Ein Gläschen wider das Vergessen
Demenz bei moderaten Trinkern geringer
Menschen, die keinen Tropfen Alkohol anrühren, haben ein deutlich höheres Risiko, im Alter an Demenz zu erkranken als moderate Trinker. Die Wahrscheinlichkeit, dass langjährige Abstinenzler Alzheimer oder andere Formen der Demenz bekommen, sei rund 50 Prozent höher als bei Menschen mit einem mäßigen Alkoholkonsum, heißt es in einer Studie, die im Medizin-Fachblatt BMJ veröffentlicht wurde. Die Untersuchung beruht auf Daten von mehr als 9000 britischen Staatsbediensteten. Als moderates Trinken gilt der Studie zufolge für Menschen mittleren Alters der Konsum von einer bis 14 Einheiten Alkohol pro Woche. 14 Einheiten entsprechen sechs Gläsern Wein à 175 Millilitern mit einem Alkoholgehalt von 13 Prozent oder sechs Gläsern mit einem halben Liter Bier mit vier Prozent Alkoholgehalt oder 14 Gläsern Hochprozentiges à 25 Millilitern mit einem Alkoholgehalt von 40 Prozent. Allerdings muss auch gesagt werden: Starkes Trinken lässt das Demenzrisiko deutlich steigen – und zwar um 17 Prozent je sieben zusätzlichen Alkoholeinheiten pro Woche.
Die Studienautoren warnten, ihre Ergebnisse sollten Abstinenzler nicht zum Alkoholtrinken verleiten – „angesichts der bekannten schädlichen Auswirkungen von Alkoholkonsum auf die Sterblichkeit, neuropsychiatrische Störungen, Leberzirrhose und Krebs“.