Geht die wilde Hatz weiter?
Der FCA fordert den Tabellenführer heraus
Augsburg Als der FC Augsburg Manuel Baum im Dezember 2016 zum Cheftrainer beförderte, wünschten sich die Verantwortlichen neben Erfolg eine attraktivere Spielweise. Wobei das eine das andere bedingen sollte. Ansehnlicher Fußball kann bedeuten, sich mit traumhaften Ballstafetten bis vors gegnerische Tor zu kombinieren. Baum, 39, indes wählte einen anderen Ansatz: Er wollte möglichst früh den Gegner unter Druck setzen und nach Balleroberungen zum schnellen Gegenangriff übergehen. Im modernen Fußball in „Arbeit gegen den Ball“, „Pressing“und „Umschaltspiel“zusammengefasst.
Wie gut Baums Plan inzwischen greift, zeigten die jüngsten Auftritte gegen den FC Bayern (1:1) und den SC Freiburg (4:1). Die Augsburger nervten die Gegenspieler, indem sie diese bereits in deren eigener Spielhälfte Stresssituationen aussetzten. Aus dieser wilden Hatz resultierte in München – neben dem überraschenden Punktgewinn – eine Saisonbestmarke von 291 Sprints pro Partie. Augsburgs Mittelfeldspieler Rani Khedira, 24, veranlassen die jüngsten Auftritte dazu, seine Mannschaft als „eine der mutigsten in der Liga“zu betrachten. Nicht einmal in Dortmund ist den Augsburgern bange, zuversichtlich geben sich Khedira und sein Trainer vor dem Auswärtsspiel bei Borussia Dortmund (Samstag, 15.30 Uhr).
Baum will dem favorisierten Tabellenführer den Spaß am Kombinieren nehmen. Die Dortmunder müssten das Gefühl haben, dass es „intensiv“wird, sobald sie den Ball haben, beschreibt Baum. Auch gegen den BVB soll sich seine Mannschaft nicht aufs Verteidigen versteifen, sondern mutig agieren. „Gegen Bayern haben wir es bewiesen. Gegen Freiburg haben wir es bestätigt. Und in Dortmund können wir es nochmals bestätigen“, erläutert Baum.
Der Einsatz von Ja-Cheol Koo (krank) und Marco Richter (muskulär) ist fraglich, hingegen stehen Neuzugang Fredrik Jensen und Jan Moravek wieder zur Verfügung und könnten im Kader stehen.