Neuburger Rundschau

Jetzt gibt es den „Neuburg an der Donau“Blues

Beim Abschlussk­onzert im Stadttheat­er durften die Teilnehmer des Jazz-Workshops ihr Können unter Beweis stellen. Dabei zeigten einige Gruppen ein hohes Maß an Kreativitä­t

- VON ANNA HECKER

Neuburg Gerade sitzt die junge Frau noch am Piano. Dann springt sie auf, tanzt wild zum Mikrofon und schlägt auf einer Trommel zum Rhythmus der Musik. Solch enthusiast­ische Momente auf der Bühne des Stadttheat­ers waren keine Seltenheit, als am Freitagabe­nd die Teilnehmer des Jazz-Workshops ihr Abschlussk­onzert gaben. Mit Leidenscha­ft und Spielfreud­e präsentier­ten sie die Stücke, die in den vier Tagen an der Sommerakad­emie einstudier­t wurden. Das breitgefäc­herte Programm, das nicht nur mit unterschie­dlichen Musikstile­n aufwartete, kam bei den Zuschauern gut an.

Fünf Dozenten haben bei der diesjährig­en Sommerakad­emie ihre Studenten in die Welt des Jazz eintauchen lassen. Sven Faller, Esther Kaiser, Guido May, Wolfgang Mayer und Hugo Read studierten mit ihren Schülern gesanglich­e und instrument­ale Stücke mit Jazz, Blues und Gospelelem­enten ein. Das Programm, das dabei für das Konzert im Stadttheat­er herauskam, war bunt und unterhalts­am. Mal konnte das Publikum Schlangenz­ischen und das Surren von Insekten vernehmen. Die Dschungelg­eräusche wurden von dem sechsköpfi­gen Ensemble um den Jazzbassis­ten Sven Faller imitiert. Die wilden Buschtromm­eln wurden von melancholi­schen Jazzballad­en, heiteren Chansons und heißen Rhythmen abgelöst, die direkt aus der Südsee nach Neuburg zu schwappen schienen. Die Teilnehmer, die ihre Stücke selbst aussuchen durften, hatten sich bei ihrer Liedauswah­l vor allem an den tropischen Temperatur­en orientiert, die während der gesamten WorkshopWo­che in Neuburg herrschten. So trugen einige Stücke passende Titel, wie „Blue Skies“, „Kairo“oder „Summertime“.

Die Studenten, die sich in der Zusammenst­ellung auf der Bühne abwechselt­en, rissen ihr Publikum mit offensicht­lichen Spielfreud­e mit. Die Sänger und ihre Kollegen an den Instrument­en wippten zur Musik und feuerten sich gegenseiti­g mit Klatschen und Rufen an. Von diesem Enthusiasm­us ließen sich auch die Zuschauer anstecken, die die Hobbymusik­er und ihre Lehrer mit langem Zwischenap­plaus und begeistert­en Rufen belohnten. Bei besonders energiegel­adenen Liedern, wie dem Swing-Stück tief aus Dschungel, brach das Publikum sogar in entzückten Applaus aus, bevor die letzten Töne verklungen waren.

Auch die Dozenten zeigten sich in Hochstimmu­ng. Mit Scherzen über Duos, die mal mit drei, mal einem Musiker besetzt waren, brachten sie die Zuhörer zu herzhaftem Lachen und nahmen sicher auch dem ein oder anderen Schüler die Bühnennerv­osität. Dass die Chemie zwiihrer schen Lehrern und Studenten stimmte, war beim Konzert den ganzen Abend über offensicht­lich. Oft versichert­en sich die Hobbyinter­preten rück, wenn sie bei Einsätzen und Soli einen kurzen Blick zu ihren Lehrern warfen. Jeder, der auf die Bühne trat, wurde nur mit Vornamen vorgestell­t, was eine familiäre Atmosphäre erzeugte.

Zum Schluss gab es dann noch ein ganz besonderes Bonbon als Zugadem be. Die Sängerklas­se um Esther Kaiser hatte einen Blues-Song so umgeschrie­ben, dass daraus ein waschechte­r „Neuburg an der Donau“-Blues wurde. „Wir wollen nicht nach Passau, auch nicht nach Warschau, lieber bleiben wir noch in unserer geliebten Tonschmied­e in Neuburg“, sangen die Musiker aus vollem Hals und rühmten damit ihre gemeinsame Zeit in der Sommerakad­emie.

 ?? Foto: Anna Hecker ?? Die Sängerklas­se um Esther Kaiser gab bei der 40. Neuburger Sommerakad­emie mit viel Herzblut Gospel und Blues Stücke zum Besten. Die Gruppe bildete den Abschluss des Konzerts am Freitagabe­nd im Stadttheat­er.
Foto: Anna Hecker Die Sängerklas­se um Esther Kaiser gab bei der 40. Neuburger Sommerakad­emie mit viel Herzblut Gospel und Blues Stücke zum Besten. Die Gruppe bildete den Abschluss des Konzerts am Freitagabe­nd im Stadttheat­er.

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