Einfühlsame Cello-Klänge
Ein glanzvoller Duo-Abend von Lászlò Fenyö und Julia Okruashvili im Ingolstädter Stadttheater
Lászlò Fenyö ist ohne Zweifel ein grandioser, mittlerweile weltweit gefragter Cello-Solist. Beim Konzert im Theaterfestsaal offenbarte der in Ungarn geborene Musiker, wie nuancenreich und ausgereift er musizieren kann. Somit verdeutlichte er im Verlauf des Konzertabends, bei den glanzvoll dargebotenen Cello-Werken, aus der Feder von Beethoven, Schumann, Grieg und Kodaly, sein gleichermaßen erlesenes und ausgewogenes Spiel sowie seinen sensiblen, innig-beseelten und auch temperamentvollen Instrumentalklang, auf einem Cello, gebaut von Matteo Goffriller, aus dem Jahre 1695. Als herausragender Künstler ist Lászlò Fenyö Gewinner zahlreicher renommierter internationaler Wettbewerbe.
Er gibt mittlerweile weltweit Meisterkurse und ist seit 2012 Professor an der Hochschule für Musik in Karlsruhe. Seit dem Gewinn des Internationalen „Pablo-CasalsWettbewerbs“, 2004, zählt er zu den führenden Cellisten seiner Generation, der es auf einzigartige Weise versteht, die Werke der jeweiligen Komponisten authentisch interpretieren. Besonders bei den Vertonungen von Zoltan Kodaly über Choralvorspiele von Johann Sebastian Bach, „ Ach was ist doch unser Leben“, „Vater unser im Himmelreich“, „Christus, der uns selig macht“, zeigte er, wie weich, rein und einfühlsam sein Cello klingen kann. Gerade diese Musik, ursprünglich für Orgel notiert, entfaltet in der Besetzung Cello und Klavier ihre so eigene und besondere Wirkungskraft.
Die aus Moskau stammende Pianistin Julia Okruashvili, ist eine Künstlerin voller Lebendigkeit, Hingabe und Emotion. Dynamisch und in technischer Hinsicht wirkt ihre Begleitung nahezu ausgereift. Ihre Interpretationen legen vielfach ungeahnte Perspektiven frei. Sie konzertierte in der Vergangenheit in verschiedenen Formationen mit Partnern wie Daniel Hope, David Cohen oder Priya Mitchell. Konzertauftritte führten sie in die wichtigsten Musikzentren Europas.
Lászlò Fenyö scheint die Musik von Zoltan Kodaly besonders verinnerlicht zu haben. Bei der Darbietung der „Sonata op 4“, mit dem grandiosen zweiten Satz, verdeutzu lichte der mehrfache Preisträger erneut seine so makellose Tonkunst, technisch perfekt, wohl ausdifferenziert, agogisch rein und vor allem übersichtlich strukturiert. Wenn derart intensiv musiziert wird, gelingen in diesem wirklich gut klingenden Theaterfestsaal auch DuoKonzerte in bemerkenswerter Manier, dies wurde einmal mehr deutlich.