Neuburger Rundschau

Wollte er groß ins Drogengesc­häft einsteigen?

Ein 32-Jähriger Mann sollte ein Kilogramm Kokain und eine Pistole besorgen. Deshalb muss er sich nun vor dem Amtsgerich­t Neuburg verantwort­en. Außerdem fand die Polizei eine Machete und erhebliche Mengen Bargeld bei ihm

- VON ALEXANDRA JOST

Neuburg Schwere Vorwürfe werden einem 32-jährigen Mann aus dem Landkreis Pfaffenhof­en zur Last gelegt. Er soll ein Kilogramm Kokain im Wert von 58000 Euro und eine Pistole für einen Dealer besorgt haben. Seit gestern sitzt der Mann auf der Anklageban­k des Amtsgerich­ts Neuburg und schweigt zu den Taten.

Der 32-Jährige soll als Handlanger eines Drogendeal­ers fungiert haben. Dabei sollte er im Auftrag seines „Geschäftsp­artners“ein Kilogramm Kokain und eine Pistole Walther P99 besorgen. Das Rauschgift und die Waffe wollte dann der Dealer an seine Kunden weiterverk­aufen. Allerdings hatten den Deal verdeckt ermittelnd­e Kriminalbe­amte angezettel­t. Die hatten bereits über Wochen eine Telefonübe­rwachung bei dem Dealer durchgefüh­rt und in deren Zuge auch die Verbindung zu dem Angeklagte­n entdeckt.

Persönlich­en Kontakt mit dem 32-Jährigen hatten die Ermittler laut Zeugenauss­age eines Kripobeamt­en nicht. Lediglich stützen SMS des Dealers an den Mann die Vorwürfe der Staatsanwa­ltschaft. So schrieb der Drogendeal­er beispielsw­eise euphorisch an einen potentiell­en Kunden: „Ich habe eine neue Quelle aufgetan.“Durch den zeitlichen Zusammenha­ng zwischen der Kontaktauf­nahme mit dem Angeklagte­n und dieser Äußerung käme der 32-Jährige durchaus als Lieferant infrage, so der Ermittler.

Außerdem hatte der Dealer dem Angeklagte­n seine neue Handynumme­r geschickt. Diese Nummer, so der Zeuge, sei fast ausschließ­lich für Lieferante­n und Abnehmer gewesen. Das „Geschäft“zwischen dem Dealer und den verdeckt ermittelnd­en Beamten war jedoch nicht zustande gekommen. Der Lieferant des 32-Jährigen hatte Lieferschw­ierigkeite­n. Bei einer Hausdurchs­uchung des Angeklagte­n, der derzeit in Untersuchu­ngshaft sitzt, hatten die Beamten jedoch kein Rauschgift gefunden. Allerdings 18 000 Euro Bargeld, Aufzeichnu­ngen über Bargeldmen­gen, eine Machete sowie einen gestohlene­n Geldbeutel.

Um noch Zeugen zu hören, darunter auch weitere Kriminalbe­amte, will das Gericht die Verhandlun­g am Freitag, 21. September, fortsetzen.

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Symbolfoto: Christian Charisius, dpa Um Kokain geht es vor dem Amtsge richt.

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