Unsinn übernimmt Geschäftspartner
Wirtschaft Anhängerbauer kauft Unternehmen aus Nordrhein-Westfalen. Weiteres Großprojekt soll die Zukunft sichern
Holzheim Die Firma Unsinn ist auf Wachstumskurs. Jetzt hat das Unternehmen bekannt gegeben, dass der langjährige Geschäftspartner Gotzen aus Mönchengladbach (Nordrhein-Westfalen) übernommen worden ist. Das Unternehmen hatte zuletzt zwölf Mitarbeiter und im vergangenen Jahr einen Umsatz von vier Millionen Euro erwirtschaftet, informiert Unsinn auf Anfrage unserer Zeitung. Die Holzheimer selbst haben 240 Mitarbeiter und einen Umsatz von 40 Millionen Euro. Zum Thema Kaufpreis äußert sich das Unternehmen nicht.
Firmenchef Josef Unsinn freut sich über die Übernahme. „Es ist ein Signal für eine starke Zukunft von Unsinn Fahrzeugtechnik. Da Gotzen bereits seit 1999 ein Geschäftspartner ist, wissen wir, auf welch stabilem Fundament der Betrieb steht. Mit den Systemlösungen im Transportbereich schaffen wir uns ein zweites Standbein, um das Wachstumspotenzial auf dem Markt auszuschöpfen und uns auf mehrere Standbeine zu stellen.“So könne „noch besser“auf Kundenwünsche reagiert werden.
Durch die Übernahme verliert kein Mitarbeiter seine Arbeitsstelle, teilt Unsinn mit. Der Standort in bleibt als Serviceund Verkaufsstützpunkt erhalten. Die Produktion wird nach Holzheim verlagert. Hierfür wird zusätzliches Personal aufgebaut.
Die Zukunft und größere Flexibilität soll aber nicht nur der Kauf des Unternehmens aus dem Westen Deutschlands sicherstellen, sondern auch ein zweites Großprojekt, dessen erste Spuren bereits zu sehen sind. Der Anhängerbauer erweitert sein Firmengelände für sechs Millionen Euro. Mit den Erdarbeiten dazu wurde bereits begonnen. Der Spatenstich ist für den 5. Oktober angesetzt. Dann soll eine neue Produktionshalle mit 10000 Quadratmetern errichtet werden. Im Laufe des nächsten Jahres soll dann dieser erste Bauabschnitt abgeschlossen werden.
Bereits jetzt hat der Anhängerproduzent ein Betriebsareal von mehr als 70000 Quadratmetern – mittlerweile zu wenig, wie der Firmenchef im März gegenüber unserer Zeitung informierte. Damals wurden die Pläne im Holzheimer Gemeinderat diskutiert. „Wir platMönchengladbach zen in bestimmten Bereichen aus allen Nähten.“Es gebe immer wieder Zuwächse, entweder durch neue Produkte oder durch höhere Stückzahlen im bestehenden Sortiment. Der Gemeinderat hatte in seiner Sitzung die formellen Weichen gestellt und den Flächennutzungsplan geändert sowie den Bebauungsplan „Industriegebiet Rainer Straße III“aufgestellt. Dieses umfasst rund 60 000 Quadratmeter und grenzt direkt an das bestehende Betriebsgelände.
In der Gemeinderatssitzung hatte Werner Dehm vom Planungsbüro Opla (Augsburg) das Vorhaben präsentiert, er war auch auf die Stellungnahmen nach der öffentlichen Auslegung eingegangen. Dabei hatten die Bauleitplanung des Landratsamts und Kreisheimatpfleger Karl Uhl Bedenken geäußert, weil auf dem Areal später einmal auch ein 25 Meter hohes Hochregallager entstehen könnte. Dehm halte ein solches Bauwerk dennoch für „ortsbildverträglich“, weil an dem möglichen Standort ohnehin ein Abtrag von 14 bis 16 Metern vorhanden sei. „Die Tieflage kommt uns zugute.“Wie Josef Unsinn auf Nachfrage unserer Zeitung berichtet, sei ein Hochregalllager aktuell aber ohnehin nicht geplant.
Der Familienbetrieb mit seinen mittlerweile 250 Mitarbeitern – im Jahr 2005 waren es noch gerade einmal 50 Angestellte - produziert und verkauft heuer circa 12000 Anhänger. Geht es nach dem Chef, soll der Weg weiter nach oben gehen: „Wir planen jedes Jahr eine Steigerung von fünf bis zehn Prozent, was Umsatz und auch Personal angeht“, verdeutlicht er. Ausgeliefert werden die Anhänger aus Holzheim deutschlandweit sowie darüber hinaus ins angrenzende europäische Ausland, und dabei überwiegend an gewerbliche Weiterverkäufer oder Endkunden.