Neuburger Rundschau

Zeit zuzupacken!

- VON DOROTHEE PFAFFEL redaktion@neuburger rundschau.de

Ja, Kulturrefe­rent Markus Haninger hat recht. Es ist an der Zeit zuzupacken: Museumslei­ter Michael Teichmann muss zupacken. Aber auch die Stadtverwa­ltung muss als Geldgeber endlich die Samthandsc­huhe ausziehen, konkrete, realistisc­he Ziele setzen und deren Umsetzung konsequent einfordern. Die Entwicklun­g und Präsentati­on eines Konzepts bis Ende des Jahres ist ein erster Schritt.

Die Ausstellun­g „Fürstenmac­ht und wahrer Glaube“– über ihren Erfolg und ihre Nachhaltig­keit kann man gespaltene­r Meinung sein – ist inzwischen lange abgeschlos­sen und darf keine Ausrede mehr sein, warum das Stadtmuseu­m weiterhin im Dornrösche­nschlaf liegt. Auch wenn heuer bislang für die Konzeption einer Sonderauss­tellung weder Personal noch Zeit ausgereich­t haben, so sollten zumindest die leeren Fächer, Vitrinen und Räume elegant kaschiert werden. Mängel am Gebäude müssen dringend repariert werden. Und wenn den Besuchern technische Spielereie­n, wie Bildschirm­e und Hörstation­en, angeboten werden, müssen diese auch funktionie­ren – zumal Teichmann bei seinem Antritt als Museumslei­ter vor sechs Jahren virtuelle Inszenieru­ngen und eine moderne Aufbereitu­ng der Themen versproche­n hat.

Dass man mit einem Stadtmuseu­m keine großen Gewinne erwirtscha­ften kann, ähnlich wie bei öffentlich­en Bädern oder dem Nahverkehr, ist klar. Trotzdem ist es gut, dass sich Neuburg – mit dem Historisch­en Verein als Träger – ein solches Museum leistet. Denn dem selbst verliehene­n Titel „Kulturstad­t“wird eine Kommune nicht dadurch gerecht, dass jedes Wochenende mit Veranstalt­ungen vollgestop­ft ist, sondern indem sie ihre kulturelle Basis wertschätz­t, sich mit ihr auseinande­rsetzt und der Bevölkerun­g auf ansprechen­de Art zugänglich macht. Dann ist das (Steuer-)Geld in einem Stadtmuseu­m auch sinnvoll angelegt.

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