Bakterien im Trinkwasser gefunden
In Neuburg und Umgebung wurden E-Coli–Bakterien in der Trinkwasserversorgung gefunden. 3500 Haushalte müssen ihr Wasser abkochen. Derzeit läuft die Suche nach der Ursache
Weichering Im Trinkwasser der Region sind gestern E-Coli-Bakterien festgestellt worden. Die Verunreinigung in einem Wasserwerk der Arnbachgruppe sei gestern bei einer Routineuntersuchung entdeckt worden, heißt es in einer Pressemitteilung des Landratsamts. Betroffene Haushalte werden deshalb vom Gesundheitsamt gebeten, ihr Trinkwasser abzukochen. Dies gilt für folgende Gemeinden beziehungsweise Gemeindeteile: Weichering, Lichtenau, Osterfeldsiedlung, Lichtenheim, Karlskron, Grillheim, Mändlfeld, Josephenburg, Fruchtheim, Bofzheim, Deubling, Kochheim, Nazibühl, Fleischnershausen, Marienheim, Rödenhof, Grünau, Heinrichsheim, Rohrenfeld, Maxweiler, Bruck, Rotheim, Zell und Neuzell.
Das Wasserwerk wurde nach dem Fund der Keime vom Netz genommen und die Versorgung auf das Wasserwerk Edelshausen umgestellt, heißt es in der Pressemeldung weiter. Die flächendeckende Umstellung der Wasserversorgung wird aber erst im Laufe der nächsten Woche erfolgen, weshalb bis dahin das Abkochgebot des Neuburger Gesundheitsamts bestehen bleibt. Die etwa 10 000 betroffenen Bürger sollen das Leitungswasser zum Trinken, für die Nahrungszubereitung und zum Reinigen von Wunden einmalig sprudelnd aufkochen. Für die Toilettenspülung und andere Zwecke kann das Wasser weiterhin uneingeschränkt genutzt werden. Außerdem werden die Bürger gebeten, Nachbarn und Bekannte über das Gebot zu informieren. Eine Chlorung erfolge nicht, da durch das Abkochen eine ausreichende Desinfektion des Wassers gewährleistet sei, so die Pressestelle des Landratsamts.
Der Grad der Keimbelastung liege in einem sehr niedrigen Bereich, teilte der Pressesprecher der Arnbachgruppe, Siegfried Hammer, mit. Die Menge der gefundenen Bakterien liege nur minimal über der bei Null angesetzten Grenze. Im untersuchten Trinkwasser wurde nur eine auffällige Einheit gefunden. „Der Grund für die Verunreinigung steht bisher noch nicht fest. Wir betreiben gerade noch Ursachenforschung“, so Hammer weiter.
Durch den Nachweis von E-Coli-Bakterien sei die Übertragung von Krankheiten, wie zum Beispiel Durchfall, nicht ausgeschlossen, teilt das Landratsamt mit.
Ziemlich genau ein Jahr ist es her, dass etwa 25000 Menschen in der Region ebenfalls von einer Verunreinigung des Trinkwassers betroffen waren. Damals wurde im Versorgungsnetz der Stadtwerke eine Keimbelastung durch Enterokokken festgestellt. Haushalte in weiten Teilen der Stadt Neuburg sowie in der Gemeinde Oberhausen und in Ballersdorf mussten daraufhin ihr Trinkwasser eine Woche lang abkochen, da die Bakterien besonders bei immungeschwächten Menschen und Kindern Infektionen auslösen können. Die Stadtwerke haben außerdem das Wasser zur Desinfektion für vier Wochen gechlort.
Als wahrscheinlichste Ursache wurde damals eine Stechmücke identifiziert, die sich in das sogenannte Reinwasserbecken an der Sehensander Quelle verirrt haben soll.