Von Luftmatratze bis Taucherbrille
Nach dem Besuch im Freibad lassen die Neuburger einiges zurück. Welche Fundsachen sich angesammelt haben
Neuburg Seinen Liegestuhl im Urlaub mit einem Handtuch zu reservieren, scheint ein typisch deutsches Phänomen zu sein. Die Neuburger gehen noch einen Schritt weiter: Sie lassen ihre Handtücher gleich im Freibad liegen. Dutzende Badetücher stapeln sich in einem Schrank im Kassenhäuschen des Brandlbads. Daneben liegen weitere Schätze: Badeanzüge, T-Shirts, Flipflops, Luftmatratzen, Hüte, Bälle, Taucherbrillen. Alles in allem lagern in dem Schrank Fundsachen im Wert von rund 1000 Euro, schätzt Betriebsleiter Maik Müller.
Neben einem Sandeimerchen wartet ein einsamer Teddy darauf, abgeholt zu werden – nach Ansicht von Müller allerdings vergeblich: „Nur die wenigsten Sachen werden tatsächlich abgeholt.“Nur etwa ein Zehntel der Fundstücke landet wieder bei seinem ursprünglichen Besitzer.
Aber was passiert mit den Habseligkeiten, die am Ende der Saison noch im Schrank liegen? Dinge im Wert von bis zu zehn Euro werden einfach entsorgt. Kinderspielzeug spendet das Brandlbad hingegen an gemeinnützige Organisationen. Wertvollere Stücke wie Schmuck landen im Fundbüro.
Immer wieder kommt es vor, dass Badegäste Ohrstecker, Ketten und Uhren verlieren. Nachts sammelt ein Beckensauger die wertvollen Schätze aus dem Wasser. Müller erinnert sich noch gut an einen verzweifelten Anruf eines Badegasts im vergangenen Jahr, der nach dem Freibadbesuch den Verlust seines Eherings bemerkte: „Der Ring konnte aber wieder gefunden und abgeholt werden.“
Die meisten Fundstücke werden einfach vergessen, sagt Müller. Vor allem Kinder denken nach dem Spielen nicht mehr daran, ihre Wasserpistolen, Sandschaufeln und Bälle wieder einzupacken. Manche Hinterlassenschaften geben ihm allerdings auch Rätsel auf: „Bei T-Shirts und Hosen frage ich mich schon, ob die Gäste einfach in ihrer nassen Badekleidung heimgegangen sind, ohne es zu merken.“