Drei Monate ausgeflogen
Der französische Verbrecherkönig Redoine Faïd ließ sich per Hubschrauber aus dem Gefängnis fliegen. Jetzt hat ihn die Polizei. Und fürchtet: Er plant schon seinen nächsten Ausbruch
Eltern können die Persönlichkeit ihrer Kinder kaum beeinflussen. Dieses Resümee zieht der britische Psychologe und Genetiker Robert Plomin in einem Gastbeitrag für die Wochenzeitung Das „größte Geschenk der Eltern an ihre Kinder“sei „ihr Erbgut“, schreibt der Wissenschaftler. Intelligenz, Motivationsfähigkeit oder Selbstkontrolle ihrer Kinder zu formen sei Eltern kaum möglich. Die „Forschung hat gezeigt, dass wir im Wesentlichen die gleiche Person wären, wenn wir bei der Geburt adoptiert und in einer anderen Familie aufgewachsen wären“, schreibt Plomin. Der Wissenschaftler gilt als führender Experte für die genetischen Grundlagen des menschlichen Verhaltens. Die Deutschen stehen laut einer Umfrage neuen Technologien kritischer gegenüber als die Einwohner anderer Länder. Hierzulande sehen nur 48 Prozent die Digitalisierung eher positiv. In Indien sind es fast 90 Prozent, in China 83 Prozent, wie eine repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Ipsos zeigt. In Europa gibt es bei der Bewertung der Digitalisierung auch große Unterschiede zwischen Männern und Frauen. In Großbritannien und Deutschland ist nur jede vierte Frau dem Thema gegenüber eher positiv eingestellt. Bei den aufstrebenden Nationen sind die Unterschiede zwischen Männer und Frauen hingegen kaum auszumachen.
93 Tage lang lebte er in Freiheit, 93 Tage lang hatte sich seine spektakuläre Flucht aus dem Gefängnis ausgezahlt. Am frühen Mittwochmorgen dann war es vorbei damit, als die Polizei Redoine Faïd, einen der meistgesuchten Männer Frankreichs, fassen konnte.
Als „Ausbrecherkönig“hatte sich der 46-Jährige bereits einen Namen gemacht, noch bevor er am 1. Juli erneut aus einer Haftanstalt in Réau, südöstlich von Paris gelegen, entkommen konnte. Die Filmrechte an der Flucht wären sicher heiß begehrt: Bewaffnete Komplizen hatten einen Hubschrauber in ihre Gewalt gebracht und dessen Piloten zur Beihilfe für ihre Befreiungsaktion gezwungen: Sie ließen sich in den Gefängnishof fliegen, um Faïd abzuholen, der gerade Besuch von einem seiner Brüder hatte. Nicht einmal zehn Minuten dauerte die filmreife Operation.
Trotz der unmittelbar danach eingeleiteten Großfahndung blieb der Kriminelle verschwunden, der gerade eine Strafe von 25 Jahren absitzen sollte.
Allerdings hatte er nicht das Weite in der Ferne gesucht, sondern befand sich ausgerechnet in der Sozialbausiedlung im Städtchen Creil, wo er aufgewachsen war. Um vier Uhr morgens konnte ihn ein Kommando aus 80 Einsatzkräften in der Wohnung einer Frau, wo er sich mit seinem Bruder und zwei Neffen aufhielt, festnehmen. Man überraschte ihn im Schlaf, fand aber zwei Faustfeuerwaffen bei ihm. Festgenommen wurden auch die Frau, die ihn beherbergt hatte, sein Bruder und dessen Söhne sowie zur gleichen Zeit an einem anderen Vorort von Paris zwei mutmaßliche Komplizen.
Bereits Anfang Juli war eine Tasche mit Waffen, Strumpfmasken und einem Trennschleifer, der wohl beim Ausbruch benutzt worden war, gefunden worden; Ende Juli lieferte sich Faïd eine Verfolgungsjagd mit der Polizei, der er entkam; Anfang September hatte es mehrere Durchsuchungen bei Bekannten von ihm gegeben. „Diese Festnahme zeigt, dass er seine Ausbrüche viel besser vorbereitet als die Flucht danach“, kommentierte der Kriminal-Spezialist und Buchautor Frédéric Ploquin. „Indem er zum öffentlichen Feind Nummer eins wurde, verfügt Redoine Faïd nicht mehr über Hilfs-Netzwerke: Er ist zu ,heiß‘, es wird zu riskant, mit ihm zu arbeiten.“
Tatsächlich ist der Mann in Frankreich so etwas wie ein StarVerbrecher. Redoine Faïd sprach in Fernsehauftritten von seinen früheren Coups, von seiner Faszination für Gangster-Kinofilme wie „Heat“und „Scarface“, die ihn inspirierten – und seiner angeblichen Läuterung. Auch in seiner Autobiografie „Braqueur“(„Räuber“) beschrieb er seine Laufbahn fernab der legalen Wege. So habe er bereits im Alter von zwölf Jahren entschieden, dass er aus dem Raub sein „Metier“machen werde.
Erste Diebstähle und Einbrüche beging er, dessen Eltern aus Algerien stammten und der mit sieben Brüdern und zwei Schwestern aufgewachsen ist, bereits als Jugendlicher. 1998 wurde er zu 18 Jahren Haft verurteilt, kam aber nach zehn Jahren wieder auf freien Fuß. Nach einem missglückten bewaffneten Raubüberfall im Jahr 2010, bei dem eine junge Polizeibeamtin ums Leben kam, wurde er 2011 zu acht Jahren Gefängnis verurteilt. Zwei Jahre später floh er aus der Haftanstalt bei Lille, wo er fünf Türen gesprengt und vier Aufpasser als Geiseln genommen hatte – bevor er sechs Wochen später wiederum aufgegriffen wurde. Erneut kam er in Haft, bis zum nächsten Fluchtversuch im Juni dieses Jahres. Nun steht die Frage an, wie und wo er künftig einsitzen soll. „Faïd will immer ausbrechen“, sagte gestern der GefängnisGewerkschaftsvertreter Ambroise Koubi. Das sei eine Herausforderung für die Gefängnisverwaltung: „Wir wissen, dass er bereits eine Strategie umsetzt, um eine Fehlerstelle zu finden.“
Ein Jäger ist in Alaska von einem Schwarzbären überrollt und schwer verletzt worden. Der 28-jährige William McCormick und sein 19 Jahre alter Jagdpartner hatten nahe Carter Lake südlich von Anchorage auf einen Schwarzbären geschossen, der auf einem Felsen über ihnen stand, wie aus einer Mitteilung der Abteilung für öffentliche Sicherheit, des Department of Public Safety, hervorgeht.
Das getroffene Tier sei den Hügel heruntergerutscht – direkt auf die beiden Männer zu. Der 28-Jährige wurde von Geröll getroffen und von dem rutschenden Bären erfasst. Ein Hubschrauber brachte den lebensgefährlich Verletzten in eine Klinik. Sein Jagdkumpan blieb unverletzt.
Der etwa 90 Kilogramm schwere Bär wurde getötet, wie der Sender
am Dienstag (Ortszeit) berichtete. In Alaska leben verschiedene Arten von Bären, Aufeinandertreffen mit Menschen sind keine Seltenheit. Erst am Montagmorgen hatten eine Bärin und zwei Jungtiere an einer Silbermine einen 18-jährigen Arbeiter zerfleischt.