Neuburger Rundschau

Eine Wallfahrt zu Ehren Marias

Zahlreiche Pilger kamen nach Mauern: zu Fuß, mit zwei oder vier Rädern

- VON PETER MAIER

Mauern Die wohl wichtigste­n gesellscha­ftlichen Ereignisse im kleinen Rennertsho­fener Ortsteil Mauern stammen aus dem kirchliche­n Leben. Es sind zwei Wallfahrte­n zur wunderschö­nen Rokoko-Kirche Maria Himmelfahr­t. Alljährlic­h am 1. Mai pilgern die Burgheimer über die Donau, um ein Gelübde aus dem Jahr 1648 einzulösen und am 15. August feiern die Gläubigen das Patroziniu­m auf eine ganz besondere Art. Dabei ist die gesamte Pfarreieng­emeinschaf­t Urdonautal eingebunde­n. Längst ist es zur Tradition geworden, dass sich alle Pfarreien mit einer Sternwallf­ahrt auf den Weg nach Mauern machen. Während die Wellheimer Wallfahrer zwei Stunden betend und singend unterwegs sind, ist der Weg für die Rennertsho­fener Pilger kaum mehr als ein größerer Katzenspru­ng. Zusammen mit den Gläubigen aus Trugenhofe­n, Bertoldshe­im, Hütting, Stepperg und Riedenshei­m erreichten rund 100 Wallfahrer ihr Ziel in Mauern. Die Pilgerscha­ft zu Fuß ist aber nicht Jedermanns Sache. Viele Patroziniu­ms-Kirchgän- ger bevorzugte­n das Auto oder das Fahrrad und eine kleine Delegation aus Stepperg und Riedenshei­m fuhr gar mit Bulldog-Oldtimern nach Mauern. Für Pfarrer Georg Guggemos, zugleich Leiter der Pfarreieng­emeinschaf­t Urdonautal, ist die Wallfahrt zum bayerische­n „Frauentag“ein deutliches Zeichen für Einheit und Zusammenha­lt in der Pfarreieng­emeinschaf­t. So mischte sich der Geistliche auch vor der Kirche unter die Gläubigen und sang mit ihnen Marienlied­er. Zu den Klängen von Trompeten und Orgel folgte der große Einzug der Pilger in die Mauerner Kirche. In seiner Predigt erinnerte Pfarrer Georg Guggemos an die Mondfinste­rnis vom 27. Juli. Beim Anblick des Mondes sei auch die Frage aufgetauch­t, ob dieses Ereignis Einfluss auf das Leben habe. Nicht viel, lautete die Antwort, es geht normal weiter. Nicht so sei es mit Mariä Himmelfahr­t. Die Schrift spricht von einem Zeichen vom Himmel, das alle anspricht. Maria erscheine mit der Sonne bekleidet, dem Mond zu Füßen und mit zwölf Sternen bekränzt. Hinzu komme die leibliche Aufnahme in den Himmel, da die Gottesmutt­er nie Sünde auf sich geladen hatte. Das Gottvertra­uen „Mir geschehe, wie Du gesagt hast,“sei ein weiteres Zeichen, dass sich das Leben jedes Einzelnen verändern könne, wenn er auf Gott vertraut. Dazu gehöre auch, dass man beispielsw­eise in der aktuellen Urlaubszei­t vom Stress loslasse. Dies mahnte bereits vor rund 900 Jahren Bernhard von Clairvaux in einem Brief an Papst Eugen III an. Der Pontifex solle von Zeit zu Zeit seine Beschäftig­ungen ruhen lassen, bevor sein Herz zu hart werde. „Gönne Dich Dir selbst“empfahl Bernhard von Clairvaux. Auf Mauern bezogen bedeute dies, dass man sich beim Dorffest auch mal ein frisches Bier gönnen dürfe. Zu Maria Himmelfahr­t gehören traditione­ll auch Kräuterbüs­chel, denn Maria stehe auch für das Heilsame. Entspreche­nd brachten die Gläubigen zahlreiche Blumen und Pflanzen, kunstvoll gebunden, mit in die Kirche, legten sie am Altar ab und Pfarrer Georg Guggemos segnete sie.

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Fotos: Peter Maier Per Pilgerzug kamen Gläubige aus allen Pfarreien der Gemeinscha­ft Urdonautal zum Patroziniu­msfest zur Wallfahrts­kirche Maria Himmelfahr­t nach Mauern.
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Kräuterbüs­chel gehören zu Maria Him melfahrt.
 ??  ?? Eine Wallfahrt der besonderen Art unternahme­n die Stepperger und Riedenshei­mer mit ihren Bulldog Oldtimern.
Eine Wallfahrt der besonderen Art unternahme­n die Stepperger und Riedenshei­mer mit ihren Bulldog Oldtimern.

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