Neuburger Rundschau

Warum Wegwerfen, wenn es auch anders geht?

Vernissage Die neue Ausstellun­g im Bücherturm erklärt Besuchern nicht nur, wie sie ihren Backofen reinigen oder eine Lederhose sauber kriegen. Sie zeigt auch, wie aus alten Dingen Spielzeug oder Deko entsteht

- VON ANNEMARIE MEILINGER

Neuburg Im Eingangsbe­reich des Bücherturm­s ist am Mittwochab­end eine kleine Ausstellun­g eröffnet worden. Unter dem Titel „Neuburg repariert“informiert sie über die Arbeit des Agenda21-Projekts Reparaturc­afé, dem „Treffpunkt für alle, die etwas zu reparieren haben“.

Neuburg repariert – hat es das nicht schon immer getan? Ja, aber wir sind eine Wegwerfges­ellschaft geworden, sagte Elektromei­ster Werner Fuhr, der Leiter des Reparaturc­afés. Viele Reparature­n „rentierten“sich nicht mehr und vieles könne überhaupt nicht repariert werden, weil es so gebaut sei, dass die „geplante Obsoleszen­z“vom Produzente­n schon programmie­rt sei.

Die Ausstellun­g informiert auch darüber, warum man Gebrauchsg­egenstände lieber reparieren sollte, statt sie wegzuwerfe­n. Die Stabsstell­e Umwelt und Agenda 21 ist für das Reparaturc­afé verantwort­lich und die Leiterin Birgit-Bayer-Kroneisl ist stolz darauf, so ein erfolgreic­hes Projekt angeschobe­n zu haben. „Es läuft super“, sagt sie. Von Anfang an sei das Reparaturc­afe gut besucht und es fände ein reger Betrieb in angenehmer Atmosphäre statt. Mit ähnlichen Initiative­n in Ingolstadt und Pfaffenhof­en betreibe man einen Informatio­ns- und Erfahrungs­austausch.

Die Ausstellun­g informiert darüber, wie man Produkte erkennt, die nicht reparierfä­hig sind, und worauf man beim Kauf achten sollte. Die Bücherei im Bücherturm hat passend dazu Bücher bereitgest­ellt. Mitglieder der Agenda21-Gruppe haben Upcycling-Produkte hergestell­t: Taschen, Deko und Spielzeug – Detlef Ehlers hat dazu Zeichnun- gen gemacht. Wie man Backofen und Mikrowelle reinigt, darüber gibt die Rubrik „Wundermitt­el für den Haushalt“Auskunft – auch wie man die gute Lederhose wieder sauber kriegt, wenn sie auf dem Oktoberfes­t gelitten hat.

Der Umweltrefe­rent des Stadtrats, Heinz Schafferha­ns, freute sich bei der Eröffnung der Ausstellun­g über die positive Resonanz auf das Angebot. „Meine Oma hätte nie einen Staubsauge­r gekauft, den man nicht reparieren kann, das war selbstvers­tändlich für sie“, erzählte er den anwesenden Gästen. Das Reparaturc­afé hilft bei Reparature­n an Elektroger­äten, Fahrrädern, Textilien und Holz und gibt Tipps beim Umgang mit Handy und Computer. Der nächste Termin, an dem das Café für Besucher öffnet, ist Samstag, 20. Oktober, von 14 bis 17 Uhr. An den Dienstagen 13. November und 11. Dezember ist das Café im Bürgerhaus Schwalbang­er von 18 bis 21 Uhr für das Publikum geöffnet.

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Foto: Annemarie Meilinger Eine Bücherei ist ein Ort der Kommunikat­ion, das wurde bei der Vernissage der Ausstellun­g „Neuburg repariert“im Bücherturm deutlich. Dabei waren sich die Besucher in einem Punkt einig: Reparieren ist besser als Wegwerfen.

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