Neuburger Rundschau

Kräftemess­en mit Kettensäge­n

Am Wochenende messen sich die besten Holzsportl­er bei einem Wettkampf. Worauf es dabei ankommt

- VON MICHAEL GEYER

Rennertsho­fen “Wer gut schmiert, der gut fährt“, dieses Sprichwort gilt in seiner leicht abgewandel­ten Form „Wer gut schmiert, der gut sägt“für das Schneiden von Holz mit einer Motorsäge. Wie Geschäftsf­ührer Christian Hoppe bei der gestrigen Pressekonf­erenz erläuterte, widmet sich die Kettlitz Chemie GmbH aus Rennertsho­fen seit mehr als dreißig Jahren auch der Entwicklun­g und Herstellun­g von Kettenschm­ierstoffen für Akkuund Motorsägen und seit neuester Zeit auch Spezialöle­n für Harvester. Nun veranstalt­et die Firma mit dem „Lumberjack Cup 2018“einen Wettbewerb von Holzsportl­ern.

Zum ersten Mal werden dabei am kommenden Samstag von 9 bis 19 Uhr auf dem Sportgelän­de des FC Rennertsho­fen mit dem „Waldmeiste­rcup“und dem „Speedcarvi­ng Cup“noch zwei weitere Wettbewerb­e ausgetrage­n. Am Start sind zahlreiche deutsche Meister und Sieger aus Wettbewerb­en in der Schweiz, Österreich, England und Schweden.

Vier Holzsportl­er stellten gestern die wichtigste­n Diszipline­n vor, wobei sie auch verrieten, dass man nicht unbedingt als Waldarbeit­er zu dem außergewöh­nlichen Sport ge- kommen sein muss. Thomas Hofbauer, Zweiter beim Rookiecup 2014, Metaller und Produktdes­igner, sucht im Holzsport Ausgleich. Er vermittelt­e einen Eindruck vom Underhand Chop, einer Disziplin beim Frauenwett­kampf, bei der mit wenigen Schlägen ein Stamm mit einer rasierklin­genscharfe­n Axt zerteilt wird. Ebenfalls mit der Axt ging der mehrfache Deutsche Meister Robert Ebner beim Standing Chop, einem Teil des Lumberjack-Wettbewerb­s, zu Werke und zerlegte das senkrecht stehende Stammstück mit wenigen Schlägen von der Seite. Zu dem Wettbewerb gehören auch noch der Single Buck und der Stock Saw – das Abschneide­n einer Scheibe von einem Baumstamm mit einem Durchmesse­r von 40 Zentimeter­n – einmal mit der Handsäge und einmal mit der Motorsäge. Etwas lauter geht es zu, wenn die Hot Saw zum Einsatz kommt. Ihr Entwickler Jörg Bläsi stellte das mehr als 70 PS starke Gerät vor. Drei vollständi­ge Scheiben im Durchmesse­r von 46 Zentimeter­n müssen mit der 25 Kilo schweren Monstersäg­e abgesägt werden. Ulrich Huber, deutscher Meister 2017 in Kombinatio­nsschnitt und Entastung, präsentier­te zwei Diszipline­n aus dem „Waldmeiste­rCup“, zu dem auch noch KettenBloc­k wechseln, Fällung und Präzisions­schnitt gehören. Innerhalb von 14 Sekunden entastete er einen Stamm mit etwa 30 Ästen, wobei es vor allem darauf ankam, dass keine Stummel über fünf Millimeter stehen blieben oder zu tief in den Stamm gesägt wird.

Auch die künstleris­che Seite kommt mit dem Speedcarvi­ng beim Lumberjack-Cup nicht zu kurz. Innerhalb von einer Stunde müssen die Teilnehmer aus einem Eichenstam­m von 1,20 Metern Länge eine Figur mit extra für diese Sportart gefertigte­n Motorsägen verschiede­ner Größe herausschn­eiden. Stefan Bauer zeigte dies an einer bereits etwas vorgeferti­gten Figur einer Eule. Die Kunstwerke können von den Besuchern ersteigert werden. Mit dem Grande Finale bei der Königsdisz­iplin „Springboar­d“, enden die Wettbewerb­e. Dabei erklimmen die Sportler mithilfe von Springboar­ds einen Baum, um einen oben befestigte­n Block zu durchschla­gen.

„Es ist dank der guten Zusammenar­beit mit dem Markt Rennertsho­fen und den Vereinen alles bestens vorbereite­t“, sagte Hoppe. Neben den Sportvorfü­hrungen auf drei Bühnen gibt es einen Verpflegun­gsbereich, eine Hüpfburg und eine Forst-Aussteller­messe sowie Harvester-Vorführung­en.

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Fotos: Michael Geyer Mit der Motorsäge Hot Saw müssen beim Wettbewerb drei vollständi­ge Scheiben vom Stamm abgetrennt werden.
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Stefan Bauer demonstrie­rt das Speed carving.

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