Schafe und Ziegen helfen der Natur
Bei Wettstetten hilft eine Herde, den kostbaren Magerrasen zu erhalten. Warum diese tierische Naturpflegemaßnahme notwendig ist
Herde frisst. Denn zuerst fressen auch Schafe und Ziegen, was ihnen schmeckt, dann erst treibt der Hunger auch andere Gräser in den Magen. Die Tiere wissen sehr genau, was gut für sie ist. Und da deren Speisekarte sehr gut zu den natürlichen Bewirtschaftungskriterien passt, hat Ampferl die perfekten Naturpfleger.
Dennoch: Nach Auslauf des Beweidungsvertrages, was in drei Jahren der Fall sein wird, wird sich das Umweltamt Ingolstadt die Fläche anschauen und entscheiden, ob entbuscht wird, um den Wiesen wieder mehr Raum zu geben, oder nicht. „Dafür können wir uns eine Freiwilligenaktion vorstellen, die wir bereits an anderer Stelle angeboten haben und die sehr gut ankommt“, erzählt Monika Weber vom Umweltamt Ingolstadt.
Seit zwei Jahren läuft der Beweidungsvertrag mit Stefan Ampferl im Rahmen einer Agrarumweltmaßnahme aus dem bayerischen Vertragsnaturschutzprogramm. Der Freistaat zahlt die Kosten für die geförderten Flächen. Damit soll der Magerrasen an der Albaufstiegskante erhalten bleiben. Vergleicht man Luftbildaufnahmen von dem Areal am Ochsenthomer Berg aus dem Jahr 2001 mit denen von heute an, stellt man fest, dass sich die Natur die Wiesen zurückholt und daraus bereits in diesen 17 Jahren ein Großteil zu Waldgebiet wurde. Und als Waldgebiet wird es dann auch eingestuft, was bedeutet, dass die Bäume nicht mehr gefällt werden dürfen.
Also muss vorher von den rund 120 tierischen Naturpflegern, die Ampferl mit auf den Hang gebracht hat, helfend eingegriffen werden. Sie sorgen dafür, dass zumindest etwas Wiese erhalten bleibt. Auf ganz natürliche Weise.