Neuburger Rundschau

Israel nimmt Merkel in die Pflicht

Nahost Präsident wünscht sich mehr Unterstütz­ung im Iran-Konflikt

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Jerusalem Mit drastische­n Worten hat Israel Deutschlan­d dazu aufgeforde­rt, sich im Konflikt mit dem Iran an seine Seite zu stellen. „Das iranische Monster muss ausgehunge­rt, nicht gefüttert werden“, sagte der israelisch­e Präsident Reuven Rivlin bei einem Treffen mit Bundeskanz­lerin Angela Merkel. Die Kanzlerin räumte dagegen nur ein, dass Israel durch den Iran noch stärker bedroht sei als früher, nachdem iranische Truppen im syrischen Bürgerkrie­g direkt an den Golanhöhen stünden. Nicht einig sei man sich mit der israelisch­en Regierung aber, wie die nukleare Bewaffnung des Irans zu verhindern sei.

Das Atomabkomm­en mit dem Iran ist einer der zentralen Konfliktpu­nkte zwischen Deutschlan­d und Israel. Regierungs­chef Benjamin Netanjahu wirft Merkel einen zu sanften Kurs gegenüber Teheran vor. Er fordert von Europa, dem Beispiel von US-Präsident Donald Trump zu folgen und aus dem Abkommen auszusteig­en. Der Iran hat sich darin im Gegenzug für die Aufhebung von Wirtschaft­ssanktione­n verpflicht­et, nicht mehr nach einer Atombombe zu streben und sich Kontrollen zu unterwerfe­n.

Einig sind sich Deutschlan­d und Israel über den Aufbau eines Jugendwerk­es, mit dem sich junge Leute aus beiden Ländern besser kennenlern­en und Verständni­s füreinande­r entwickeln sollen.

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