Damit die Ponys nicht hungern müssen
Der Scheunenbrand Ende Juni in Rennertshofen hat das Futter für mehrere Pferde und Ponys vernichtet. Für die Besitzer eine Katastrophe. Wie vier Reitermädchen aus der Nachbarschaft zur Tat schritten und halfen
Rennertshofen Es ist noch keine zwei Monate her, da stand die Scheune von Bellinda Stolte in Rennertshofen lichterloh in Flammen. Nicht nur die dort gelagerten landwirtschaftlichen Geräte wie Heuwender oder Holzspalter verbrannten, sondern vor allem das frisch eingelagerte Heu und Stroh für die 15 Pferde und Ponys auf dem Hof der Familie.
Erst wenige Wochen zuvor hatte die ganze Familie mitangepackt und die Vorräte für den Winter eingefahren – doch innerhalb kürzester Zeit war von der ganzen Mühe nur noch Asche übrig. „Es hätte schlimmer kommen können“, erzählt Stolte. Immerhin sei weder Mensch noch Tier verletzt worden. „Aber nach dem Brand war die Stimmung sehr deprimiert.“Rußverschmiert hätten sie später vor dem Stall gesessen und überlegt, wie sie jetzt an Futter für die Tiere kommen sollten. Nachbarn und Freunde waren vor Ort, um zu helfen, und auch die Reitermädchen Hannah Riedlberger und Katharina Gebert bekamen hautnah mit, wie betroffen ihre Reitlehrerin war.
Und dann schritten die Grundschülerinnen zur Tat ohne ihre Eltern einzuweihen: Sie malten Bilder, fertigten Ketten und Postkarten. „Die beiden sind noch in der Grundschule“, erzählt Stolte, „und sie haben ihre kleinen Schwestern gepackt und zusammen gebastelt.“Die fertigen Kunstwerke haben sie dann auf der Geburtstagsfeier von Katharina und Magdalenas Vater an die Gäste verkauft – und so 106 Euro eingenommen. „Es war unglaublich“, sagt Stolte. Denn das Geld ist für Ponyfutter gedacht – der Gedanke, dass ihre Lieblinge hungern müssen, schien den Kindern unerträglich. Immer noch rührt Stolte das Mitgefühl der Kinder. Und dass sie sogar selbstständig zur Tat schritten und Geld verdienten, um es für die Ponys zu spenden, das sei einmalig.
Vergangene Woche hätten sie das letzte Brandholz weggebracht und auch eine großzügige Heuspende von einem Bekannten hätten sie schon erhalten, erzählt sie. Nach der Katastrophe geht es nun wieder aufwärts.