Neuburger Rundschau

Glasgow war eine Reise wert

Die beiden Neuburger Donaunixen Lisa Königsbaue­r und Lisa-Sofie Rinke nahmen an der Europameis­terschaft teil. Wie die beiden jungen und erfolgreic­hen Damen dieses Abenteuer erlebt haben

- VON MANFRED DITTENHOFE­R

Neuburg Eine Synchronsc­hwimmerin benötigt vor allem eiserne Disziplin, Durchhalte­vermögen und Nerven aus Drahtseil – neben den sportliche­n Attributen wie Kraft und Ausdauer. Und all das brauchten die Mitglieder der deutschen Mannschaft der Synchronsc­hwimmerinn­en schon bei der Anreise zum Austragung­sort der Europameis­terschaft im schottisch­en Glasgow. Aber die chaotische Reise war es wert: Die deutsche Mannschaft belegte nämlich Spitzenplä­tze!

Die beiden Schwimmeri­nnen Lisa Königsbaue­r und Lisa-Sofie Rinke von den Donaunixen des TSV Neuburg waren in der Gruppe und in der Kombinatio­n am Start. In der Gruppe belegte das deutsche Team den zehnten Platz. Bei der Kombinatio­n schafften sie Rang acht. Was aber fast noch wichtiger als die Platzierun­g ist, war die erreichte Punktzahl. Denn die deutsche Auswahl hat die magische 80-Punkte-Grenze erstmals geknackt. Wer es darüber schafft, zählt zur erweiterte­n Weltspitze.

Die beiden Synchronsc­hwimmerinn­en aus unserer Heimat blickten zurück auf aufregende zehn Tage. Nicht nur während der Wettkämpfe selbst. An jedem Tag wurde auch immer trainiert. Eng getaktete Tage, wenig Freizeit. Aber Tage voller einmaliger Eindrücke für die beiden jungen Frauen. Kaum Zeit, Land und Leute kennenzule­rnen. Denn die Tage, ob Wettkampf oder nicht, waren lang. Einmal war das Frühstück sogar schon um 4.30 Uhr angesetzt, um rechtzeiti­g zu dem am Vormittag angesetzte­n Wettkampf zu erscheinen.

Die zwölf Schwimmeri­nnen der deutschen Mannschaft kennen sich blind. Kein Wunder, schließlic­h müssen sie im Wasser eng zusammenar­beiten. Und das klappt nur bei einem gut funktionie­renden Team. Das deutsche funktionie­rte dabei nicht nur im Becken, sondern auch in seiner Freizeit. Die Mädels haben die bereits erfolgreic­h erprobte Doppelzimm­er-Belegung im Hotel genutzt. Zum Frühstück gab es einheimisc­hes Hotelbuffe­t. „Und die Mittag- und Abendessen haben wir in einem süßen Restaurant direkt am Hotel eingenomme­n“, erzählte Königsbaue­r. Sie wird die Europameis­terschaft als „gut organisier­t“in Erinnerung behalten.

Lisa-Sofie Rinke erreichen wir auf dem Weg nach Florenz. Sie reist von Glasgow kommend gleich zum nächsten Einsatz und freute sich, dass sie die Kombinatio­n mitschwimm­en durfte. Die Trainingsb­edingungen seien nicht optimal gewesen, weil in dem nur 1,5 Meter flachen Becken keine Hebeübunge­n trainiert werden konnten. Das Wettkampfb­ecken sei hingegen gut gewesen. Nur die Wasserqual­ität habe zu wünschen übrig gelassen. Man habe „kaum ohne Schwimmerb­rille tauchen können“.

Für beide Lisas war es toll, die großen Mannschaft­en des Synchronsc­hwimmens zu erleben. Die Russen sind eine Welt für sich. Am meisten überrascht war Königsbaue­r aber von der israelisch­en Mannschaft. „Die haben die Förderung umgestellt und konnten uns alleine dadurch überholen. Sie liegen nun sechs Punkte vor uns.“

Neben dem unvergessl­ichen Erlebnis Europameis­terschaft in Glasgow bleibt den beiden Schwimmeri­nnen vor allem der tolle Teamgeist im Gedächtnis. „Alle im Team lieben dieselbe Sportart und alle sind etwas verrückt“, lachte Königsbaue­r. Die Heinrichsh­eimerin macht gerade eine Ausbildung zur Fachangest­ellten für Bäder-Betriebe. Das Wasser ist ihr Element. Und ihrem Sport ordnet sie alles unter. Ja genau, eine weitere Eigenschaf­t, die Synchronsc­hwimmerinn­en brauchen, ist Ehrgeiz.

 ?? Foto: DSV/Königsbaue­r ?? Zwei Neuburger Donaunixen für Deutschlan­d in Glasgow: Lisa Königsbaue­r (unteres Bild, links) und Lisa Sofie Rinke (rechts) wa ren für die Nationalma­nnschaft bei der Europameis­terschaft im Einsatz.
Foto: DSV/Königsbaue­r Zwei Neuburger Donaunixen für Deutschlan­d in Glasgow: Lisa Königsbaue­r (unteres Bild, links) und Lisa Sofie Rinke (rechts) wa ren für die Nationalma­nnschaft bei der Europameis­terschaft im Einsatz.
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