Der OB steht Bürgern Rede und Antwort
Beim Format „Neuburg aktuell“bezog Oberbürgermeister Bernhard Gmehling Stellung zu Neuburger Themen. Das Publikum interessierte nicht nur die Verlegung der Gemeinschaftsunterkunft und der Neuburger Ring
Neuburg Ein Dauerbrenner ist die Diskussion um einen möglichen Einbahnstraßenringverkehr in der Neuburger Innenstadt. Das zeigte sich auch bei der Diskussions- und Infoveranstaltung „Neuburg aktuell“am Mittwochabend im Saal der Gaststätte Rennbahn. Oberbürgermeister Bernhard Gmehling und die Stadträte der CSU hatten zu der Veranstaltung eingeladen – und die Bürger sind gekommen, der Saal war annähernd voll besetzt. Neben der Diskussion um den „Neuburger Ring“standen aktuelle Entwicklungen bei Schwerpunktthemen wie Wohnen, Hochschulcampus, Innenstadtentwicklung und Verkehr auf der Tagesordnung.
● Wohnen Neuburg ist beliebt, die Stadt wächst, das hat zur Folge, dass der Wohnraum knapp wird. „Was das Thema Wohnen betrifft, braucht die Stadt neue Konzepte, um Bauland zu entwickeln“, sagte Stadtrat Matthias Enghuber. Anstehende Baugebiete seien: Heinrichsheim Mitte, Joshofen Nußschütt, Geißgarten-Süd und Heckenweg. Das letzte liegt auf dem Feld gegenüber dem Stadtwerke-Gelände und soll laut Enghuber nicht nur Einfamilienund Doppelhäuser, sondern auch Geschossbauten mit Zwei- und Drei-Zimmer-Wohnungen sowie Sozialwohnungen enthalten.
Ob die entstehenden Wohneinheiten ausreichen werden, um dem Wachstum der Stadt zu begegnen, wollte ein Besucher wissen. Oberbürgermeister Gmehling verwies auf Kapazitätsgrenzen innerhalb der Stadtverwaltung als limitierenden Faktor: „Die Baugebiete, die wir haben, schöpfen diese bereits aus.“
Ein anderer Gast wollte wissen, ob die Stadt beim Baugebiet Geißgarten-Süd keine Angst vor einem Durchgangsverkehr von der Ingolstädter Straße nach Rennertshofen habe? Gmehling: Das Problem sei bekannt, ließe sich – vergleichbar mit der Jahnstraße – jedoch nicht ganz vermeiden. Er sicherte Verkehrskontrollen zu.
● Hochschulcampus Ein Ableger der THI Ingolstadt zieht auf das ehemalige Lassigny-Areal, Neuburg wird Hochschulstandort. Bis 2030 sollen es 1200 Studenten sein, später 2000. Wie genau das Quartier, auf dem derzeit unter anderem die Gemeinschaftsunterkunft (GU) für Asylbewerber steht, aussehen wird, sei noch unklar. Es gäbe „Denkmodelle“, aber keine „festen Planungen“, sagte Gmehling. Fest steht: in eineinhalb Jahren soll mit einem Übergangsquartier gestartet werden. Wo all die Studenten einmal wohnen sollen, wollte ein Gast wissen. 250 von ihnen sollen laut Gmehling in Wohnungen auf dem Campusgelände unterkommen. Zudem verwies er eine Strukturanalyse, die ergeben habe, dass die angebotenen Studiengänge viele Studenten aus dem Umkreis anziehen werde. Er hoffe darauf, dass viele von ihnen pendeln werden.
Eine Besucherin wollte wissen, wohin die Asylbewerberunterkunft verlegt werde, wenn der Campus kommt. Gmehling sagte, die Stadt habe dem zuständigen Ministerium wie gefordert bereits drei mögliche Grundstücke zur Wahl gestellt, aber noch keine Rückmeldung erhalten. Wo die Grundstücke liegen, sagte er nicht. Die neue Asylbewerberunterkunft werde aber kleiner ausfallen und anstelle von derzeit 400 nur noch für rund 250 Bewohner ausgelegt sein.
