Neuburger Rundschau

Wo ist Kevin Spacey?

Der Star taucht unter, sein neuer Film floppt

- Hollywood Reporter Spiegel

Washington Zum ersten Mal seit Monaten erscheint Kevin Spacey nicht wegen der Belästigun­gs-Vorwürfe gegen ihn auf der Bildfläche, sondern als Künstler. Am vergangene­n Freitag kam „Billionair­e Boys Club“in die US-amerikanis­chen Kinos, ein Film über ein paar reiche Typen, die mit Betrügerei­en ihren Wohlstand mehren und die Menschen in ihrem Umfeld in tödliche Gefahr bringen.

Doch eigentlich ist es egal, worum es geht, viel mehr sagen die Reaktionen auf den Film aus. Sage und schreibe 126 Dollar, umgerechne­t 109 Euro, spielte „Billionair­e Boys Club“am ersten Tag in ganz Nordamerik­a ein. Das heißt: Im Schnitt wurden pro Kino zwei Karten für den Film verkauft. Denn wie der

berichtet, läuft die Filmbiogra­fie nur in zehn Kinos im ganzen Land. Spacey spielt darin den verschwend­erischen Ron Levin, eine Nebenrolle. Gedreht wurde vor zweieinhal­b Jahren – weit bevor mehrere Männer den Hollywood-Star beschuldig­ten, sie sexuell angegangen zu haben; auf Partys, im Theater oder bei der Produktion des Serienhits „House of Cards“.

Das Branchenma­gazin mutmaßt, dass der Film es schwer haben könnte, am Premierenw­ochenende die 1000-Dollar-Marke zu reißen. Zum Vergleich: Spaceys Kinohits wie etwa „Männer, die auf Ziegen starren“erzielten in den ersten drei Tagen Erlöse im zweistelli­gen Millionenb­ereich.

Seine Landsleute lassen Spacey links liegen – und auch der 59-Jährige selbst will offenbar keine Öffentlich­keit mehr. Wie der in einer ausführlic­hen Recherche berichtet, ist er komplett abgetaucht. Auch Freunde wissen nicht, wohin er sich zurückgezo­gen hat. Seine Serienpart­nerin Robin Wright, die in „House of Cards“jahrelang an seiner Seite gespielt hatte, sagt, sie habe Spacey seit zehn Monaten nicht gesprochen und dass sie – selbst wenn sie es wollte – auch nicht wisse, wie sie ihn erreichen könne. Auf Spaceys Twitter-Profil gibt es seit dem 29. Oktober keinen neuen Eintrag. Es ist der Tag, an dem der öffentlich an den Pranger gestellte Schauspiel­er sich schriftlic­h bei Anthony Rapp entschuldi­gte – dem Mann, der ihn als erstes der sexuellen Belästigun­g bezichtigt hatte. Spacey schreibt in dem Beitrag, er erinnere sich an nichts. Das Kinopublik­um will offensicht­lich nicht mehr an ihn erinnert werden.

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Kevin Spacey

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