Wer hat diesen Geldautomaten gesprengt?
Die Polizei fasst zwei Männer, die unter anderem einen Geldautomaten in Lichtenau gesprengt haben sollen. Womöglich waren sie auf dem Weg zu einer weiteren Tat
Neuburg Schrobenhausen Polizeiliche Ermittlungen von Kriminalpolizeidienststellen des Polizeipräsidiums Oberbayern Nord und des Polizeipräsidiums München haben zur Festnahme von zwei jungen Männern geführt, die in Verdacht stehen, zwei Geldausgabeautomaten gesprengt und zudem einen hochwertigen Wagen gestohlen und ins Ausland verschoben zu haben. Das geht aus einer Pressemitteilung des Polizeipräsidiums Oberbayern Nord hervor.
Im Laufe des vorvergangenen Wochenendes hatten zunächst unbekannte Täter versucht, zwei Geldautomaten zu sprengen
Am Freitag, 14. September, um 23.30 Uhr war der Automat einer Bankgeschäftsstelle in Fahrenzhausen im Landkreis Freising das erste Zielobjekt der Täter. Am Sonntag, 16. September, gegen 21.40 Uhr machten sich die Täter an einem Geldautomaten in einer Bankfiliale in Lichtenau im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen zu schaffen. Wie die Polizei mitteilt, leiteten die Täter in beiden Fällen Gas in die Geldautomaten ein und entzündeten es. Daraufhin kam es zur Explosion, jedoch jeweils ohne dass die Täter dadurch in Besitz von Bargeld gekommen wären. Aufgrund diverser Gemeinsamkeiten in den Tatumständen gingen die Beamten früh von einem Tatzusammenhang aus.
Am Dienstag, 18. September, kontrollierte eine Zivilstreife der Münchner Polizei zwei Männer im westlichen Landkreis Ebersberg, in unmittelbarer Nähe einer Bankfiliale im Ort Oberpframmern. In ihrem Fahrzeug mit abgedeckten Kennzeichen fanden die Beamten unter anderem eine Propangasflasche. Die Beamten witterten den Verdacht, dass die beiden erneut einen Geldautomaten sprengen wollten. In Abstimmung mit der Staatsanwaltschaft wurden daraufhin die Wohnungen der beiden durchsucht und diverse Beweismittel sichergestellt, teilt die Polizei mit.
Aus der bisherigen Auswertung von Beweismitteln und Erkenntnissen der Münchener und Ingolstädter Kripo ließ sich der Anfangsverdacht zu einem dringenden Tatverdacht erhärten, dass die Männer für die Geldautomatensprengungen in Fahrenzhausen und Weichering/ Lichtenau verantwortlich sind. Hinzu kamen konkrete Verdachtsmomente, dass die beiden im Juli 2018 einen BMW M6 am Flughafen München entwendeten und das Fahrzeug im Wert von rund 120 000 Euro zwischenzeitlich ins Ausland verschoben hatten.
Von der sachleitenden Staatsanwaltschaft Ingolstadt wurde Antrag auf Haftbefehl gestellt und die 23und 26-jährigen Tatverdächtigen an ihren Wohnorten in Haar und München am Donnerstag festgenommen. Am Freitag wurden sie in Ingolstadt dem Ermittlungsrichter vorgeführt, der die Untersuchungshaft wegen des Herbeiführens von Sprengstoffexplosionen und schweren Diebstahls anordnete.
Die kriminalpolizeilichen Ermittlungen der Kripo Ingolstadt in Kooperation mit den Münchener Kollegen dauern an. Dabei soll auch geklärt werden, ob die Inhaftierten möglicherweise für weitere Taten verantwortlich sind, heißt es in der Mitteilung abschließend.