Neuburger Rundschau

Leitl trägt nur eine Teilschuld

- VON BENJAMIN SIGMUND benjamin.sigmund@neuburger rundschau.de

Die Trennung von Stefan Leitl kam nicht mehr überrasche­nd. Zu orientieru­ngslos präsentier­te sich die Mannschaft des FC Ingolstadt in den vergangene­n beiden Spielen. Nach dem 0:6 in Bochum erwarteten die Verantwort­lichen eine Reaktion. Doch auch bei der 0:1-Pleite gegen den FC St. Pauli legten die Schanzer einen ganz schwachen Auftritt hin. Daher war es beinahe logisch, nun den Schlussstr­ich zu ziehen. Für Sentimenta­litäten ist im Profifußba­ll nun mal kein Platz, auch wenn mit Stefan Leitl ein Stück Vereinsges­chichte den Verein verlässt. Doch der Trainer trägt allenfalls eine Teilschuld an der Misere der Schanzer. Viel Geld wurde in die Hand genommen, um besser abzuschnei­den als in der Vorsaison, die auf Rang neun endete. An der Zusammenst­ellung des Kaders, der in dieser Saison bisher so enttäuscht­e, waren neben Leitl auch Sportdirek­tor Angelo Vier und Geschäftsf­ührer Harald Gärtner beteiligt.

Leitl durfte letztlich nur knapp über ein Jahr im Amt bleiben. Was auf den ersten Blick wenig erscheint, ist für Ingolstädt­er Verhältnis­se beinahe rekordverd­ächtig. Abgesehen von Ralph Hasenhüttl, der den FCI in die Bundesliga führte und drei Jahre blieb, hatten andere Übungsleit­er eine weit kürzere Amtszeit. Ein Marco Kurz etwa schaffte 2013 neun Spieltage, bei Markus Kauczinski waren es zehn. Ihm folgte Maik Walpurgis, der auch kürzer als ein Jahr bleiben durfte. Vergangene Saison musste er nach drei Spieltagen seinen Stuhl räumen. Kontinuitä­t sieht definitiv anders aus. Die Verantwort­ungsträger beim FC Ingolstadt haben selten ein richtiges Händchen bewiesen.

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