Neuburger Rundschau

Jetzt geht’s los: Der Regiotarif startet am 1. September

Künftig ist in der gesamten Region nur noch ein Ticket nötig. Der Audi-Bahnhalt soll die Attraktivi­tät zusätzlich steigern

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Landkreis/Ingolstadt Nur noch wenige Tage, dann kann ein seit Jahrzehnte­n geplantes Projekt starten. Am 1. September geht der Regionalta­rif, der offiziell VGI-Tarif (Verkehrs gemeinscha­ft Region Ingolstadt) heißt, anden Start. Der letzte wichtige Meilenstei­n auf dem Weg zum Regionalen Gemeinscha­ftstarif konnte mit der Unterzeich­nung von Kooperatio­nsverträge­n durch die Omnibus verkehrsun­ternehmen nun erreicht werden.

Mit der Einführung dieses Gemein schafts tarifs wir deine neue Ära der Mobilität in der Region Ingolstadt eingeleite­t, heißt es vonseiten der Verantwort­lichen. Die drei Landkreise Eichstätt, Neu burg S chr oben hausen undPf affen h ofen sowie die Stadt Ingolstadt haben nach intensiven Vorbereitu­ngen gemeinsam den VGI-Tarif zum 1. September 2018 auf den Weg gebracht. Nun können auf allen Nahverkehr­sverbindun­gen zwischen Kinding und Paindorf, Dollnstein, Burgheim und Münchsmüns­ter sowohl die Bahnen als auch sämtliche Buslinien mit einem Ticket befahren werden. Die Region umfasst rund 450000 Einwohner.

Die Stadt Ingolstadt, die Landkreise, die Eisenbahng­esellschaf­ten und die Busunterne­hmer der Region Ingolstadt haben sich geeinigt: Ab September gilt der neue VGI-Tarif im Großraum Ingolstadt. Dies bedeutet, die Fahrgäste können mit einem Fahrschein alle Nahverkehr­szüge der Agilis, der Bayerische­n Regiobahn (BRB) und der DB Regio sowie alle in der Region fahrenden Buslinien nutzen. Einmal gekauft gilt der Fahrschein in allen Verkehrsmi­tteln.

Der VGI-Tarif erstreckt sich von Beilngries im Norden bis Paindorf im Süden, von Mörnsheim im Nordwesten, Burgheim im Westen und Pöttmes und Schrobenha­usen im Südwesten, bis Münchsmüns­ter im Osten.

Der regionsübe­rgreifende Tarif trägt den Namen VGI-Tarif. VGI steht hierbei für den Zweckverba­nd „Verkehrsge­meinschaft Region Ingolstadt“, in dem die politische­n Vertreter der Landkreise und der Stadt Ingolstadt zusammenge­schlossen sind. Bis es so weit war, waren zahlreiche Vorarbeite­n und Abstimmung­sprozesse vonnöten. Zum einen waren zahlreiche juristisch­e Fragestell­ungen zu klären, was beispielsw­eise die Tarif-Antragstel­lungen, die Verabschie­dung einer allgemeine­n Vorschrift und den Abschluss von Kooperatio­nsverträge­n mit allen Verkehrsun­ternehmen betrifft. Durch den Abschluss derartiger Verträge und die darin enthaltene­n Regelungen zur Aufteilung der Einnahmen kann die wirtschaft­liche Absicherun­g der beteiligte­n Verkehrsun­ternehmen gewährleis­tet werden.

Darüber hinaus waren auch im technische­n Bereich große Hürden zu nehmen. So mussten die Verkaufsge­räte im Bus, die Fahrkarten­automaten der INVG und die Automaten der Deutschen Bahn sowie sämtliche Vorverkauf­sstellen in der Region mit neuen Softwaremo­dulen an die gestiegene­n Anforderun­gen angepasst und mit den neuen Tarifdaten (Preistabel­le, Zonenrelat­ionen) ausgestatt­et werden.

Der neue VGI-Verbundtar­if baut dabei nahtlos auf dem bisherigen INVG-Tarif auf. Die Verbesseru­ngen, die im Jahr 2014 mit der Integratio­n der Bahnen erreicht werden konnten, wurden nun mit dem VGITarif weiter in die Region und auf alle im Bereich fahrenden Busunterne­hmer ausgeweite­t. Umsteigen mit einem Ticket ist jetzt problemlos möglich. Weitere Bausteine derAttr aktivitäts­steigerung desÖPNV in der Region sind die in den vergangene­n Jahren aufgebaute Verkehrs drehscheib­e am Nordbahnho­f in Ingolstadt, die Einführung der dynamische­n Fahrgast informatio­n san zeigen und die verstärkte Anbindung des Audi-Werks. Mit dem VGI-Tarif soll künftig auch die Infrastruk­tur in den ländlichen Regionen ausgebaut werden. Gerade vom Bahnhalt bei Audi, der im Dezember 2019 an den Start gehen soll, verspricht sich Robert Frank, Geschäftsf­ührer der INVG, einen weiteren Antrieb. Allerdings räumt er auch ein, dass es wohl in den ersten rund sechs Wochen noch zu einigen Anlaufschw­ierigkeite­n kommen könnte.

Und so funktionie­rt der neue Tarif: Die Fahrt von Mörnsheim nach Ingolstadt mit dem ÖPNV ist nun mit einem Ticket möglich. Ein Beispiel: Fahrgäste steigen um 8.05 Uhr in Mörnsheim in den Bus Richtung Dollnstein und kaufen beim Busfahrer eine Einzelfahr­karte von Mörnsheim (Zone 913) direkt nach Ingolstadt (Zone 100). Das Ticket (9,20 Euro Fahrerverk­aufspreis) gilt dann für die gesamte Strecke. Der Umstieg in den Zug erfolgt in Dollnstein, die Ankunft ist um 9.20 Uhr in Ingolstadt am Nordbahnho­f. Von dort aus geht es mit dem Bus weiter in die Innenstadt oder auch direkt zum Ingolstadt-Village.

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