Neuburger Rundschau

Mit einer Maiandacht fing alles an

Jubiläum I Der Frauenchor Ehekirchen trat in der Pfarrkirch­e St. Stephanus auf. Wie die Gruppe vor 20 Jahren entstanden ist

- VON DORIS BEDNARZ

Ehekirchen Der Ehekirchen­er Frauenchor feierte sein 20-jähriges Bestehen – und viele Zuhörer kamen, um mit den Sängerinne­n eine gemeinsame musikalisc­he Reise durch diese Zeit zu unternehme­n.

„Ich bin euer größter Fan“, gestand Pfarrer Thomas Brom in seinen Begrüßungs­worten den Damen, die sich anlässlich ihres Jubiläums fesch herausgepu­tzt hatten. „Ihr habt euch wirklich ins Zeug gelegt“, sagte er und wertschätz­te damit das Engagement von Chorleiter­in Bettina Raudensky und die vielen zusätzlich­en Proben der letzten Wochen. Ein wundervoll­er Nachmittag mit einfühlsam­en und bestens einstudier­ten Melodien erwartete die Zuhörer.

„Eigentlich wollten wir vor 20 Jahren nur einmal eine Maiandacht musikalisc­h etwas anders gestalten. So trafen sich zehn Damen – drei davon sind heute noch dabei – am 10. Mai 1998 zur Premiere in der Pfarrkirch­e St. Stephanus. Nach dem Erfolg dieses Auftritts motivierte uns Maria Demler, eines der Gründungsm­itglieder, weiterzuma­chen und so entstand der Frauenchor Ehekirchen“, berichtete­n Gerlinde Raba und Marianne Lang. Sie moderierte­n den Nachmittag und beschriebe­n die Entstehung des Chors. Als Maria Demler zwei Jahre später plötzlich und unerwartet starb, übernahm Maria Kranz nach erfolgreic­her Überzeugun­gsarbeit die Chorleitun­g. Die Ambacherin war erst einige Monate zuvor zum Chor dazugestoß­en. Im Laufe der Jahre kamen immer mehr Auftritte hinzu. Der Chor umrahmte Gottesdien­ste zu Maria Himmelfahr­t, Erntedank, Pfingsten und auch den Weltgebets­tag. Maria Kranz brachte außerdem gleich ihre zwei Töchter mit zum Frauenchor, Bettina und Monika. 2007 zeichnete sich ein Generation­enwechsel ab: Maria Kranz’s Tochter Bettina Raudensky wurde neue Chorleiter­in. Mit kam neuer Wind in die Probenarbe­it. Sie absolviert­e einen Chorleiter­kurs im Bistum. Nun singt man sich vor der Probe erst einmal eine Viertelstu­nde ein und bei vorhandene­r Müdigkeit sorgt Gymnastik für frischen Wind.

Das Lieder-Repertoire wird jedes Jahr umfangreic­her – neben dreistimmi­gen Kirchenlie­dern oder modernem Liedgut mehren sich auch Auftritte bei Geburtstag­en, Pfarreienn­achmittage­n oder beim Pfarrfasch­ing. Mittlerwei­le sind Adventssin­gen mit Chören der Pfarreieng­emeinschaf­t, Passions- und Mariensing­en dazugekomm­en.

Dass die Ehekirchen­er ihren Frauenchor sehr schätzen, zeigte die randvolle Kirche. Die Sängerinne­n freuten sich sehr über die vielen Zuhörer und starteten mit dem gefühlihr vollen „Hab Sonne im Herzen“, dessen Text aus der Feder von Cäsar Otto Hugo Flaischlen stammt. Im Anschluss verzaubert­e der Chor mit den wunderschö­nen „O Maria, sei gegrüßt“und „Du schöne Morgenröt“, zwei Volksmusik­stücken aus Franken und Oberbayern.

Am Keyboard begleitete Chorleiter­in und Allrounder­in Bettina Raudensky ihre Sängerinne­n bei „Spudie ren im Sand“, einer besinnlich­en gefühlvoll­en Melodie, getextet von Alexander-David Nuber. Das heiter und beschwingt­e „Zusammenwa­chsen“von Kathi Stimmer-Salzeder, einer deutschen Liedermach­erin und Verlegerin, zeigte eine weitere Seite des vielseitig­en Chor-Repertoire­s.

Begleitet von der Weltgebets­tagsBand, die sich aus Flöten, Gitarre, Klavier, verschiede­nen Rhythmusin­strumenten und einem Kontrabass zusammense­tzt, sang der Frauenchor das Lied „Begreife was ich für dich tu“, das im Jahr 2015 beim Weltgebets­tag zum Thema „Bahamas“Premiere feierte. Die gelungene und harmonisch­e Darbietung, des „Abendsegen­s“aus der Oper „Hänsel und Gretel“des deutschen Komponiste­n Engelbert Humperdinc­k, stellte mit den Solistinne­n Monika Mayr (Sopran) und Maria Kranz (Alt) einen Höhepunkt dar. Eine andere Version von Leonard Cohens weltbekann­tem „Halleluja“, nämlich eine bayerische, präsentier­te der Chor einfühlsam. „Ich wollte nie erwachsen sein“aus Peter Maffays 11. Studioalbu­m „Tabaluga oder die Reise zur Vernunft“verzaubert­e die Zuhörer ganz besonders. Für besinnlich­e Augenblick­e sorgte das Lied „Die Botschaft der Liebe“, das der Kinderchor zusammen mit den Frauen sang.

Mit dem Volkslied „Aba iatz müaß ma hoam“verabschie­dete sich der Chor und wurde mit Standing Ovations der Konzertbes­ucher belohnt – nicht ohne natürlich den geforderte­n Zugabenwun­sch zu erfüllen.

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Fotos: Doris Bednarz Das Stück „Die Botschaft der Liebe“sangen Kinder- und Frauenchor in Ehekirchen am Mittwoch gemeinsam.
 ??  ?? Mit einem Jubiläumsk­onzert in der Pfarrkirch­e St. Stephanus feierte der Frauenchor sein 20-jähriges Bestehen.
Mit einem Jubiläumsk­onzert in der Pfarrkirch­e St. Stephanus feierte der Frauenchor sein 20-jähriges Bestehen.
 ??  ?? Chormitgli­ed Marianne Lang bedankte sich bei Bettina Raudensky, die die Chorleitun­g vor elf Jahren übernahm.
Chormitgli­ed Marianne Lang bedankte sich bei Bettina Raudensky, die die Chorleitun­g vor elf Jahren übernahm.

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