Neuburger Rundschau

Eine Frage der Einstellun­g und Psyche

Die Bilanz des SV Sinning im Gemeindede­rby gegen den TSV Ober-/Unterhause­n ist „ausbaufähi­g“. SVS-Spielertra­iner Iwo Sommer begibt sich auf Ursachenfo­rschung. Seinem Team traut er dennoch einiges zu

- VON MATTHIAS KOLLAR Aus welchem Grund?

Sinning Mit dem Gemeindede­rby zwischen dem SV Sinning und TSV Ober-/Unterhause­n startet am Sonntag (15 Uhr) die Saison 2018/2019 in der A-Klasse Neuburg. Wir haben im Vorfeld dieses überaus interessan­ten Duells mit dem Spielertra­iner des SVS, Iwo Sommer, gesprochen.

Herr Sommer, Ihr letztes Pflichtspi­el mit dem SV Sinning ist bereits knapp zwei Monate her. Wie sehr freuen Sie sich denn auf den morgigen Saisonstar­t?

Sommer: Nach zwei Monaten „nichts machen“ist die Vorfreude natürlich groß. Das ganze Team ist motiviert, zumal Pflichtspi­ele schon noch einmal etwas anderes sind als Testspiele.

„Nichts machen“war es letztendli­ch wahrschein­lich nicht. Wie zufrieden sind Sie mit der Vorbereitu­ng Ihrer Mannschaft?

Sommer: Wir sind seit rund sechs Wochen im Trainingsb­etrieb. Zufrieden bin ich jedoch nicht ganz. Ich würde unsere Vorbereitu­ng als „durchwachs­en“bezeichnen.

Sommer: Entscheide­nde Spieler haben zu wenige Trainingse­inheiten. Leider kommen immer wieder kleine Verletzung­en oder Urlaube dazwischen.

Die Testpartie­n verliefen aber doch gar nicht so schlecht…

Sommer: Das stimmt. Wir haben insgesamt vier Siege, zwei Niederlage­n und ein Remis zu Buche stehen. Mit einigen Begegnunge­n war ich sehr zufrieden, mit anderen wiederum nicht. Vor allem hängt uns die 0:1-Niederlage gegen den TSV Ober-/Unterhause­n am vergangene­n Sonntag nach.

Meinen Sie in den Knochen oder vielmehr in den Köpfen Ihrer Akteure? Sommer: (lacht) Wohl eher Letzteres. Wir waren – auch nach Meinung ein paar weniger Oberhausen­er Fans – das bessere Team. Wie so oft haben wir aber beste Torchancen liegen gelassen und am Ende selbstvers­chuldet verloren. Leider haben wir es auch in den vergangene­n Spielzeite­n selten geschafft, Kapital aus unseren Gelegenhei­ten zu schlagen.

In der vergangene­n Saison hat der SV Sinning jedoch eine sehr solide Punktrunde absolviert und wahrschein­lich öfter als jeder andere Gegner mit 1:0 gewonnen…

Sommer: Das ist richtig. Wir stehen hinten sehr gut und hatten auch in der abgelaufen­en Saison die beste Defensive. Die Abwehrarbe­it ist mit Sicherheit unsere größte Stärke. Was mir aber fehlt, ist die Tatsache, dass wir in Partien, in denen wir ohnehin dominieren, auch mal zwei, drei oder vier Tore schießen. Daran müssen wir noch arbeiten.

Mit Johannes Hummel (SG Roßhaupten/Allgäu) hat man einen neuen Stürmer dazubekomm­en. Ändert sich dieses Problem dadurch?

Sommer: Johannes ist ein überragenz­u der Kicker, der uns sehr guttun würde. Leider haben wir nur das Gastspielr­echt, da er weiterhin in seiner Heimat im Allgäu kicken möchte. Er ist aber eine Waffe und wäre genau der Angreifer, der uns weiterhelf­en würde.

Wie sieht es mit den anderen Neuzugänge­n aus?

Sommer: Mit Willi Keller haben wir einen neuen Co-Trainer und starken Kicker dazubekomm­en, der die Bälle vorne halten und verteilen kann. Das hat uns in der Vergangenh­eit auch das eine oder andere Mal gefehlt. Ansonsten sind einige Spieler aus der Jugend dazukommen, die uns sowohl qualitativ als auch in der Breite verstärken.

Kommen wir zurück zum morgigen Match. Wie schätzen Sie den TSV Ober-/Unterhause­n ein?

Sommer: Mit Thomas Mertel hat der TSV einen guten Coach bekommen, unter dem ich auch schon trainieren durfte. Ich denke, er wird seine Sache in Oberhausen gut machen und das Team voranbring­en. Der TSV Ober-/Unterhause­n hat außerdem in den letzten vier Partien dreimal gegen uns gewonnen. Einmal konnten wir unentschie­den spielen. Deshalb gehen sie als klarer Favorit in dieses Derby.

Denken Sie nicht, dass Sie damit ein wenig tiefstapel­n?

Sommer: Es muss einen bestimmten Grund geben, dass wir es nicht schaffen, diese Spiele zu gewinnen. Exemplaris­ch ist für mich das Match, das wir in der vergangene­n Rückrunde mit 0:1 verloren haben. Wir haben schwachen Fußball gespielt und konnten irgendwie nicht unsere Leistung abrufen. Eine Woche später konnten wir mit derselben Truppe den Aufsteiger FC Ehekirchen mit 2:0 schlagen. Innerhalb von acht Tagen kann sich bekanntlic­h nicht allzu viel ändern. Ich denke daher tatsächlic­h, dass es mit der Einstellun­g und Psyche zusammenhä­ngen muss.

Sind Sie denn positiv gestimmt, dass die Einstellun­g am Sonntag passt? Sommer: Wir haben vom vergangene­n Wochenende etwas gutzumache­n und wollen vor einer etwas größeren Kulisse eine gute Leistung zeigen. Ich glaube schon, dass meine Mannschaft das Zeug dazu hat, positiv in die Saison zu starten.

Wie sehen den allgemein die Ziele für die neue Spielzeit aus?

Sommer: Wir wollen auf jeden Fall oben mitspielen, ohne eine konkrete Platzierun­g nennen zu wollen. Außerdem wünsche ich mir konstant gute Leistungen und vielleicht das eine oder andere Tor mehr.

 ?? Foto: Dirk Sing ?? Ihre Wege dürften sich auch morgen wieder mehrfach kreuzen: Sinnings Spielertra­iner Iwo Sommer (rechts) und Denis Kugler (links) vom TSV Ober /Unterhause­n.
Foto: Dirk Sing Ihre Wege dürften sich auch morgen wieder mehrfach kreuzen: Sinnings Spielertra­iner Iwo Sommer (rechts) und Denis Kugler (links) vom TSV Ober /Unterhause­n.

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