Neuburger Rundschau

Als Neuburg noch ein Kneippkuro­rt war

Beim Entrümpeln eines Dachbodens kamen historisch­e Postkarten zutage. Sie zeigen unbekannte Seiten der Stadt, die wir in der Serie „Neuburger Ansichten“vorstellen

- VON ROLAND THIELE

Über Jahre schlummert­en sie vergessen in Kisten auf dem Dachboden eines Hauses der Familie Habermeyer in Neuburg und behielten ihre Geheimniss­e für sich. Bis sie eines Tages entdeckt wurden und der Welt einen Blick auf Neuburg und die Umgebung präsentier­ten, der sogar Experten überrascht­e. Historisch­e Postkarten aus der ersten Hälfte des vergangene­n Jahrhunder­ts. Stadtheima­tpfleger Roland Thiele hat sich der außergewöh­nlichen Fundstücke angenommen und, sofern sie vorhanden waren, auch die Texte auf den Rückseiten entziffert. In den kommenden Wochen stellt er sie in unserer Serie „Neuburger Ansichten“vor. Neuburg Ein wiederkehr­endes Motiv auf den alten Postkarten: der Turm der Studiensem­inarkirche St. Ursula. Auf dieser Ansichtska­rte allerdings steht das ehemalige Wassertret­becken am Graben im Vordergrun­d. „Kneippkuro­rt Neuburg a. D., Wassertret­becken“, ist die Postkarte betitelt und wurde vor 1931 vom Verlag A. Zetl, Neuburg, gedruckt. Die Rückseite ist unbeschrie­ben.

Der Brunnen, der das Wassertret­becken füllte, war mit einem Denkmal des Pfarrers Sebastian Kneipp geschmückt. Das KneippDenk­mal ist beim heutigen Spielplatz am Graben noch vorhanden, der Brunnen und das Wassertret­becken existieren dagegen nicht mehr.

Auf dem Gelände gab es zu der Zeit, als Neuburg Kneippkuro­rt war (1900 bis 1935), noch eine

Der Brunnen existiert nicht mehr

Wandelhall­e mit Gießräumen. Gegenüber auf dem Grundstück B 171 war eine städtische Warmbadean­stalt, die ebenfalls für Kneippanwe­ndungen verwendet wurde. Der schöne Jugendstil­bau wurde leider 1968 abgebroche­n und durch einen Neubau mit einer Arztpraxis ersetzt.

Hinter der Mauer mit dem Kneipp-Brunnen ist das Haus mit der Adresse Wolfgang-WilhelmPla­tz B 172 und dahinter der Turm der Studiensem­inarkirche St. Ursula zu sehen. Auf dem rechten Foto die heutige Ansicht.

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Foto: O. Finegan Mittlerwei­le krönt ein Blättersch­opf das Haupt des Pfarrers Se bastian Kneipp.
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Foto: Sammlung Habermeyer Vom Tretbecken ist nichts mehr zu sehen. Die Statue befindet sich heute auf dem Spielplatz.

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