. Im Vorlauf hatte Weinstein in 4:13,073 Minuten seinen deutschen Rekord verbessert und war zur Bestzeit gefahren.
Sein Gold war bereits das achte EM-Edelmetall der deutschen Radsportler in Glasgow (2/3/3). „Die Zeit war megastark und ist sehr hoch zu bewerten. Jetzt hat er endlich seinen ersten Männer-Titel“, sagte Bundestrainer Sven Meyer.
Anna Knauer aus Eichstätt hatte zuvor Silber im Ausscheidungsfahren auf der Bahn gewonnen. Die Bayerin musste sich im Sprint nur der vierfachen Olympiasiegerin Laura Kenny (vormals Trott) aus Großbritannien geschlagen geben. „Es war ein Wahnsinnserlebnis, Laura Kenny vor ihrem Heimpublikum zu fordern“, jubelte die glückliche Knauer.