Bayern hebt ab
Der Freistaat will 700 Millionen Euro in den Raumfahrtplan „Bavaria One“investieren. Was man sich davon erhofft und wer neuer Koordinator für das umstrittene Projekt werden soll
Trotz des trockenen Sommers haben die fränkischen Winzer heuer einen guten Tropfen in den Weinkellern. „Es ist einfach ein traumhafter Weinjahrgang 2018. Er ist besser, als wir erwartet hatten“, sagte der Präsident des Fränkischen Weinbauverbandes, Artur Steinmann, am Dienstag in Würzburg.
Die Weinbauern freuen sich über eine überdurchschnittliche Ernte und über Trauben von hoher Qualität. „Die Menge ist ordentlich und die Güte ist wahnsinnig gut. Ein Jahrgang für die Geschichtsbücher“, sagte Steinmann dazu. So wurden in Franken in diesem Jahr etwa 520 000 Hektoliter Most verarbeitet. Durchschnittlich waren das etwa 86 Hektoliter pro Hektar. Und damit so viel wie seit zehn Jahren nicht mehr.
In Bayern wird auf mehr als 6000 Hektar Wein angebaut. Den überwiegenden Teil dieser Flächen bewirtschaften Winzer in Unterfranken, weitere Anbaugebiete gibt es in anderen Teilen Frankens, am Bodensee und bei Regensburg. Etwa 80 Prozent der angebauten Weine sind Weißweine, wichtigste Sorte ist der Silvaner.
Bereits im Frühling war das Projekt angekündigt worden – nun greift der Freistaat tatsächlich nach den Sternen. Mit einem mehr als 700 Millionen Euro schweren Förderprogramm will die Staatsregierung Bayern zum Luft- und Raumfahrtstandort Nummer eins in Deutschland machen. Das Kabinett beschloss am Dienstag in München die auf zehn Jahre angelegte Strategie mit dem Titel „Bavaria One“. „Es ist eine Konzeption, die darauf aus ist, dass wir durch Beobachtung aus dem Weltall Lösungen für bayerische und auch ganz praktische Probleme entwickeln können“, sagte Ministerpräsident Markus Söder (CSU). „Bavaria One“sei kein Hirngespinst, sondern ein strategisches Technologiekonzept, das wirtschaftliche Anbindung und wissenschaftlichen Nutzen bringe.
Konkret besteht die Strategie aus zehn Aktionsfeldern, die eine Vielzahl von Einzelmaßnahmen umfassen: Dazu zählt die Gründung der größten Fakultät für Luftfahrt, Raumfahrt und Geodäsie mit Hauptsitz auf dem Ludwig-Bölkow-Campus in Ottobrunn mit 50 Professuren und knapp 2000 Studienplätzen. Entwickelt wurde das Konzept unter der Leitung des Ulrich Walter von der Technischen Universität in München. Weitere Punkte sind der Bau einer Hyperloop-Teststrecke, in der sich Transportkapseln fast mit Schallgeschwindigkeit bewegen, der Bau eines bayerischen Erdbeobachtungssatelliten und der Ausbau des Deutschen Zentrums für Luftund Raumfahrt in Oberpfaffenhofen zum „führenden Standort für Erdbeobachtung“. Nach den Worten von Walter hat alleine die Ankündigung des Programms vor Monaten in Söders erster Regierungserklä- rung eine immense Sogwirkung bewirkt. „Es gibt ein Rieseninteresse bei Investoren und Unternehmen“, sagte er. Das Geld sei daher sehr gut investiert. Wie das Portal
berichtet, soll Landeswirtschaftsminister Franz Josef Pschierer (CSU) „Bavaria One“als „Raumfahrtkoordinator“vorantreiben.
SPD und Freie Wähler (FW) kritisierten das Weltraum-Projekt scharf: Es müsse den Namen „Bavarian Größenwahn“statt „Bavaria One“tragen, sagte FW-FraktionsRaumfahrtexperten chef Hubert Aiwanger. „Bayern soll erst mal die nahe liegenden technischen Probleme unseres Wirtschaftsstandortes – wie Mobilfunklöcher und fehlendes flächendeckendes Internet – lösen, bevor wir die Staatskasse ruinieren und in den Weltraum abheben“, betonte er. SPD-Landeschefin Natascha Kohnen nannte „Bavaria One“nur eine großspurige Ankündigung: „Von den versprochenen 700 Millionen ist kein einziger Euro im Nachtragshaushalt.“
Söder wies die Kritik zurück. „Wer spöttelt, verkennt, was eine Zukunftsaufgabe ist“, sagte er. Bayern werde auf Dauer nur erfolgreich sein, wenn es den Blick in die Zukunft wagt. Er versprach zudem praktische Vorteile für viele aktuelle Herausforderungen in Bayern. Als Beispiele nannte er die Landwirtschaft, die Medizin, die Ökologie und eine Vielzahl von Arbeitsplätzen, es gehe nicht darum, „Star Trek“zu machen. „Wir werden einen praktischen Nutzen haben, der noch gar nicht absehbar ist“, sagte Söder. „Im Grunde gehen wir ins Weltall, um einen besseren Blick auf die Welt zu bekommen, einen besseren Blick für die kleinen Probleme, die wir hier haben.“ Aller Abschied fällt schwer: Mit Klebeband hat sich eine Oktoberfest-Besucherin selbst an eine Trage gefesselt, um noch ein wenig länger auf der Sanitätswache bleiben zu können. Das berüchtigte Festbier setzte der 21-Jährigen am Montag so sehr zu, dass sie im Sanitätsbereich aufgepäppelt werden musste. Als ihr Freund zwei Stunden später mit der Frau von der Wache aufbrechen wollte, begann sie zu weinen und griff als Protest zum Klebeband. Letztlich überwand sie sich doch und stürzte sich mit ihrem Freund erneut in den Trubel. Drei Kühe sind in einem unterfränkischen Stall vergiftet worden und gestorben. Ein Unbekannter spritzte den Tieren im Zeitraum vom 7. bis 14. September eine Mischung aus Rattengift und einem verschreibungspflichtigen Medikament, wie die Polizei am Dienstag mitteilte. Ein Tier verendete, zwei mussten eingeschläfert werden. Was den Unbekannten zu der Tat in dem Stall in Wollbach (Landkreis Rhön-Grabfeld) bewegte, war zunächst unklar.