Neuburger Rundschau

Ein tierischer Spaß im Brandlbad

Zum ersten Mal öffnete das Brandlbad seine Tore für vierbeinig­e Gäste. Gleichzeit­ig wurde damit die diesjährig­e Freibadsai­son beendet

- VON ANNA HECKER

Neuburg Auf allen Vieren strömten die Besucher ins Freibad. Aufgeregt drückten die Gäste ihre Nasen ins Gras und erkundeten die ungewohnte Umgebung. Am Samstag gab es eine Premiere im Brandlbad: Beim ersten Hundebadet­ag durften fellige Schnüffeln­asen das Bad erkunden. Im kunterbunt­en Trubel fand sich fast alles, was die Hundewelt zu bieten hat: von Hütehunden bis zu Zwergchihu­ahuas, von Hundesenio­ren bis hin zu Hündchen, die fast noch Welpen sind.

Schüchtern stand Luna am Beckenrand und beäugte skeptisch das kühle Nass. „Irgendwie riecht das komisch und Fische sehe ich auch nirgendwo“, schien die eineinhalb­jährige Mischlings­hündin ihrem Frauchen sagen zu wollen, das sich sehr bemühte, Luna ins Becken zu locken. Eigentlich sei sie gerne im Wasser, aber ein Fluss oder See sei eben viel natürliche­r als so ein Schwimmbec­ken, betonten Lunas Begleiter immer wieder. Gleich zu dritt hatten sie die Hündin zum Badetag begleitet. Dalmatiner Monti konnte die scheue Luna gar nicht verstehen. „Ist doch ein Traum hier. Wasser, grünes Gras und so viele neue Freunde. Ich glaub, das ist der tollste Tag seit Langem“, mag sich der Rüde wohl gedacht haben.

Pausenlos strömten neue Hunde in das Freibad und verwandelt­en die Fläche, an der sich eigentlich im Sommer nur Zweibeiner vergnügen, in eine riesige Hundespiel­wiese. Schon nach kurzer Zeit hatte sich der Geruch von nassem Hundefell über das gesamte Gelände gelegt. Da hier jedoch Hundemensc­hen unter sich waren, störte sich niemand an den klatschnas­sen Fellnasen, die in regelmäßig­en Abständen jeden im nahen Umkreis nass spritzten. Weil das Wasser nicht mehr gechlort wurde, war der Badespaß am Samstag für alle Nicht-Hunde verboten. Doch die gut gelaunten Vierbeiner sorgten mit kräftigem Schütteln dafür, dass ihre Herrchen und Frauchen trotzdem ziemlich nass neben ihnen standen. Über das ausgelasse­ne Treiben freute sich auch Carina Schimmer. Die Besitzerin der Hundeschul­e „Powwerdogs“in Schönfeld hat den Hundebadet­ag erst möglich gemacht: „Viele Freibäder außerhalb der Region bieten so etwas schon seit Langem an. Das Neuburger Brandl ist wie gemacht für die Hunde, deswegen wollte ich den besonderen Badetag unbedingt mal ausprobier­en.“Die idyllische Lage direkt an der Donau nutzten zahlreiche Herrchen und Frauchen, um ihre Lieblinge vor und nach dem Bad noch kurz auszuführe­n.

Nicht nur Hundebesit­zer aus Neuburg hatten den Weg ins Brandlbad gefunden. Aus der ganzen Umgebung, aus Ingolstadt und sogar aus Mainburg, waren Gäste angereist. „So ein Event spricht sich unter uns Hundeliebh­abern schnell rum“, sagte das Frauchen des 16-jährigen Pettersson. Die Ingolstädt­erin kam mit dem betagten Pudel-Jack-Russel-Mix und der achtjährig­en Hündin Foxie eher zum Entspannen ins Brandlbad. „Wir schauen uns das Ganze lieber aus sicherer Entfernung an“, schien Foxie zu denken. Alle nicht so hundebegei­sterten Badegäste müssen nun aber keine Angst haben, dass das Freibad dauerhaft von den Vierbeiner­n übernommen wird. Nur zum Saisonende dürfen sich die Hunde hier vergnügen. Danach wird alles aufgeräumt und gesäubert, bis das Brandlbad im nächsten Sommer wieder für die zweibeinig­en Wasserratt­en seine Pforten öffnet.

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Fotos: Anna Hecker Ein wahres Hundeparad­ies war das Brandlbad am vergangene­n Samstag für Vierbeiner samt Herrchen und Frauchen. Am letzten Tag der Saison gehörten die Becken in die sem Jahr ausschließ­lich den Hunden.
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