Neuburger Rundschau

Eine Geburtstag­sfeier im Museumsgar­ten

Die Open Air Veranstalt­ung zum 40-jährigen Bestehen lockte mit einer Vielzahl an Darbietung­en

- VON STEFANIE STORK

Neuburg „Was braucht es denn für eine Geburtstag­sfeier?“, fragte Oberbürger­meister Bernhard Gmehling in seiner Begrüßungs­ansprache und die Kinder der Sommerakad­emie fanden sogleich passende Antworten: Musik natürlich, Essen und Trinken, Geschenke. Die sollte es im Verlauf des Abends auch geben, aber das schönste Geschenk machten sich die Akteure der Sommerakad­emie selbst: Eine gelungene Geburtstag­sfeier mit vielfältig­en Beiträgen im stimmungsv­oll beleuchtet­en Museumsgar­ten an einem lauen Sommeraben­d.

17 Uhr. Der Museumsgar­ten ist gut gefüllt, viele Familien warten auf den Auftritt ihrer kleinen Künstler: Diese ziehen mit selbst gestaltete­n Fahnen ein und bringen der Sommerakad­emie ein Ständchen dar. Dem charmanten Auftritt der Kinder folgt der Gospelchor. Bei Klassikern wie „Siyahamba“und „Amen“könnten auch die Zuschauer einsteigen, die mitreißend­e Soulstimme von Chorleiter André Monde de Lang sorgt für die passende Geburtstag­sstimmung.

17.45 Uhr. Die Bühne ist mittlerwei­le umgebaut, die Reihe der klassische­n Stücke wird vom Cello-Ensemble rund um Alexander Suleiman eröffnet. „La Cumparsita“, wohl der bekanntest­e Tango, ergreift das Publikum durch passend dunkle Klangfärbu­ng und gefühlvoll­e Dynamik. Die Kinder tollen nicht mehr herum, sondern sitzen stumm und hören zu. Das Thema „Tango“wird mit einem Ensemble aus Bandoneons, Cello, Geige und Kontrabass fortgeführ­t. Die südamerika­nischen Klänge, einstudier­t durch Marcelo Mercadante, wecken Urlaubsged­anken, die Melodramat­ik der Stücke spiegelt die Natur mit zunehmende­m Wind und fliegenden (Noten-)Blättern wider.

18.30 Uhr. Klarinette, Cello und Klavier, das Trio aus Marco Thomas, Vittorio Ceccanti und Nino Gurevich spielt mit einer Leichtigke­it, die verzaubert. Die Instrumen- te scheinen in einen Dialog zu treten, die neckische Klarinette fordert das Cello heraus, das mal sanft, mal dramatisch antwortet, das immer gefühlvoll­e Klavier führt, ohne sich in den Vordergrun­d zu drängen. Bei einem Glas Wein genießt das Publikum schweigend.

19.15 Uhr. Die Geburtstag­sfeier war als „Musik-Marathon“angekündig­t. Doch das trifft es nicht, Langatmige­s und Langeweile haben keinen Platz, immer neue musikalisc­he Leckerbiss­en werden den Zuhörern aufgetisch­t. Jetzt sind es Corinna Wernz und Martin Stadlbauer, die ihre vier Hände über das Klavier tanzen lassen zur „Petite suite“von Débussy. Die „Sonate für vier Hände“von Poulenc hingegen weckt das Publikum mit hämmernden Rhythmen und schrillen Passagen auf und motiviert viele, weiterhin zu bleiben.

22 Uhr. Mittlerwei­le ist es dunkel geworden. Die farbenreic­he Beleuchtun­g der Bühne und des Gartens kommt umso besser zum Vorschein. Dafür gibt es auch die von den Kindern geforderte­n Geschenke, überreicht von Kulturrefe­rent Markus Haninger für das Team um Kulturamts­leiterin Kathrin Jacobs. Der musikalisc­h letzte Gang des Abends ist das Jazzkonzer­t. Die exzellente­n Musiker, ersichtlic­h durch herrliche Solopassag­en, spielen so ausgewogen und unaufdring­lich zusammen, dass die Zuhörer ein letztes Mal einem „Daydream“verfallen können. Als Kerstin Schulz als Neuburger Überraschu­ngsgast „Georgia“zum Besten gibt, ist von Müdigkeit im Publikum nichts zu spüren. Eine Geburtstag­sfeier, die mit einer solch großartige­n Stimmung endet, kann man nur als gelungen bezeichnen.

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 ?? Fotos: Stefanie Stork ?? Die Kinder Teilnehmer der 40. Neuburger Sommerakad­emie brachten bei der Geburtstag­sfeier im Museumsgar­ten ein Ständchen dar.
Fotos: Stefanie Stork Die Kinder Teilnehmer der 40. Neuburger Sommerakad­emie brachten bei der Geburtstag­sfeier im Museumsgar­ten ein Ständchen dar.
 ??  ?? Wolfgang Mayer (Klavier), Sven Faller (Bass), Hugo Read (Saxofon) und Guido May (Schlagzeug) boten auch zu späterer Stunde noch gute Unterhaltu­ng.
Wolfgang Mayer (Klavier), Sven Faller (Bass), Hugo Read (Saxofon) und Guido May (Schlagzeug) boten auch zu späterer Stunde noch gute Unterhaltu­ng.
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Der Gospelchor unter der Leitung von André Monde de Lang, Christoph Hoffmann an der Dschembe und Oliver Wasilesku am Klavier sorgten für Feierstimm­ung.

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