Ein tierischer Spaß im Brandlbad
Zum ersten Mal öffnete das Brandlbad seine Tore für vierbeinige Gäste. Gleichzeitig wurde damit die diesjährige Freibadsaison beendet
Neuburg Auf allen Vieren strömten die Besucher ins Freibad. Aufgeregt drückten die Gäste ihre Nasen ins Gras und erkundeten die ungewohnte Umgebung. Am Samstag gab es eine Premiere im Brandlbad: Beim ersten Hundebadetag durften fellige Schnüffelnasen das Bad erkunden. Im kunterbunten Trubel fand sich fast alles, was die Hundewelt zu bieten hat: von Hütehunden bis zu Zwergchihuahuas, von Hundesenioren bis hin zu Hündchen, die fast noch Welpen sind.
Schüchtern stand Luna am Beckenrand und beäugte skeptisch das kühle Nass. „Irgendwie riecht das komisch und Fische sehe ich auch nirgendwo“, schien die eineinhalbjährige Mischlingshündin ihrem Frauchen sagen zu wollen, das sich sehr bemühte, Luna ins Becken zu locken. Eigentlich sei sie gerne im Wasser, aber ein Fluss oder See sei eben viel natürlicher als so ein Schwimmbecken, betonten Lunas Begleiter immer wieder. Gleich zu dritt hatten sie die Hündin zum Badetag begleitet. Dalmatiner Monti konnte die scheue Luna gar nicht verstehen. „Ist doch ein Traum hier. Wasser, grünes Gras und so viele neue Freunde. Ich glaub, das ist der tollste Tag seit Langem“, mag sich der Rüde wohl gedacht haben.
Pausenlos strömten neue Hunde in das Freibad und verwandelten die Fläche, an der sich eigentlich im Sommer nur Zweibeiner vergnügen, in eine riesige Hundespielwiese. Schon nach kurzer Zeit hatte sich der Geruch von nassem Hundefell über das gesamte Gelände gelegt. Da hier jedoch Hundemenschen unter sich waren, störte sich niemand an den klatschnassen Fellnasen, die in regelmäßigen Abständen jeden im nahen Umkreis nass spritzten. Weil das Wasser nicht mehr gechlort wurde, war der Badespaß am Samstag für alle Nicht-Hunde verboten. Doch die gut gelaunten Vierbeiner sorgten mit kräftigem Schütteln dafür, dass ihre Herrchen und Frauchen trotzdem ziemlich nass neben ihnen standen. Über das ausgelassene Treiben freute sich auch Carina Schimmer. Die Besitzerin der Hundeschule „Powwerdogs“in Schönfeld hat den Hundebadetag erst möglich gemacht: „Viele Freibäder außerhalb der Region bieten so etwas schon seit Langem an. Das Neuburger Brandl ist wie gemacht für die Hunde, deswegen wollte ich den besonderen Badetag unbedingt mal ausprobieren.“Die idyllische Lage direkt an der Donau nutzten zahlreiche Herrchen und Frauchen, um ihre Lieblinge vor und nach dem Bad noch kurz auszuführen.
Nicht nur Hundebesitzer aus Neuburg hatten den Weg ins Brandlbad gefunden. Aus der ganzen Umgebung, aus Ingolstadt und sogar aus Mainburg, waren Gäste angereist. „So ein Event spricht sich unter uns Hundeliebhabern schnell rum“, sagte das Frauchen des 16-jährigen Pettersson. Die Ingolstädterin kam mit dem betagten Pudel-Jack-Russel-Mix und der achtjährigen Hündin Foxie eher zum Entspannen ins Brandlbad. „Wir schauen uns das Ganze lieber aus sicherer Entfernung an“, schien Foxie zu denken. Alle nicht so hundebegeisterten Badegäste müssen nun aber keine Angst haben, dass das Freibad dauerhaft von den Vierbeinern übernommen wird. Nur zum Saisonende dürfen sich die Hunde hier vergnügen. Danach wird alles aufgeräumt und gesäubert, bis das Brandlbad im nächsten Sommer wieder für die zweibeinigen Wasserratten seine Pforten öffnet.