Sie kämpft gegen den oft unerkannten Schmerz
Fibromyalgie ist eine Krankheit, die nur schwer zu diagnostizieren ist. Oft haben Patienten eine lange Odyssee durch Praxen hinter sich, bevor sie eine Gewissheit haben. In Neuburg bildet sich heute Abend eine Selbsthilfegruppe
Neuburg Die Patienten haben oft eine lange Odyssee durch Praxen und Krankenhäuser hinter sich, bevor sie eine klare Krankheitsdiagnose erhalten. Denn diese Krankheit ist nur durch Ausschlussdiagnosen einzugrenzen. Schmerzen, deren Ursachen man nicht kennt. Die anfangs häufig in der Rückengegend auftreten. Die vor allem an den Sehnen der Muskelansätze beginnen und einen Menschen nur noch schwer zur Ruhe kommen lassen. Aktivitäten sind dadurch eingeschränkt, Nachtruhe oft nicht möglich. Schmerzmittel helfen nicht.
Fibromyalgie, auch Muskel-Faser-Schmerz genannt, ist eine schwere chronische Erkrankung ohne Entzündungsparameter. Die Krankheit Fibromyalgie ist meist nur durch eine Schmerztherapie behandelbar. Und oft geht die Krankheit mit anderen Krankheiten einher, wie zum Beispiel einem Reizdarm oder Migräne. Laut den S 3 Leitlinien sind rund 3,5 Prozent der deutschen Bevölkerung in unterschiedlichem Ausmaß davon betroffen. Von der Dunkelziffer ganz abgesehen. Die S 3 Leitlinien für Fibromyalgie sind eine Empfehlung zur Behandlung des Krankheitsbildes. Es gibt für sehr viele Krankheiten mittlerweile Leitlinien. Sie werden meist in einem Abstand von fünf Jahren wissenschaftlich überarbeitet.
Da die Krankheit schwer zu diagnostizieren ist, spricht der eine oder andere Arzt schon mal von Einbildung. Die Betroffenen leiden dann nicht nur unter den Schmerzen, sondern auch darunter, dass sie und ihre Schmerzen nicht ernst genommen werden. In Bayern kümmert sich der Fibromyalgie Verein Bayern e. V. um solche Patienten. Und zu den bisher 16 Ortsgruppen kommt heute Abend eine weitere hinzu, wenn in Neuburg eine Fibromyalgie Selbsthilfegruppe gegründet wird.
Zu diesem Anlass kommt die Vorsitzende des Fibromyalgie Vereins Bayern, Claudia Dexl, von München nach Neuburg. Selbst seit ihrer Jugend von der Krankheit geplagt, startete sie zuerst in München eine Selbsthilfegruppe. Schnell erkannte die Münchnerin, dass mehr Bedarf besteht und gründete in München gleich noch eine zweite Gruppe. Inzwischen gibt es Selbsthilfegruppen in Bayern von Hof bis Augsburg.
Den Anstoß in Neuburg gab ein kleines Symposium, das im März 2018 an den Kliniken St. Elisabeth stattgefunden hatte. Dexl und die Leiterin des Schmerzzentrums an den Kliniken St. Elisabeth, Dr. Sonja Lisch, kennen sich.
Die Selbsthilfegruppe soll den leidgeprüften Fibromyalgie-Patienten vor allem die Möglichkeit bieten, Erfahrungen auszutauschen und Leidensgenossen kennenzulernen. Die Auftaktveranstaltung zur Gründung der Selbsthilfegruppe findet am heutigen Mittwochabend um 18 Uhr im Bürgerhaus Ostend in der Berliner Str. 64 in Neuburg statt. Die Betreuung der Neuburger Selbsthilfegruppe übernimmt Alicja Kotas.
OKontaktdaten Weitere Informationen findet man im Internet auf www.fibro myalgie bayern.de.