Rasante Berg und Talfahrten
Die BMX-Bahn ist nun eingeweiht. Im Oktober findet dort ein Lauf zur Bayerischen Meisterschaft statt. Doch nicht nur Könner dürfen sich über das neue Angebot freuen
Ingolstadt Die Ritter auf zwei Rädern bewegen sich ja nun schon seit einiger Zeit rasant durch den welligen Parcours mit den Steilkurven. Am Dienstag aber wurde die BMXBahn in Ingolstadt von Oberbürgermeister Christian Lösel mit dem Durchschneiden eines rotes Bandes offiziell in Betrieb genommen.
Gebaut vom Verein Radhaus steht die Anlage auch der Öffentlichkeit zur Verfügung. Auf dem 340 Meter langen Rundkurs mit vielen Bodenwellen und Steilkurven können aber auch Meisterschaftsläufe ausgetragen werden. Der Bayerische Radsportverband hat die Strecke in Ingolstadt in die höchste Kategorie eingestuft. Damit hat die Region nun die zehnte in Bayern dafür zugelassene BMX-Bahn und es wären darauf sogar Bundesligaläufe möglich. Los geht es am 3. Oktober mit einem Lauf zur bayerischen Meisterschaft. Der Verein erwartet rund 200 Starter in 20 Altersklassen. Die jüngsten sind erst fünf Jahre alt. Und die Klassen gehen hoch bis zu den Senioren.
Vorher aber heißt es, trainieren und nochmals trainieren. Vor allem die jüngeren Mitglieder fiebern am Start darauf hin, dass das Startgatter nach unten schnellt. Dann geht es rasant den Starthügel hinunter, hinein in die ersten Sprünge.
Obwohl noch viele Kleinarbeiten, wie zum Beispiel die Begrünung des Areals, zu erledigen sind, wird die Strecke bereits seit über einem Jahr von den Vereinsmitgliedern befahren. Und sie ist auch von der Öffentlichkeit zu nutzen. Vier Bezirksausschüsse haben sich mit Mitteln in Höhe von insgesamt 30 000 Euro aus dem Bürgerhaushalt an den Kosten beteiligt. Das Grundstück, auf dem die BMX-Bahn gebaut wurde, gehört je zur Hälfte der Bahn AG und der Stadt. Wirklich möglich geworden aber ist dieses Projekt erst durch das Engagement der Vereinsmitglieder. Knapp 4000 Arbeitsstunden stecken in dem Gelände. 1000 Quadratmeter Pflastersteine wurden verlegt, 7000 Kubikmeter Erde bewegt und über 1700 Tonnen Brechsand und Beton wurden angemischt. All diese Arbeiten leisteten die Vereinsmitglieder und Freunde. Geholfen hat den Ingolstädtern das gute Netzwerk in die BMX-Welt.
Die Strecke hat ein befreundeter BMX-Fahrer aus Erlangen geplant, Marco Köhler, ein Elitefahrer und Experte im Planen und im Bauen von BMX-Bahnen. Drei benachbarte BMX-Vereine haben tatkräftig mitgeholfen. So wurde eine der Steilkurven der BMX-Bahn Kolbermoor-Kurve getauft, weil der Verein Helfer geschickt hat. Genauso wie die BMX-Vereine aus Peißenberg und Esselbach.
Außerdem wird der Verein von einigen Freiwilligen unterstützt, die zwar nicht Mitglied sind, sich aber ebenfalls mit ihren Kindern über die Bahn freuen. Und in Zusammenarbeit mit der Diakonie entstand ein Zuschauerzaun, der von den Akteuren des Jugendtreffs AuT 53 zusammen mit den BMX-Kindern gebaut wurde.
Bei der Eröffnung lobte Christian Lösel das Engagement des Vereins, den es seit 2009 gibt. Viel Arbeitsstunden und Geld seien investiert worden. Und es sei so ein Projekt entstanden, das durch sein Zusammenwirken von Vereinsaktivitäten mit Wettkämpfen und der öffentlichen Nutzungsmöglichkeit wohl einzigartig sei. „Ein toller Beitrag zum vielfältigen Sportangebot Ingolstadts.“