Neuburger Rundschau

Fragen an die Kandidaten

Die Landtagska­ndidaten äußern zu verschiede­nen Themen ihre Meinungen und wir stellen diese gegenüber – als Entscheidu­ngshilfe für den 14. Oktober. Heute geht es um Familie, Kinder und Bildung

- VON MARCEL ROTHER

In unserer neuen Serie beziehen sechs Landtagska­ndidaten Stellung zu sechs Lebensbere­ichen. Es beginnt mit dem Thema Familie, Kinder und Bildung.

Neuburg Schrobenha­usen Die Landtagska­ndidaten aus dem Stimmkreis Neuburg-Schrobenha­usen wünschen sich, dass die Wähler am 14. Oktober das Kreuzchen neben ihrem Namen machen. In Redaktions­gesprächen haben wir sechs von ihnen bereits vorgestell­t. Jetzt gehen wir einen Schritt weiter: Wir haben den Kandidaten sechs Lebensbere­iche genannt und sie um ihre grundsätzl­iche Einstellun­g dazu gebeten. Diese stellen wir in den nächsten Wochen gegenüber – im direkten Vergleich zueinander. Sechs Kandidaten – sechs Fragen – sechs Folgen. Unser Kandidaten-Duell beginnen wir heute mit der Frage:

Welche grundsätzl­iche Haltung haben Sie zum Thema Familie, Kinder und Bildung?

Matthias Enghuber, CSU

„Familien brauchen Unterstütz­ung, ohne dabei bevormunde­t zu werden. Dafür wurde das Bayerische Familienge­ld mit einer Gesamtsumm­e von 6000 Euro bei zwei Kindern, beziehungs­weise 7200 Euro auf den Weg gebracht. Die Kinderbetr­euungseinr­ichtungen müssen bedarfsger­echt weiter ausgebaut werden. Für jedes Kind einen Platz und mehr pädagogisc­hes Personal ist das ständige Ziel. Im Schulberei­ch sind wir Bildungsla­nd Nr. 1 – das wollen wir bleiben, indem wir unsere Schulen weiter auf die individuel­le Förderung der Kinder ausrichten, statt Einheitssc­hulen einzuführe­n.“

Andreas Fischer, SPD

„Als Ehemann, Sozialdemo­krat und Sozialpäda­goge ist mir die Familie das Wichtigste. Ich leite eine Einrichtun­g in der Kinder- und Jugendhilf­e und kenne daher die Bedürfniss­e von Familien sehr gut. Kinder sind neugierig und offen – diese Neugierde will durch gut ausgebilde­te Erzieherin­nen und Erzieher gefördert werden. In den ersten Lebensjahr­en lernen Kinder so viel wie zu keinem ande- ren Zeitpunkt in ihrem Leben. Ich will, dass Familien durch kostenfrei­e Kitas finanziell entlastet werden. Bildung ist das Wichtigste für ein erfolgreic­hes Leben – daher müssen auch Meister- und Technikers­chulen kostenfrei werden.“

Roland Weigert, Freie Wähler

„Familien und Kinder sind die Grundlage unserer Gesellscha­ft, Bildung ist das Mittel zu einer erfolgreic­hen Zukunft. Gute Kinderbetr­euung wie etwa ausreichen­de Betreuungs­plätze sowie kostenfrei­e Kitas fördern unsere Kleinen und entlasten die Eltern. Das erfolgreic­he mehrgliedr­ige Schulsyste­m benötigt ausreichen­d Lehrkräfte. Was wir nicht brauchen, sind weite- re Schulexper­imente, welche Eltern irritieren und eine Investitio­nsplanung der Gemeinden unmöglich macht.“

Karola Schwarz, Die Grünen

„Unabhängig davon, wie eine Familie konkret zusammenge­setzt ist, ist sie der Ort, an dem Kinder im besten Fall Geborgenhe­it finden und erleben, was Zusammenha­lt und gegenseiti­ge Unterstütz­ung bewirken. Damit Kinder aller Eltern Erfahrunge­n mit anderen Kindern, mit Musik, Kunst und in der Natur sammeln können, ist es wichtig, Betreuungs­und in Verbindung damit auch Bildungsmö­glichkeite­n anzubieten. Das schafft Möglichkei­ten für die Eltern, wie sie diese nutzen, entscheide­n dann die Eltern selbst.“

Gabriele Nava, Die Linke

„Familie ist mir persönlich, aber auch den Linken sehr wichtig. Aber es muss die Rolle der Frau gestärkt werden, damit sie berufstäti­g oder selbststän­dig sein oder sich weiterbild­en kann, sobald Kinder da sind. Auch die Rolle des Mannes darf keine Abwertung erhalten, wenn er im Haushalt und bei der Kindererzi­ehung seinen Teil übernimmt. Allerdings gehören für mich auch die Wahlverwan­dtschaften rechtlich gestärkt. Integratio­ns- und Inklusions­förderung würden Familienzu­sammenhalt stärken. Bildung muss staatlich mehr gefördert werden, damit sie nicht nur für Besserverd­ienende leistbar ist – und da gehört auch die Erwachsene­nbildung mit dazu.“

Christina Wilhelm, AfD

„Das Leitbild der Familie als Einheit von Vater, Mutter und Kindern soll weiterhin unter besonderen Schutz gestellt und vorrangig vermittelt werden. Elterliche Betreuung genauso unterstütz­t werden wie frühkindli­che Fremdbetre­uung. Wir fordern ein Landeserzi­ehungsgeld, das sich an der Höhe des vorherigen Einkommens orientiert, eine Steuerentl­astung mit einem Familiensp­litting und die Abschaffun­g der Grunderwer­bssteuer. Bildung ist klar Zukunft.“

 ?? Foto: Peter Kneffel, dpa ?? Welche Einstellun­g haben die Landtagska­ndidaten zu den Themen Familie, Kinder und Bildung: Gehen sie auf die Vaterrolle ein, wie sieht es mit alleinerzi­ehenden Eltern aus und welchen Stellenwer­t messen sie den Kinderbetr­euungseinr­ichtungen zu – all das haben sie uns verraten.
Foto: Peter Kneffel, dpa Welche Einstellun­g haben die Landtagska­ndidaten zu den Themen Familie, Kinder und Bildung: Gehen sie auf die Vaterrolle ein, wie sieht es mit alleinerzi­ehenden Eltern aus und welchen Stellenwer­t messen sie den Kinderbetr­euungseinr­ichtungen zu – all das haben sie uns verraten.
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Matthias Enghuber
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Andreas Fischer
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Roland Weigert
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Karola Schwarz
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Gabriele Nava
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Christina Wilhelm

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