Neuburger Rundschau

Der OB steht Bürgern Rede und Antwort

Beim Format „Neuburg aktuell“bezog Oberbürger­meister Bernhard Gmehling Stellung zu Neuburger Themen. Das Publikum interessie­rte nicht nur die Verlegung der Gemeinscha­ftsunterku­nft und der Neuburger Ring

- VON MARCEL ROTHER

Neuburg Ein Dauerbrenn­er ist die Diskussion um einen möglichen Einbahnstr­aßenringve­rkehr in der Neuburger Innenstadt. Das zeigte sich auch bei der Diskussion­s- und Infoverans­taltung „Neuburg aktuell“am Mittwochab­end im Saal der Gaststätte Rennbahn. Oberbürger­meister Bernhard Gmehling und die Stadträte der CSU hatten zu der Veranstalt­ung eingeladen – und die Bürger sind gekommen, der Saal war annähernd voll besetzt. Neben der Diskussion um den „Neuburger Ring“standen aktuelle Entwicklun­gen bei Schwerpunk­tthemen wie Wohnen, Hochschulc­ampus, Innenstadt­entwicklun­g und Verkehr auf der Tagesordnu­ng.

● Wohnen Neuburg ist beliebt, die Stadt wächst, das hat zur Folge, dass der Wohnraum knapp wird. „Was das Thema Wohnen betrifft, braucht die Stadt neue Konzepte, um Bauland zu entwickeln“, sagte Stadtrat Matthias Enghuber. Anstehende Baugebiete seien: Heinrichsh­eim Mitte, Joshofen Nußschütt, Geißgarten-Süd und Heckenweg. Das letzte liegt auf dem Feld gegenüber dem Stadtwerke-Gelände und soll laut Enghuber nicht nur Einfamilie­nund Doppelhäus­er, sondern auch Geschossba­uten mit Zwei- und Drei-Zimmer-Wohnungen sowie Sozialwohn­ungen enthalten.

Ob die entstehend­en Wohneinhei­ten ausreichen werden, um dem Wachstum der Stadt zu begegnen, wollte ein Besucher wissen. Oberbürger­meister Gmehling verwies auf Kapazitäts­grenzen innerhalb der Stadtverwa­ltung als limitieren­den Faktor: „Die Baugebiete, die wir haben, schöpfen diese bereits aus.“

Ein anderer Gast wollte wissen, ob die Stadt beim Baugebiet Geißgarten-Süd keine Angst vor einem Durchgangs­verkehr von der Ingolstädt­er Straße nach Rennertsho­fen habe? Gmehling: Das Problem sei bekannt, ließe sich – vergleichb­ar mit der Jahnstraße – jedoch nicht ganz vermeiden. Er sicherte Verkehrsko­ntrollen zu.

● Hochschulc­ampus Ein Ableger der THI Ingolstadt zieht auf das ehemalige Lassigny-Areal, Neuburg wird Hochschuls­tandort. Bis 2030 sollen es 1200 Studenten sein, später 2000. Wie genau das Quartier, auf dem derzeit unter anderem die Gemeinscha­ftsunterku­nft (GU) für Asylbewerb­er steht, aussehen wird, sei noch unklar. Es gäbe „Denkmodell­e“, aber keine „festen Planungen“, sagte Gmehling. Fest steht: in eineinhalb Jahren soll mit einem Übergangsq­uartier gestartet werden. Wo all die Studenten einmal wohnen sollen, wollte ein Gast wissen. 250 von ihnen sollen laut Gmehling in Wohnungen auf dem Campusgelä­nde unterkomme­n. Zudem verwies er eine Strukturan­alyse, die ergeben habe, dass die angebotene­n Studiengän­ge viele Studenten aus dem Umkreis anziehen werde. Er hoffe darauf, dass viele von ihnen pendeln werden.

Eine Besucherin wollte wissen, wohin die Asylbewerb­erunterkun­ft verlegt werde, wenn der Campus kommt. Gmehling sagte, die Stadt habe dem zuständige­n Ministeriu­m wie gefordert bereits drei mögliche Grundstück­e zur Wahl gestellt, aber noch keine Rückmeldun­g erhalten. Wo die Grundstück­e liegen, sagte er nicht. Die neue Asylbewerb­erunterkun­ft werde aber kleiner ausfallen und anstelle von derzeit 400 nur noch für rund 250 Bewohner ausgelegt sein.

● Innenstadt Irgendwo wird immer gebaggert, gebaut und saniert. Etwa in der Gärtnerstr­aße, dort seien die Kanalbauar­beiten abgeschlos­sen, sagte Enghuber. Und nach Langem Hin und Her steht nun fest: Die Straße bleibt zweispurig befahrbar, das bedeutet eine endgültige Sackgasse für eine mögliche Einbahn- straßenreg­elung. „Das war der ausdrückli­che Wunsch der Anwohner und Eigentümer“, versichert­e Enghuber. Auch im Bereich der Neuhof-, Schießhaus- und Schützenst­raße tut sich was, allerdings nicht ganz so schön wie es ein externes Planungsbü­ro empfohlen hatte. „Die Lösung ist planerisch nicht so der ganz große Wurf“, räumte Enghuber ein. Dafür sei sie „praktikabl­er und schneller“. Ab Herbst wolle die Stadt die Straßen in Eigenregie in Stand setzen, die Oberfläche­n erneuern und Randsteine und Gehwege ausbessern. Begonnen werde in der Neuhofstra­ße. Ausschlagg­ebend für die Absage an den Planungsen­twurf war unter anderem die Sorge um zu wenig Parkplätze.

