Kräftemessen mit Kettensägen
Am Wochenende messen sich die besten Holzsportler bei einem Wettkampf. Worauf es dabei ankommt
Rennertshofen “Wer gut schmiert, der gut fährt“, dieses Sprichwort gilt in seiner leicht abgewandelten Form „Wer gut schmiert, der gut sägt“für das Schneiden von Holz mit einer Motorsäge. Wie Geschäftsführer Christian Hoppe bei der gestrigen Pressekonferenz erläuterte, widmet sich die Kettlitz Chemie GmbH aus Rennertshofen seit mehr als dreißig Jahren auch der Entwicklung und Herstellung von Kettenschmierstoffen für Akkuund Motorsägen und seit neuester Zeit auch Spezialölen für Harvester. Nun veranstaltet die Firma mit dem „Lumberjack Cup 2018“einen Wettbewerb von Holzsportlern.
Zum ersten Mal werden dabei am kommenden Samstag von 9 bis 19 Uhr auf dem Sportgelände des FC Rennertshofen mit dem „Waldmeistercup“und dem „Speedcarving Cup“noch zwei weitere Wettbewerbe ausgetragen. Am Start sind zahlreiche deutsche Meister und Sieger aus Wettbewerben in der Schweiz, Österreich, England und Schweden.
Vier Holzsportler stellten gestern die wichtigsten Disziplinen vor, wobei sie auch verrieten, dass man nicht unbedingt als Waldarbeiter zu dem außergewöhnlichen Sport ge- kommen sein muss. Thomas Hofbauer, Zweiter beim Rookiecup 2014, Metaller und Produktdesigner, sucht im Holzsport Ausgleich. Er vermittelte einen Eindruck vom Underhand Chop, einer Disziplin beim Frauenwettkampf, bei der mit wenigen Schlägen ein Stamm mit einer rasierklingenscharfen Axt zerteilt wird. Ebenfalls mit der Axt ging der mehrfache Deutsche Meister Robert Ebner beim Standing Chop, einem Teil des Lumberjack-Wettbewerbs, zu Werke und zerlegte das senkrecht stehende Stammstück mit wenigen Schlägen von der Seite. Zu dem Wettbewerb gehören auch noch der Single Buck und der Stock Saw – das Abschneiden einer Scheibe von einem Baumstamm mit einem Durchmesser von 40 Zentimetern – einmal mit der Handsäge und einmal mit der Motorsäge. Etwas lauter geht es zu, wenn die Hot Saw zum Einsatz kommt. Ihr Entwickler Jörg Bläsi stellte das mehr als 70 PS starke Gerät vor. Drei vollständige Scheiben im Durchmesser von 46 Zentimetern müssen mit der 25 Kilo schweren Monstersäge abgesägt werden. Ulrich Huber, deutscher Meister 2017 in Kombinationsschnitt und Entastung, präsentierte zwei Disziplinen aus dem „WaldmeisterCup“, zu dem auch noch KettenBlock wechseln, Fällung und Präzisionsschnitt gehören. Innerhalb von 14 Sekunden entastete er einen Stamm mit etwa 30 Ästen, wobei es vor allem darauf ankam, dass keine Stummel über fünf Millimeter stehen blieben oder zu tief in den Stamm gesägt wird.
Auch die künstlerische Seite kommt mit dem Speedcarving beim Lumberjack-Cup nicht zu kurz. Innerhalb von einer Stunde müssen die Teilnehmer aus einem Eichenstamm von 1,20 Metern Länge eine Figur mit extra für diese Sportart gefertigten Motorsägen verschiedener Größe herausschneiden. Stefan Bauer zeigte dies an einer bereits etwas vorgefertigten Figur einer Eule. Die Kunstwerke können von den Besuchern ersteigert werden. Mit dem Grande Finale bei der Königsdisziplin „Springboard“, enden die Wettbewerbe. Dabei erklimmen die Sportler mithilfe von Springboards einen Baum, um einen oben befestigten Block zu durchschlagen.
„Es ist dank der guten Zusammenarbeit mit dem Markt Rennertshofen und den Vereinen alles bestens vorbereitet“, sagte Hoppe. Neben den Sportvorführungen auf drei Bühnen gibt es einen Verpflegungsbereich, eine Hüpfburg und eine Forst-Ausstellermesse sowie Harvester-Vorführungen.