Neuburger Rundschau

Wunderschö­ne Handwerksk­unst

Am kommenden Wochenende ist im Marstall wieder großer Töpfermark­t. Was die Besucher erwartet, woher die Aussteller kommen und warum es diesmal nicht ganz so viele sind wie letztes Jahr

- VON SILKE FEDERSEL

Neuburg Ob verspielt und niedlich oder edel und schlicht, farbenfroh oder einfarbig: Wenn am Samstag, 15., und Sonntag, 16. September, die mittlerwei­le 39. Ausgabe des Neuburger Töpfermark­tes stattfinde­t, dann dürften die Herzen von vielen Sammlern und Keramiklie­bhabern wieder höher schlagen.

Denn für zwei Tage verwandelt sich der Marstall dann wieder in ein Einkaufspa­radies aus Tellern, Kannen, Vasen, Skulpturen und Schmuck jeglicher Art. Wer nicht nur nach schönem Porzellan und ausgefalle­nem Schmuck sucht, sondern auch nach etwas für das leibliche Wohl, der ist auf dem Bauernmark­t vor den Toren des Marstalls gut aufgehoben. 25 Anbieter verkaufen dort Obst und Gemüse, Käse und Wurst, Biowaren und viele weitere Schmankerl wie warme und kalte Brotzeiten und auch Bürstenmac­her und Korbflecht­er präsentier­en ihre Produkte.

Um die 60 Keramiker aus ganz Deutschlan­d und Europa hat Organisato­rin Claudia Unger heuer wieder für den Töpfermark­t gewinnen können, etwas weniger als noch im vergangene­n Jahr. „Einige StammAusst­eller sind nicht mehr dabei, sie aus Altersgrün­den ihre Werkstatt aufgegeben haben“, sagt Unger. Dafür seien aber „ganz tolle neue Anbieter“hinzugekom­men – zumeist junge Frauen, die das Handwerk erlernt haben und ausgefalle­ne und hochwertig­e Ware anbieten. Hochwertig ist auch weiterhin das Stichwort für den Töpfermark­t. Alles ist mit viel Geschick und Liebe zum Handwerk gefertigt, Stück ein Unikat und Industriew­are wird man dort nirgends finden. „Es ist nicht immer einfach, dieses Niveau aufrecht zu erhalten“, weiß die Organisato­rin, aber genau das sei eben ihr Anliegen und so nimmt sie lieber eine geringere Anzahl an Anbietern in Kauf, die dafür aber erlesene Waren präsentier­en – Qualität vor Quantität eben.

Dass der Töpfermark­t einen ausweil gezeichnet­en Ruf in Keramikerk­reisen genießt, sehe man auch daran, dass viele der Aussteller immer wieder kommen und teilweise auch sehr weite Wege auf sich nehmen, sagt Unger. Aus Tschechien, Italien oder Österreich kommen beispielsw­eise heuer Händler nach Neuburg. Trotz der vielen hervorrage­nden Aussteller sei der Andrang aber in den letzten Jahren nicht mehr so groß. Mittjedes lerweile würden die Zahlen bei etwa 6000 bis 7000 Besuchern stagnieren, sagt Unger. Etwa 20 000 waren es zu den Anfangszei­ten vor knapp 40 Jahren, aber da habe es auch kaum andere Veranstalt­ungen in Neuburg gegeben, sagt die Organisato­rin. Geld verdienen könne man mit dem Markt eigentlich nicht mehr, und wenn ihre Familie nicht so tatkräftig helfen würde, dann würde sich das Ganze überhaupt nicht mehr rentieren. Aber vor allem ihrem Stiefvater Fritz Seebauer zuliebe, der den Töpfermark­t gegründet und von dem sie die Organisati­on vor einigen Jahren übernommen hat, mache sie damit weiter. Und natürlich auch noch aus einem anderen Grund : „Es macht ja auch richtig Spaß“.

Geöffnet ist der Markt an beiden Tagen von 9 bis 18 Uhr. Der Eintritt kostet zwei Euro. Kinder unter 16 Jahren sind frei. Für die kleinen Besucher wird außerdem ein eigenes Programm mit Basteln, Töpfern und Kinderschm­inken und einem Kinderkaru­ssell geboten. Wegen der erhöhten Sicherheit­sauflagen sollen Besucher auf Rucksäcke und große Taschen verzichten und lieber einen Korb zum Einkaufen mitnehmen. Das Personal ist auch berechtigt, Taschen zu kontrollie­ren.

 ?? Archivfoto: Silke Federsel ?? Der Töpfermark­t im Marstall lockt die Besucher mit einem qualitativ hochwertig­en Angebot.
Archivfoto: Silke Federsel Der Töpfermark­t im Marstall lockt die Besucher mit einem qualitativ hochwertig­en Angebot.

Newspapers in German

Newspapers from Germany