Die Identität des Opfers ist geklärt
Ein 30-Jähriger aus dem Raum Landshut wurde in der Nacht auf Freitag in einem Schrebergarten erstochen. Verdächtigt wird ein 65-Jähriger aus Ingolstadt
Ingolstadt Die Taten ähneln sich: Am Ostermontag war ein 36-Jähriger in seinem Schrebergarten zwischen Ingolstadt und Gaimersheim erstochen worden. Ein Kollege hatte ihn gefunden, nachdem er nicht zur Arbeit erschienen war. Tage später konnte die Polizei einen Tatverdächtigen ausmachen. Der 41-Jährige kam daraufhin in Untersuchungshaft.
Am vergangenen Freitag ist wieder ein Mann in einer Ingolstädter Kleingartenanlage erstochen worden, diesmal in Mailing. Wieder in einer dieser vermeintlichen Idyllen. Anders als an Ostern konnte die Polizei den mutmaßlichen Täter in diesem Fall jedoch noch an Ort und Stelle festnehmen. Es handelt sich um einen 65-Jährigen aus Ingolstadt.
Offenbar war es in der Nacht zwischen den beiden Männern zum Streit gekommen, woraufhin der Ältere ersten Erkenntnissen zufolge ein Küchenmesser gezückt und dem 30-Jährigen damit in den Oberkörper gestochen haben soll.
Die Rettungskräfte waren gegen 4 Uhr in der Nacht von Angehörigen des mutmaßlichen Täters informiert worden. Es hieß, es hätte eine Auseinandersetzung mit einem Schwerverletzten gegeben. Doch als der Notarzt am Tatort eintraf, konnte er nichts mehr für den Mann tun. Er war bereits tot. Der 65-Jährige ließ sich widerstandslos festnehmen.
Jetzt versucht die Polizei mit zahlreichen Zeugenbefragungen und Untersuchungen am Tatort zu klären, wie es genau zu dem verhängnisvollen Streit gekommen ist. Denn der Beschuldigte hat sich bislang nach Auskunft eines Polizeisprechers nicht zu den Vorgängen in der Nacht geäußert.
Das spätere Opfer aus dem Raum Landshut hatte wohl in der Kleingartenanlage einige Arbeiten verrichtet. Schon am Donnerstagabend sollen die beiden Männer dann in der Parzelle zusammengesessen und Alkohol getrunken haben. Offenbar hatte der 30-Jährige auch geplant, im Schrebergarten zu übernachten. Weshalb ein Streit dann auf so dramatische Weise eskaliert ist, dazu gibt es laut Polizei aktuell keine Erkenntnisse. „Das Motiv und der Tatablauf der Auseinandersetzung sind weiterhin unklar und Gegenstand der Ermittlungen“, heißt es in einer Pressemitteilung. Zunächst war auch die Identität des Opfers nicht zweifelsfrei geklärt. Erst die Obduktion hat jetzt letzte Klarheit gebracht. Anfangs hatte die Polizei von einem Mann zwischen 30 und 35 Jahren gesprochen. Bei der Obduktion hatte sich auch herausgestellt, dass die Stiche mit einem Küchenmesser in den Oberkörper letztendlich tödlich für den Mann waren und dass eine andere Todesursache ausgeschlossen werden kann.
Der Verdächtige sitzt mittlerweile in Untersuchungshaft, der Haftbefehl lautet auf Totschlag. Der Richter hat noch am vergangenen Samstag, einen Tag nach der Tat, die Untersuchungshaft für den 65-Jährigen angeordnet. Auch der mutmaßliche Täter, der an Ostern den 36-Jährigen erstochen haben soll, ist noch immer in U-Haft. Auch hier dauern die Ermittlungen an.
Das Motiv für die Tat liegt laut Polizei noch im Dunklen