Die „dümmstbesiedelste Gegend“bekommt es ab
Zur Berichterstattung über die B16 Um leitung durch Karlshuld:
Die ganze Zuckerrübenkampagne einmal vor der eigenen Haustür vorbeizockeln zu sehen, gefolgt von Schwerlastkraftwagen mit meist fünf Achsen aus Litauen, Polen, Ungarn, Tschechien, Slowakei oder der Türkei – wer hat das schon? Europa zu Gast im Moos! 16000 Fahrzeuge Tag und Nacht, wieder sechs Wochen lang. Wobei Arne Schönbrodt vom Staatlichen Bauamt ruhig einmal nachzählen lassen sollte, denn gefühlt sind es wesentlich mehr.
Die Karte, die in der dazu veröffentlicht wurde, ist mit der eingezeichneten roten Linie für die Baustelle nachweislich falsch. Lediglich etwa die Hälfte ist Baustelle, die andere zwischen Weichering und Muna ist längst fertiggestellt. Betroffene Autofahrer können schwer einsehen, dass sie für so ein kurzes Stück Baustelle einen Umweg von rund zehn Kilometern – und dies auch noch mit Tempo 30 – fahren sollen. Wenn ich als direkter Anlieger meinen Tempomat auf 33 einstelle, dann werde ich von Lastwagen überholt. Am Kreisverkehr zeigt sich dann, dass auch international agierende Berufskraftfahrer die Vorfahrtsregeln für Fußgänger an Kreisverkehren nicht kennen. Ich habe Kleinkinder auf ihren kleinen Fahrrädern in Begleitung der Eltern gesehen, die sich wegen der riesigen LKW’s die Straße nicht mehr zu queren trauen. Eine derart stark befahrene Bundesstraße kilometerweit durch dicht besiedelte Wohngegenden zu leiten, ist nicht mehr zeitgemäß. Gibt’s Feinstaubbelastung und Stickoxide nur in Großstädten?
Nachdem ich das jetzt zum dritten Mal erlebe, werde ich den Eindruck nicht los, dass man glaubt, den scheinbar „dümmstbesiedelsten Gegenden“alles zumuten zu können. Dr. Dieter Distl Karlshuld