Eine Geburtstagsfeier im Museumsgarten
Die Open Air Veranstaltung zum 40-jährigen Bestehen lockte mit einer Vielzahl an Darbietungen
Neuburg „Was braucht es denn für eine Geburtstagsfeier?“, fragte Oberbürgermeister Bernhard Gmehling in seiner Begrüßungsansprache und die Kinder der Sommerakademie fanden sogleich passende Antworten: Musik natürlich, Essen und Trinken, Geschenke. Die sollte es im Verlauf des Abends auch geben, aber das schönste Geschenk machten sich die Akteure der Sommerakademie selbst: Eine gelungene Geburtstagsfeier mit vielfältigen Beiträgen im stimmungsvoll beleuchteten Museumsgarten an einem lauen Sommerabend.
17 Uhr. Der Museumsgarten ist gut gefüllt, viele Familien warten auf den Auftritt ihrer kleinen Künstler: Diese ziehen mit selbst gestalteten Fahnen ein und bringen der Sommerakademie ein Ständchen dar. Dem charmanten Auftritt der Kinder folgt der Gospelchor. Bei Klassikern wie „Siyahamba“und „Amen“könnten auch die Zuschauer einsteigen, die mitreißende Soulstimme von Chorleiter André Monde de Lang sorgt für die passende Geburtstagsstimmung.
17.45 Uhr. Die Bühne ist mittlerweile umgebaut, die Reihe der klassischen Stücke wird vom Cello-Ensemble rund um Alexander Suleiman eröffnet. „La Cumparsita“, wohl der bekannteste Tango, ergreift das Publikum durch passend dunkle Klangfärbung und gefühlvolle Dynamik. Die Kinder tollen nicht mehr herum, sondern sitzen stumm und hören zu. Das Thema „Tango“wird mit einem Ensemble aus Bandoneons, Cello, Geige und Kontrabass fortgeführt. Die südamerikanischen Klänge, einstudiert durch Marcelo Mercadante, wecken Urlaubsgedanken, die Melodramatik der Stücke spiegelt die Natur mit zunehmendem Wind und fliegenden (Noten-)Blättern wider.
18.30 Uhr. Klarinette, Cello und Klavier, das Trio aus Marco Thomas, Vittorio Ceccanti und Nino Gurevich spielt mit einer Leichtigkeit, die verzaubert. Die Instrumen- te scheinen in einen Dialog zu treten, die neckische Klarinette fordert das Cello heraus, das mal sanft, mal dramatisch antwortet, das immer gefühlvolle Klavier führt, ohne sich in den Vordergrund zu drängen. Bei einem Glas Wein genießt das Publikum schweigend.
19.15 Uhr. Die Geburtstagsfeier war als „Musik-Marathon“angekündigt. Doch das trifft es nicht, Langatmiges und Langeweile haben keinen Platz, immer neue musikalische Leckerbissen werden den Zuhörern aufgetischt. Jetzt sind es Corinna Wernz und Martin Stadlbauer, die ihre vier Hände über das Klavier tanzen lassen zur „Petite suite“von Débussy. Die „Sonate für vier Hände“von Poulenc hingegen weckt das Publikum mit hämmernden Rhythmen und schrillen Passagen auf und motiviert viele, weiterhin zu bleiben.
22 Uhr. Mittlerweile ist es dunkel geworden. Die farbenreiche Beleuchtung der Bühne und des Gartens kommt umso besser zum Vorschein. Dafür gibt es auch die von den Kindern geforderten Geschenke, überreicht von Kulturreferent Markus Haninger für das Team um Kulturamtsleiterin Kathrin Jacobs. Der musikalisch letzte Gang des Abends ist das Jazzkonzert. Die exzellenten Musiker, ersichtlich durch herrliche Solopassagen, spielen so ausgewogen und unaufdringlich zusammen, dass die Zuhörer ein letztes Mal einem „Daydream“verfallen können. Als Kerstin Schulz als Neuburger Überraschungsgast „Georgia“zum Besten gibt, ist von Müdigkeit im Publikum nichts zu spüren. Eine Geburtstagsfeier, die mit einer solch großartigen Stimmung endet, kann man nur als gelungen bezeichnen.