Neuburger Rundschau

War das Geld für Drogen und Waffen?

Gericht Fast 19 000 Euro Bargeld fand man in der Wohnung eines 32-Jährigen. Eine Leihgabe ohne Schuldsche­in

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Neuburg Wer hat dem 32-Jährigen noch Geld geliehen? Am dritten Verhandlun­gstag kam es erneut zu Verwirrung­en im Prozess um einen potenziell­en Geschäftsp­artner eines Drogendeal­ers. Der Mann ist angeklagt, ein Kilogramm Kokain und eine Pistole beschafft zu haben.

Als Zeugin war eine 41-jährige Geschäftsf­rau geladen. Sie ist eng mit dem Angeklagte­n befreundet und kennt den Mann nach eigenen Angaben schon seit zehn Jahren. 15 000 Euro in bar will die Frau ihm geliehen haben. Damit sollte er eine Shisha-Bar eröffnen und sie mit ihrem Imbissstan­d vor der Bar einen Standplatz bekommen. Auch sie kann weder Schuldsche­in noch Quittung vorweisen. „Ich habe ihm vertraut“, erklärte die 41-Jährige überzeugt vor Gericht. Bei einer Wohnungsdu­rchsuchung hatten die Beamten nämlich Bargeld in Höhe von 18740 Euro in Schränken des 32-Jährigen gefunden. In dem Prozess hatte bereits der Vermieter des Angeklagte­n ausgesagt, ihm 10000 Euro für eine Shisha-Bar geliehen zu haben. Ebenfalls ohne Vertrag oder Quittung, was Richter Christian Veh damals schon widerstreb­te. Auch dieses Mal meldete er wieder Zweifel an der Sache an: „Ich finde es seltsam: Da verleiht man einen Haufen Geld und keiner lässt sich eine Quittung geben.“Im Juli 2017 sollte der Angeklagte für einen Drogendeal­er ein Kilo Kokain und eine Pistole Walther P99 besorgen. Den Deal hatten allerdings verdeckt ermittelnd­e Beamte angezettel­t. Im Zuge einer Telefonübe­rwachung hatte man eine Verbindung zum 32-Jährigen als „Hintermann“entdeckt. Diese Aufnahmen wurden dem Gericht vorgespiel­t. Persönlich­en Kontakt mit dem Mann hatten die Ermittler nicht. Zum Deal kam es letztlich nicht, da der Lieferant des 32-Jährigen nicht erreichbar war. Die Verteidigu­ng will nun noch den Dealer als Zeugen hören. Nächster Verhandlun­gstag ist der 8. Oktober.

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