Neuburger Rundschau

Unbelehrba­rer Schwarzfah­rer muss hinter Gitter

Ein 36-Jähriger setzt sich ohne Führersche­in bei offener Bewährung wiederholt hinters Steuer. Sieben Monate Haft für den Mann sind das Ergebnis der Gerichtsve­rhandlung

- VON ALEXANDRA JOST

Neuburg „Reue ist der Verstand, der zu spät kommt“– Ernst von Feuchtersl­eben. Mit diesem Zitat könnte man den Fall eines 36-Jährigen aus einer nördlichen Landkreisg­emeinde exakt umschreibe­n. Der Mann war jahrelang ohne Führersche­in unterwegs und deshalb schon einige Male vor Gericht gestanden. Trotzdem setzte er sich wieder hinter das Steuer.

Jetzt muss er dafür noch einmal ins Gefängnis. Zehn Vorstrafen hat der Angeklagte bereits. Davon stand er fünf Mal wegen Fahrens ohne Fahrerlaub­nis vor dem Kadi, das erste Mal vor 17 Jahren. Immer war er mit Geldstrafe­n davongekom­men, bis der Mann 2012 zu einer sechsmonat­igen Haftstrafe auf Bewährung verurteilt wurde.

Doch noch im gleichen Jahr beging der Mann wieder denselben Fehler. Einige Monate musste er dann dafür in Haft, der Rest wurde zur Bewährung ausgesetzt. Doch das Gefängnis schien bei dem 36-Jährigen nichts bewirkt zu haben: Im November 2017 setzte er sich wieder hinter das Steuer und wurde auf der Autobahn A9 kurz vor Berlin geblitzt. Er habe seine Kinder aus dem Heim abholen müssen, rechtferti­gte der Angeklagte die Schwarzfah­rt vor Gericht. Keine zwei Wochen später ging der Mann der Polizei erneut ins Netz, diesmal in Neuburg: Die Beamten kontrollie­rten den 36-Jährigen nachts, als er gerade vor seiner Wohnungstü­r eingeparkt hatte. Auch hier konnte er keinen Führersche­in vorweisen, erzählte den Polizisten aber, dass er einen ausländisc­hen Führersche­in besitze, den er aber momentan nicht bei sich habe.

Es stellte sich heraus, dass er diese Fahrerlaub­nis jedoch bereits 2001 wegen zu hoher Geschwindi­gkeit und Fahrerfluc­ht verloren hatte. „Ich sehe ein, dass ich eine Straftat begangen habe. Ich wollte auch den Führersche­in wieder machen. Aber ich hatte Angst vor der MPU (medizinisc­h-psychologi­sche Untersuchu­ng)“, erklärte der Angeklagte und bat das Gericht mit tränenerst­ickter Stimme: „Bitte geben Sie mir eine Chance, dass ich beweisen kann, dass ich mein Leben wieder auf die Reihe bekomme.“Er habe sich auch kurz vor der Verhandlun­g über die MPUVorbere­itung informiert und bereits einen Termin für ein Einzelgesp­räch gemacht. Doch Staatsanwa­lt Nicolas Kaczynski hatte kein Verständni­s für den 36-jährigen Unternehme­r.

Drei Reststrafe­n unter offener Bewährung und die einschlägi­gen Vorstrafen veranlasst­en den Anklagever­treter zu einer Strafforde­rung von zehn Monaten. Die Fahrt nach Berlin sei eine erhebliche Strecke gewesen und man hätte auch den Zug nehmen können. Außerdem habe der Mann den Beamten bei der Kontrolle einen „Bären aufgebunde­n“. Eine Bewährung sei ausgeschlo­ssen. Verteidige­r Martin Angermayr plädierte auf eine sechsmonat­ige Bewährungs­strafe.

Sein Mandant sei bemüht, sein Leben zu ordnen. Er habe sich an die für ihn bisher unüberwind­liche Hürde „MPU“herangemac­ht. Richter Marius Lindig verurteilt­e den Mann schließlic­h zu sieben Monaten Haft ohne Bewährung und ein Jahr Führersche­insperre. Außer sein Geständnis spreche nicht viel zugunsten des Angeklagte­n, so der Richter. „Sie machen zwar einen reumütigen Eindruck, haben aber bis kurz vor der Verhandlun­g nichts unternomme­n.“Die Haft habe keinen Eindruck bei dem 36-Jährigen hinterlass­en. Deshalb komme eine Bewährung nicht infrage, resümierte Lindig. Ob als Marmelade, Tee oder Likör: Einst bereichert­en Wildkräute­r, Beeren und Früchte von Bäumen unseren winterlich­en Speiseplan. Bei der kostenlose­n Führung der Kreisgrupp­e des Landesbund­s für Vogelschut­z erfahren die Teilnehmer, wie sie Holunder, Kornelkirs­che, Schlehe, Hagebutte und Weißdorn verwenden und welche Köstlichke­iten daraus zubereiten werden können. Im Anschluss wartet eine kleine Gaumen-Überraschu­ng auf die Teilnehmer. Die Führung „Wildfrücht­e und Beeren kennen lernen“findet am Sonntag, 16. Sepetmber, von 14 bis 16.30 Uhr statt. Treffpunkt ist der Parkplatz Schützenhe­im Neuburg-Laisacker. Die Führung durch die Natur ist für Familien mit Kindern geeignet und wird von Edeltraud und Ulrich Mayer geleitet.

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