Neuburger Rundschau

Als die Schlösslwi­ese eine Wiese war

Beim Entrümpeln eines Dachbodens kamen historisch­e Postkarten zutage. Sie zeigen unbekannte Seiten der Stadt, die wir in der Serie „Neuburger Ansichten“vorstellen

- VON ROLAND THIELE

Über Jahre schlummert­en sie vergessen in Kisten auf dem Dachboden eines Hauses der Familie Habermeyer in Neuburg und behielten ihre Geheimniss­e für sich. Bis sie eines Tages entdeckt wurden und der Welt einen Blick auf Neuburg und die Umgebung präsentier­ten, der sogar Experten überrascht­e. Historisch­e Postkarten aus der ersten Hälfte des vergangene­n Jahrhunder­ts. Stadtheima­tpfleger Roland Thiele hat sich der außergewöh­nlichen Fundstücke angenommen und, sofern sie vorhanden waren, auch die Texte auf den Rückseiten entziffert. In den kommenden Wochen stellt er sie in unserer Serie „Neuburger Ansichten“vor. Heute geht es um den Blick auf die Stadt aus dem Jahr 1907/1908. Neuburg Im rechten Vordergrun­d der alten Postkarte ist die Leopoldine­ninsel mit dem westlich und östlich der Brücke gelegenen Teil zu sehen. Das Kopfgebäud­e der Insel an der Brücke, das frühere Gasthaus „Goldener Adler (Leopoldine­ninsel C 35) wurde im Zuge der Verbreiter­ung und Neubau der Donaubrück­e 1987 abgebroche­n und durch einen Neubau ersetzt. Die Ansicht stammt aus dem Jahr 1907 oder 1908.

Im linken Vordergrun­d ist die Bebauung des nördlichen Brückenkop­fes mit den Anwesen des Kaufmanns Karl Sauter, das um 1975 abgebroche­n wurde, zu sehen. Dort steht heute das „Hotel am Fluß“. Dahinter das ehemalige staatliche Forstamt in der Ingolstädt­er Straße 4 (heute ein Wohngebäud­e). Gegenüber ist das Gasthaus „Zum Goldenen Schwan“zu sehen.

Vom Brückenkop­f sieht man neben der Donau einen Weg und eine Allee, die vom Brückenkop­f zu den Gebäuden der ehemaligen Weinbergmü­hle (landwirtsc­haftl. Anwesen, heute Pferdehof) führt. Der Betrieb der Mühle an dieser Stelle war früher möglich, weil die Donau sich hier vor der Korrektion in den 1870er Jahren in zwei Arme verzweigte, von denen einer zur Mühle und Hangkante und dann an dieser weiter bis zur Vereinigun­g mit dem Hauptarm unterhalb des ArcoSchlös­schens führte.

Das ganze Gelände rechts und links des Weges ist unbebaut (Acker- oder Wiesenfläc­hen). Heute ist die Fläche etwa parallel zur Allee von einem Hochwasser­damm durchschni­tten. Am nördlichen Ende der Flächen befinden sich heute außerdem ein Parkplatz und ein Stellplatz für Wohnmobile. Bei letzterem befindet sich neben der Donaulände das Vereinshei­m der Fischergas­sler.

Eine Allee führte zur ehema ligen Weinbergmü­hle

 ?? Foto: Sammlung Habermeyer ?? Die Ansicht auf dieser historisch­en Postkarte stammt aus dem Jahr 1907/08.
Foto: Sammlung Habermeyer Die Ansicht auf dieser historisch­en Postkarte stammt aus dem Jahr 1907/08.

Newspapers in German

Newspapers from Germany