● Innenstadt Irgendwo wird immer gebaggert, gebaut und saniert. Etwa in der Gärtnerstraße, dort seien die Kanalbauarbeiten abgeschlossen, sagte Enghuber. Und nach Langem Hin und Her steht nun fest: Die Straße bleibt zweispurig befahrbar, das bedeutet eine endgültige Sackgasse für eine mögliche Einbahn- straßenregelung. „Das war der ausdrückliche Wunsch der Anwohner und Eigentümer“, versicherte Enghuber. Auch im Bereich der Neuhof-, Schießhaus- und Schützenstraße tut sich was, allerdings nicht ganz so schön wie es ein externes Planungsbüro empfohlen hatte. „Die Lösung ist planerisch nicht so der ganz große Wurf“, räumte Enghuber ein. Dafür sei sie „praktikabler und schneller“. Ab Herbst wolle die Stadt die Straßen in Eigenregie in Stand setzen, die Oberflächen erneuern und Randsteine und Gehwege ausbessern. Begonnen werde in der Neuhofstraße. Ausschlaggebend für die Absage an den Planungsentwurf war unter anderem die Sorge um zu wenig Parkplätze.
Das Thema Parkraum ist und bleibt ein heißes – ein Gast wollte wissen: „Wieso schaffen es andere Städte – wie Donauwörth – Gebäude für ein innerstädtisches Parkhaus zu gewinnen, nur Neuburg nicht?“Enghuber konterte mit konkreten Plänen der Stadt für zwei Parkhäuser: am Hauptbahnhof und am Parkbad-Parkplatz. Aber ja, da müsse mehr passieren und der Wunsch nach einem innerstädtischen Parkhaus sei da.
Viel Raum nahm auch die Disauf kussion um den Häuserblock der ehemaligen Raiffeisen-Volksbank am Schrannenplatz ein. Enghuber schlug vor, im Zuge dessen den Platz als ganzen neu zu denken, einschließlich der Schrannenhalle schließlich sei er in seiner jetzigen Form immerhin 40 Jahre alt. Ganz neu dagegen wäre ein Hotel mit 200 Betten, einer Skylounge und mehr als 21 Metern Bauhöhe - so wünschen es sich die Investoren und die Stadt hat beschlossen, einen entsprechenden Bebauungsplan aufzustellen. Entschieden sei aber noch nichts, betonte Gmehling. Ein solches Verfahren dauere ein Jahr, was dabei herauskommt, sei völlig ungewiss.
Während die einen ein Gebäude dieses Ausmaßes befürworten – „es sind auch jetzt nicht alle Gebäude gleich hoch, mich stört es nicht“– wollte ein anderer Besucher wissen, wo die Hotelgäste parken werden? Es werde eine Tiefgarage mit 60 Stellplätzen gebaut, aber die reichen nicht aus, sagte Gmehling. „Die Investoren werden zusätzliche Stellplätze nachweisen müssen.“Wo, sei noch nicht klar. Ein Neubau dieser Höhe könnte weitere Folgewirkungen haben, beispielsweise auf benachbarte Gebäude. Ein Gast wollte wissen: „Darf auf dem Grundstück des ehemaligen Betten Kunze dann auch so hoch gebaut werden?“Gmehling bejahte: Aus Gerechtigkeitsgründen werde man dem einen schwer versagen können, was man dem anderen erlaubt habe.
● Neuburger Ring Der Oberbürgermeister betonte, dass das Bürgerbegehren für einen zweispurigen Probebetrieb, in der Form wie es vorgelegt wurde, rechtlich unzulässig sei. Daher verwehre er sich auch der Zuschreibung als Demokratieverweigerer. Ob er dennoch eine Chance sehe, dass neben der von ihm verfochtenen Donaubrücke, auch ein Ringverkehr zum Zug kommt, wo sich doch schon so viele Bürger dafür ausgesprochen hätten, wollte ein Gast wissen. „Über einen nur stellenweise zweispurigen oder einspurigen Ring können wir gerne noch einmal reden“, sagte Gmehling. Und auch die Ampelphasenpläne für eine Simulation wolle er herausgeben, wie von den Ringbefürwortern in der Vergangenheit mehrfach gefordert wurde. Ein bislang unbekannter Täter hat am Mittwoch den Rucksack einer 46-jährigen Frau aus Bergheim entwendet. Der Rucksack war auf der gynäkologischen Station des Krankhauses im Müller-Gnadegg-Weg abgestellt. Im weiteren Verlauf wurde der Rucksack auf der Besuchertoilette wieder aufgefunden, aus dem Rucksack wurde eine Sonnenbrille und Bargeld entwendet. Zeugenhinweise nimmt die PI Neuburg unter Telefon 08431/67110 entgegen.
Drei Grundstücke für die Asylbewerberunterkunft
Der OB lenkt in Sachen Neuburger Ring ein