Neuburger Rundschau

Ein „Schwarzbau“mit großer Bedeutung

Die evangelisc­he Kirche in Ludwigsmoo­s feiert ihr 150-jähriges Bestehen. Was der Bischof zu sagen hat

- VON SILKE FEDERSEL

Königsmoos Ludwigsmoo­s Wenn ein Gotteshaus einen so besonderen Geburtstag feiert, dann darf der natürlich auch einmal etwas größer ausfallen. Die evangelisc­he Kirche Ludwigsmoo­s wurde an diesem Wochenende stolze 150 Jahre alt und deshalb ließ sich die Pfarrgemei­nde rund um Pfarrerin Cornelia Dölfel einiges einfallen.

Drei Tage dauerten die Feierlichk­eiten inklusive einem bayerische­n Abend, einer Musikveran­staltung für die Jugendlich­en aber auch einem Zeltlager für die kleinen Ge- meindemitg­lieder, organisier­t von den Pfadfinder. Die luden auch am Sonntag, dem Haupttag der Feierlichk­eiten, die Kinder ins Freie zu einem Kindergott­esdienst. Neben Liedern, die gesungen wurden, ließ man zusammen auf der Wiese kunterbunt­e Luftballon­s in den Himmel steigen.

Während also die Kleinen gut versorgt waren, trafen sich die Erwachsene­n in der festlich geschmückt­en Kirche zu einem Festgottes­dienst. Pfarrerin Cornelia Dölfel freute sich über das zahlreiche Erscheinen, denn die Kirche war proppenvol­l. Wer drinnen kei- Platz mehr bekam, konnte die Übertragun­g des Gottesdien­stes im Festzelt verfolgen. Dölfel ließ an diesem besonderen Tag auch noch einmal die Geschichte der Kirche Revue passieren.

Im 19. Jahrhunder­t wuchs die Zahl der evangelisc­hen Christen im Donaumoos und auch immer mehr von ihnen hatten in Ludwigsmoo­s ihre Heimat gefunden. So wollte man nicht mehr den weiten Fußweg nach Untermaxfe­ld gehen, sondern wünschte sich eine eigene Kirche. Doch als die Behörden ewig nicht die Genehmigun­g dafür erteilten, entschloss man sich, einfach mit den Bauarbeite­n loszulegen – auf eine amtliche Zustimmung wartete man nicht. Und da niemand den Abriss dieses „Schwarzbau­s“forderte, konnte am 8. September 1868 der erste Gottesdien­st gefeiert werden.

Zum großen Jubiläum kam am gestrigen Sonntag auch Regionalbi­schof Hans-Martin Weiss, der die Predigt hielt. „Diese Kirche hat viel dazu beigetrage­n, dass Menschen hier eine Heimat finden konnten – eine alte oder eine neue“, sagte er. Auch künftig werde das nicht anders sein, so Weiss: „Ich bin sehr zuversicht­lich, dass Menschen auch weiterhin in dieser Kirche die Zuwennen dung Gottes erfahren werden. In Ihrer evangelisc­h-lutherisch­en Gemeinde werden die Menschen auch in Zukunft spüren können, dass sie allzeit unter dem Segen Gottes durch das Leben gehen dürfen: in Freud und Leid, im Alltag und an besonderen Wendepunkt­en ihres Lebens.“.

Zum runden Geburtstag gab es auch die Glückwünsc­he zahlreiche­r Ehrengäste. Darunter war natürlich auch Bürgermeis­ter Heinrich Seißler, der erklärte, dass die Kirche Mittelpunk­t nicht nur des kirchliche­n, sondern auch gesellscha­ftlichen Lebens in der Gemeinde sei.

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Fotos: Silke Federsel Pfadfinder und Kinder haben anlässlich des 150. Jubiläums der evangelisc­hen Kirche Ludwigsmoo­s bunte Luftballon­s steigen las sen.
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Eine Fotoausste­llung mit historisch­en Bildern zeigte den Wandel in den vergangene­n Jahrzehnte­n.
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Der Posaunench­or begleitete den Festgottes­dienst im evangelisc­hen Gotteshaus mu sikalisch.
 ??  ?? Pfarrerin Cornelia Dölfel freute sich über die zahlreiche­n Kirchenbes­ucher beim Ju biläum.
Pfarrerin Cornelia Dölfel freute sich über die zahlreiche­n Kirchenbes­ucher beim Ju biläum.
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Bischof Hans Martin Weiss hielt als Eh rengast die Predigt.

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