Augenweiden und Gaumenfreuden
Zwei Märkte für die ganze Familie: Keramikkunst, Kulinarik und Kinderevents
Wenn’s Herbst ist in Neuburg, wird es bunt in der Oberen Stadt. Das gilt auch für das Publikum, das dann das Straßenbild belebt, aber vor allem natürlich für die Produkte, die bei den beiden ersten „Herrschaftszeiten“-Veranstaltungen feilgeboten werden: Beim Töpfermarkt und bei „Mut zum Hut“stehen Ästhetik in Farbe und Form plus Können und Professionalität im Handwerk und im Design im Mittelpunkt.
70 Keramiker zeigen ihre Kunst
Tonkunst vom Feinsten von der Gebrauchskeramik über dekorative Wohn- und Gartenaccessoires bis hin zu künstlerisch anspruchsvollen Objekten erwartet die Besucher am kommenden Wochenende beim 39. Neuburger Töpfermarkt. Etwa 70 ausgewählte professionelle Keramiker aus Deutschland, Österreich, Italien und Litauen bieten im Marstall, im Boxenstall und auf dem Freigelände ihre Arbeiten an, die in eigenen Werkstätten, oft kleinen Familienbetrieben, entstehen. Industrieware ist auf dem Markt tabu, ebenso sind keine Hobby-Töpfer vertreten, sondern ausschließlich von Veranstalterin Claudia Unger ausgewählte Profis in Sachen Keramik. Wer Wert auf langlebige, zeitlose Qualität „Handmade in Europe“und ein vielfältiges Produktangebot legt, wird hier mit Sicherheit fündig. Oft sind die Grenzen zwischen Handwerk und Kunst fließend, doch eines haben alle Stücke gemeinsam: Jedes ist individuell mit den Händen oder an der Töpferscheibe geformt, an der Luft getrocknet, im Ofen gebrannt und im Anschluss mit einer ganz eigenen Farbgebung bemalt und glasiert oder anderweitig verziert.
Viel Neues zu entdecken
Ein Besuch des Töpfermarkts lohnt sich jedes Jahr, denn immer sind außer den langjährigen Ausstellern auch etliche neue vertreten. Zu ihnen gehört diesmal beispielsweise Andreas Freunberger aus Mank in Niederösterreich, der Zier- und Gebrauchskeramik mit nach Neuburg bringt, individuelle Porzellanwaren, reizvolle Unikate und besondere Kleinserien. Auf seiner Homepage beschreibt er seine künstlerische Philosophie so: „In der Keramik hat Schönheit Charakter und Perfektion keine Relevanz.“
Ellen und Peter Krempl präsentieren ihr handgedrehtes Steinzeug und frostsichere Gartenkeramik, gefertigt in ihrer Werkstatt auf dem Joglhof im Bayerischen Wald. Neu auf dem Neuburger Töpfermarkt ist heuer auch Hella Zinsmeisters „Töpferkeller“aus Hofstetten bei Ingolstadt. Wie jedes Jahr sind neben den Keramikern auch dieses Jahr wieder unter anderem der Frauenbund, die Kinderkrebshilfe und die UNICEFArbeitsgruppe Neuburg mit Ständen vertreten.
Spannende Angebote für Kids
Viel zu entdecken, zu erleben und auszuprobieren gibt’s auch wieder für die Kinder: Sie dürfen selbst töpfern oder basteln und sich schminken lassen. Die Kleinsten können auf einem rosa Schweinchen oder aber einem coolen Polizeiauto Platz nehmen und auf dem Karussell fröhlich ihre Runden drehen. Auf dem Bauernmarkt vor den Toren des Töpfermarktes bieten Selbsterzeuger aus der Region Obst und Gemüse, Käse und Wurst, Biowaren und vieles andere an, aber auch Nützliches: Ein Bürstenmacher zeigt sein Handwerk, eine Schäferei verkauft ihre Produkte, auch Drechsler und Körbe-Flechter sind mit dabei. Auf dem Ottheinrichplatz ist das gastronomische Angebot konzentriert: Dort wird das traditionelle süffige Töpferbier der Brauerei Julius ausgeschenkt, es gibt es warme und kalte Speisen beim Festwirt Stefan Heinzlmeir und selbstverständlich auch den Neuburger Rahmfleck, leckeren Zwiebeloder Gemüsekuchen oder aber Kaffee und Kuchen von der Bäckerei Schlegl. Auch heuer empfiehlt Claudia Unger, für den Transport der gekauften Schätze einen Korb mitzubringen. Große Taschen und Rucksäcke sind aus Sicherheitsgründen verboten und müssen gegebenenfalls am Einlass abgegeben werden, was schon seit zwei Jahren so gehandhabt und anstandslos akzeptiert wird. Konstant niedrig ist übrigens auch der Eintrittspreis in Höhe von 2 Euro.
Text: Ilse Lauber