Neuburger Rundschau

Britisches Klangerleb­nis im Schlosshof

Die Marktkapel­le Rennertsho­fen nahm die Zuhörer auf Schloss Stepperg auf eine musikalisc­he Reise nach Großbritan­nien mit. Passend dazu begeistert­e Dieter Kupka mit seinem Dudelsacks­piel

- VON DORIS BEDNARZ

Rennertsho­fen Stepperg Stilecht im Innenhof des Stepperger Schlosses lud die Marktkapel­le Rennertsho­fen fast 300 Musikliebh­aber ein auf eine musikalisc­he Reise auf die Britischen Inseln. Bei herrlichem Spätsommer­wetter führten alte und junge Musiker und Dieter Kupka mit seinem Dudelsack eine Serenade beliebter und bekannter Melodien auf.

Den Abend im Schloss der gräflichen Familie von Moy eröffneten beide Kapellen mit dem zünftigen Marsch „Ins Land hinaus“. Im Anschluss übernahm die Vorsitzend­e der Blaskapell­e, Stefanie Czerny, die Begrüßung der Gäste. „Mit diesem Marsch hat unsere Reise bereits begonnen“, kündigte sie nach dem ersten Lied das eineinhalb­stündige Programm verschiede­ner Musikstile und Länder mit dem Schwerpunk­t Großbritan­nien an. Dirigentin Magdalena Rehm hatte mit ihrer Jugendkape­lle drei Stücke einstudier­t. Zunächst entführten die routiniert­en Jungmusika­nten das Publikum ins „Zauberland“, ein Stück des deutschen Komponiste­n Kurt Gäble. Dirigent und Moderator Klaus Gottschall beschrieb die Wege, um auf die Inseln zu kommen: „Mit dem Schiff auf dem Meer, mit dem Zug unter dem Meer durch oder mit dem Flugzeug übers Meer. Alles nicht ganz ungefährli­ch – mancher Reisende schickt ein kurzes Stoßgebet oder ein Halleluja gen Himmel.“Damit leitete er zum weltbekann­ten bezaubernd­en „Halleluja“über, das der Kanadier Leonhard Cohen komponiert­e. Die Jugendkape­lle spielte es in einem Arrangemen­t von Michael Brown in gewohnt glänzender Perfektion. Nach dem ausdruckst­arken „Wings“des Komponiste­n Vince Gassi wechselten die Musiker.

Die Blaskapell­e reiste über den Ärmelkanal, die Schauplätz­e bezie- Komponiste­n der folgenden Stücke sind auf den britischen Inseln zu Hause. „First suite for military band in Eb“des englischen Komponiste­n Gustav Holst stand nun auf dem Programm. Das Werk basiert auf wenigen Tönen, die gleich zu Beginn zu hören sind. Diese Töne ziehen sich durch alle drei Sätze und sind in verschiede­ner Reihenfolg­e, Tonhöhe, mal fröhlich oder mal traurig, zu hören.

Kurz vor der Pause ertönte das gefühlvoll­e „Hector the hero“, das vom Schotten Sir Hector Archibald Mac Donald handelt, der sich mili- Ehren verdient hat und zum Generalmaj­or von Sri Lanka ernannt wird. Als er mit den Einheimisc­hen kooperiert, wird von seinen Gegnern ein Gerücht in die Welt gesetzt und er nimmt sich das Leben. Bei dem schottisch­en Klagelied durfte natürlich ein Dudelsack nicht fehlen. Dieter Kupka aus Gerolsbach beherrscht dieses außergewöh­nliche Instrument und unterstütz­te das Orchester mit dem typischen Great Highland Pipe-Klang.

Nach einer kurzen Pause blieben die Musiker in Schottland. „From the highlands“des luxemburgi­hungsweise schen Komponiste­n und Saxophonis­ten Marco Pütz beschrieb in drei Sätzen die raue Landschaft und landestypi­sche Melodien. Wer die Miss Marple-Filme nach Vorlage der Krimiautor­in Agatha Christi kennt, der kannte auch die folgende Melodie. Die Musik stammt vom Filmkompon­isten John Goodwin, der in den 60er Jahren sehr gefragt war.

Das bekannte „Starlight express“von Andrew Lloyd Webber verursacht­e Gänsehaut. Seit 1988 läuft das Rollschuh-Musical in Bochum, einen Auszug davon erlebte das Putärische blikum im Schlosshof zu Stepperg. Wenn es um englische Songs geht, darf ein Medley der unvergessl­ichen Beatles natürlich nicht fehlen. Den Gästen gefielen die Ohrwümer der Pilzköpfe, die die Kapelle grandios und schwungvol­l als letzten Programmpu­nkt servierten. Ohne Zugaben ließen die Musikliebh­aber die Blaskapell­e nicht gehen. Das einfühlsam­e und harmonisch­e „Amazing grace“präsentier­ten alle 40 Musiker gemeinsam und ernteten für den wunderschö­nen Abend in romantisch­er Atmosphäre langanhalt­enden, begeistert­en Beifall.

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Fotos: Doris Bednarz Die Serenade der Blaskapell­e Rennertsho­fen lockte mit Melodien von den Britischen Inseln viele Musikliebh­aber in den romanti schen Innenhof des Stepperger Schlosses der gräflichen Familie von Moy.
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Dieter Kupka blies formvollen­det den Dudelsack.

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