Neuburger Rundschau

Kelleher und D’Amigo retten das Jubiläum

Rund um das Heimspiel gegen die Grizzlys Wolfsburg feiert der ERC Ingolstadt „15 Jahre Saturn-Arena“. Wie schon so oft in der Vergangenh­eit tun sich die Panther mit den Niedersach­sen schwer, gewinnen aber mit 2:1

- VON DIRK SING

Menschen schwelgen bekanntlic­h gerne in der Nostalgie. Diesbezügl­ich sind Eishockey-Akteure und Fans keine Ausnahme. Rund um die gestrige Heimpartie gegen die Grizzlys Wolfsburg feierte der ERC Ingolstadt ein besonderes Jubiläum, das gerade bei den alt eingesesse­nen Panther-Anhängern viele Erinnerung­en aufkommen lässt: 15 Jahre Saturn-Arena!

Dazu hatten sich die ERCI-Verantwort­lichen ein buntes Rahmenprog­ramm einfallen lassen. Unter dem Motto „Jahnstraße trifft Saturn-Arena“wurde beispielsw­eise im Durchlauf hinter der Fankurve (Block F) eine riesige Wand (Wall of Fame“) mit dem Schriftzug „Eisstadion“der altehrwürd­igen Spielstätt­e an der Jahnstraße angebracht. Darüber hinaus gaben mit Michael Waginger, Günter Oswald, Jakub Ficenec, Terry Campbell und Chris Heid fünf ehemalige Panther-Profis fleißig Autogramme.

Für „nostalgisc­he Gefühle“unter der jüngeren Anhängersc­haft sorgte schließlic­h auch die aktuelle ERCITruppe über weite Strecken der Partie gegen die Grizzlys Wolfsburg. Nicht nur, dass die Aufeinande­rtreffen beiden Teams in den vergangene­n Jahren vor allem aufgrund der defensiv geprägten Spielweise der Grizzlys unter ihrem Ex-Coach Pavel Gross zumeist „vergnügung­ssteuerpfl­ichtig“waren. Auch standen die Schanzer am Ende zumeist mit leeren Händen da. Bevor am 13. Oktober 2017 ein 3:0-Erfolg in der heimischen Saturn-Arena herausspra­ng, hatte es zuvor sage und schreibe zwölf (!) Niederlage­n hintereina­nder gegeben.

Auch diesmal sah es nach dem ersten Abschnitt danach aus, als die Gäste unter ihrem neuen Headcoach Pekka Tirkkonen an diese alte Tradition anschließe­n. Die Panther taten sich überaus schwer, das Wolfsburge­r Abwehrboll­werk zu durchbrech­en. Nicht hilfreich war dabei freilich auch die Tatsache, dass sich die Truppe von Cheftraine­r Doug Shedden unzählige (tech- Fehler bereits im Spielaufba­u leistete. Einer dieser „Böcke“führte dann auch noch in der siebten Minute zum Rückstand aus ERCISicht – genauer gesagt waren es sogar zwei! Erst leistete sich Verteidige­r Ville Koistinen in der eigenen Zonen einen haarsträub­enden Fehlpass, der bei Spencer Machacek lankönnten dete. Dann sah Panther-Goalie Timo Pielmeier bei dessen Handgelenk­schuss schlecht aus – 0:1! „Bereits zuvor ist Ville ein Fehler unterlaufe­n, der noch nicht bestraft wurde. Nach seinem zweiten hätte ich ihn eigentlich einige Zeit auf der Bank sitzen lassen müssen. Doch glückliche­rweise hat er sich im weinische) teren Verlauf dieser Begegnung dann gesteigert“, so Shedden.

Dass die Oberbayern am Ende doch noch zwei Zähler einfahren und gemeinsam mit den 3826 Zuschauern ein standesgem­äßes „Saturn-Arena-Jubiläum“feiern konnten, lag indes vor allem an zwei Akteuren: Tyler Kelleher und Jerry D’Amigo! Nachdem der kleine „Wirbelwind“Kelleher zuerst in Überzahl den zwischenze­itlichen 1:1-Ausgleich erzielt hatte (30.), folgte sein zweiter großer Auftritt in der Verlängeru­ng. Der 23-jährige US-Boy schnappte sich die Scheibe, zog hinter den gegnerisch­en Kasten und bediente von dort aus seinen Landsmann D’Amigo, der exakt 3,8 Sekunden vor der Schlusssir­ene zum 2:1-Sieg vollstreck­te.

„Es war sicherlich kein einfaches Spiel. Aber meine Mannschaft hat dennoch einen Weg gefunden, diese Partie in der Verlängeru­ng zu ihren Gunsten zu entscheide­n“, resümierte Shedden und fügte hinzu: „Dieser Extrapunkt kann am Saisonende, wenn es in der Tabelle eng wird, nochmals ganz wichtig werden. Deshalb bin ich auch glücklich, dass wir ihn einfahren konnten.“Ein Extra-Lob zollte der kanadische Coach indes seinem Angreifer Kelleher: „Tyler hat nicht nur einen Treffer selbst erzielt und auch das Siegtor vorbereite­t, sondern viele weitere gute Aktionen. Gerade für unsere Fans ist es sicherlich eine tolle Sache, ihm auf dem Eis zuzuschaue­n. Das macht einfach Spaß.“

 ?? Foto: Xaver Habermeier ?? Kaum zu stoppen: Panther-Stürmer Tyler Kelleher (rechts) hatte mit einem Treffer und einer Vorlage maßgeblich Anteil am 2:1-Erfolg nach Verlängeru­ng gegen die Grizzlys Wolfsburg.
Foto: Xaver Habermeier Kaum zu stoppen: Panther-Stürmer Tyler Kelleher (rechts) hatte mit einem Treffer und einer Vorlage maßgeblich Anteil am 2:1-Erfolg nach Verlängeru­ng gegen die Grizzlys Wolfsburg.

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