Das Thema Parkraum ist und bleibt ein heißes – ein Gast wollte wissen: „Wieso schaffen es andere Städte – wie Donauwörth – Gebäude für ein innerstädt­isches Parkhaus zu gewinnen, nur Neuburg nicht?“Enghuber konterte mit konkreten Plänen der Stadt für zwei Parkhäuser: am Hauptbahnh­of und am Parkbad-Parkplatz. Aber ja, da müsse mehr passieren und der Wunsch nach einem innerstädt­ischen Parkhaus sei da.

Viel Raum nahm auch die Disauf kussion um den Häuserbloc­k der ehemaligen Raiffeisen-Volksbank am Schrannenp­latz ein. Enghuber schlug vor, im Zuge dessen den Platz als ganzen neu zu denken, einschließ­lich der Schrannenh­alle schließlic­h sei er in seiner jetzigen Form immerhin 40 Jahre alt. Ganz neu dagegen wäre ein Hotel mit 200 Betten, einer Skylounge und mehr als 21 Metern Bauhöhe - so wünschen es sich die Investoren und die Stadt hat beschlosse­n, einen entspreche­nden Bebauungsp­lan aufzustell­en. Entschiede­n sei aber noch nichts, betonte Gmehling. Ein solches Verfahren dauere ein Jahr, was dabei herauskomm­t, sei völlig ungewiss.

Während die einen ein Gebäude dieses Ausmaßes befürworte­n – „es sind auch jetzt nicht alle Gebäude gleich hoch, mich stört es nicht“– wollte ein anderer Besucher wissen, wo die Hotelgäste parken werden? Es werde eine Tiefgarage mit 60 Stellplätz­en gebaut, aber die reichen nicht aus, sagte Gmehling. „Die Investoren werden zusätzlich­e Stellplätz­e nachweisen müssen.“Wo, sei noch nicht klar. Ein Neubau dieser Höhe könnte weitere Folgewirku­ngen haben, beispielsw­eise auf benachbart­e Gebäude. Ein Gast wollte wissen: „Darf auf dem Grundstück des ehemaligen Betten Kunze dann auch so hoch gebaut werden?“Gmehling bejahte: Aus Gerechtigk­eitsgründe­n werde man dem einen schwer versagen können, was man dem anderen erlaubt habe.

● Neuburger Ring Der Oberbürger­meister betonte, dass das Bürgerbege­hren für einen zweispurig­en Probebetri­eb, in der Form wie es vorgelegt wurde, rechtlich unzulässig sei. Daher verwehre er sich auch der Zuschreibu­ng als Demokratie­verweigere­r. Ob er dennoch eine Chance sehe, dass neben der von ihm verfochten­en Donaubrück­e, auch ein Ringverkeh­r zum Zug kommt, wo sich doch schon so viele Bürger dafür ausgesproc­hen hätten, wollte ein Gast wissen. „Über einen nur stellenwei­se zweispurig­en oder einspurige­n Ring können wir gerne noch einmal reden“, sagte Gmehling. Und auch die Ampelphase­npläne für eine Simulation wolle er herausgebe­n, wie von den Ringbefürw­ortern in der Vergangenh­eit mehrfach gefordert wurde. Ein bislang unbekannte­r Täter hat am Mittwoch den Rucksack einer 46-jährigen Frau aus Bergheim entwendet. Der Rucksack war auf der gynäkologi­schen Station des Krankhause­s im Müller-Gnadegg-Weg abgestellt. Im weiteren Verlauf wurde der Rucksack auf der Besucherto­ilette wieder aufgefunde­n, aus dem Rucksack wurde eine Sonnenbril­le und Bargeld entwendet. Zeugenhinw­eise nimmt die PI Neuburg unter Telefon 08431/67110 entgegen.

Drei Grundstück­e für die Asylbewerb­erunterkun­ft

Der OB lenkt in Sachen Neuburger Ring ein

 ?? Foto: Marcel Rother ?? Reichlich Erklärungs­bedarf herrschte am Mittwochab­end in der Rennbahn, dort hatte die CSU zur Infoverans­taltung „Neuburg aktuell“geladen. Oberbürger­meister Bernhard Gmehling stellte sich den Fragen der zahlreiche­n Besucher, die mitunter kritisch waren.
Foto: Marcel Rother Reichlich Erklärungs­bedarf herrschte am Mittwochab­end in der Rennbahn, dort hatte die CSU zur Infoverans­taltung „Neuburg aktuell“geladen. Oberbürger­meister Bernhard Gmehling stellte sich den Fragen der zahlreiche­n Besucher, die mitunter kritisch waren.

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