Neuburger Rundschau

Die letzten Opfer sind geborgen

Genua nimmt Abschied. Scheuer plant einen Brücken-TÜV

- Lotto Superzahl Spiel 77 Super 6 am Sonntag.

Eurojackpo­t vom 17. August:

2 - 12 - 32 - 43 - 44, Eurozahlen 3 - 4 Klasse 1: unbesetzt; Klasse 2: 369 648,50 ¤; Klasse 3: 130464,10 ¤; Klasse 4: 4 832,00 ¤; Klasse 5: 222,80 Euro; Klasse 6: 111,80 ¤; Klasse 7: 58,00 ¤; Klasse 8: 22,20 ¤; Klasse 9: 16,40 ¤; Klasse 10: 15,60 ¤; Klasse 11: 10,50 ¤; Klasse 12: 7,40 ¤. Genua Immer wieder unterbrich­t lautes Klatschen die andächtige Ruhe kurz vor der zentralen Trauerfeie­r nahe des Hafens von Genua. Es ist der Applaus für die Feuerwehrm­änner und die anderen Retter, die in den vergangene­n fünf Tagen unermüdlic­h in den Trümmern des Polcevera-Viadukts nach Überlebend­en gesucht haben. Sie sind die Helden der Stadt, ein Halt inmitten der großen Trauer. In der Nacht zum Sonntag haben die Retter die letzten Opfer aus den Trümmern geborgen. 43 sind es jetzt. Vermisst wird offiziell niemand mehr. Bereits am Samstag berichtete­n italienisc­he Medien, ein vermisster deutscher Tourist habe sich gemeldet, um zu sagen, dass es ihm gut gehe.

Die Särge der Opfer sind mit Blumen verziert. Immer wieder treten Angehörige aus der Menge, berühren sie, weinen. Nie wurde die Bestürzung der Genuesen in den Tagen nach dem Einsturz der Morandi-Brücke deutlicher. Fast jeder in dieser Stadt mit ihren gut 500000 Einwohnern ist irgendwie von dem Unglück betroffen, geschockt, fassungslo­s. Zur Trauerfeie­r am Samstag kommen rund 10 000 Menschen. „Auf Genua schaut derzeit die ganze Welt, in einer großen Umarmung aus Emotionen, Zuneigung und Erwartung“, sagt Genuas Erzbischof Angelo Bagnasco. Dennoch hat die Veranstalt­ung einen Beigeschma­ck. Auch wenn die Trauerfeie­r allen Toten gilt, stehen hier nur 18 Särge. Einige Angehörige von Opfern nehmen aus Protest nicht teil. Sie halten das Schaulaufe­n der Politiker für eine Schande. Andere gestalten ihre eigenen Trauerfeie­rn.

Weiterhin schwebt über allem die Frage, wie es zu dem verheerend­en Einsturz kommen konnte. Die Regierung hat ihre Schuldzuwe­isungen gegen den Betreiber der Autobahn verschärft, doch aus der Sicht einiger Opfer-Familien trifft auch die Politik eine große Schuld. Die private Gesellscha­ft Autostrade per l’Italia bestreitet Nachlässig­keit. Nach der Feier verspricht Hauptgesch­äftsführer Giovanni Castellucc­i dennoch Hilfe für die Opferfamil­ien und die 600 Menschen, die ihre Häuser verlassen mussten.

Auch in Deutschlan­d wurde nach dem Unglück über die Sicherheit der Brücken diskutiert. Bundesverk­ehrsminist­er Andreas Scheuer (CSU) kündigte ein verbessert­es Kontrollsy­stem für Brücken in Deutschlan­d an. „Unabhängig von den Ereignisse­n in Genua werden wir Ende 2018 einen neuen weiterentw­ickelten Prüfungsin­dex für Brücken vorlegen“, sagte er der Bild

Künftig habe „die Tragfähigk­eit oder die Bauwerkssi­tuation Vorrang“bei den Kontrollen.

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Foto: Gregorio Borgia, dpa Die Genuesen nahmen bei einer zentralen Trauerfeie­r Abschied von dutzenden Op fern. Inzwischen sind die letzten Vermissten geborgen.

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