Wie aus 20 Jahren plötzlich 25 werden
Jubiläum II Der Wagenhofener Jugendchor feierte sein langjähriges Bestehen. Wie lange gibt es ihn denn nun eigentlich?
Wagenhofen Angekündigt wurde ein Konzert des Wagenhofener Jugendchores (Juco) zu seinem 20-jährigen Bestehen. In der Vorbereitung stellte sich dann heraus, dass man bereits mehr als zwanzig Jahre hinter sich gebracht hatte und man einigte sich auf 20 Jahre plus x. Doch kurze Zeit vor dem Konzert rechnete ein ehemaliges Chormitglied genauer nach und kam auf 25 Jahre Juco Wagenhofen. Also feierte der Chor am vergangenen Sonntag in der mit Zuhörern voll besetzten Kirche St. Martin sein Vierteljahrhundert mit einem hörenswerten Konzert.
Nach dem Eröffnungslied „Von Dir sind wir gerufen“, griff Chorleiterin Barbara Vogt zum Mikrofon, begrüßte die Konzertbesucher und stimmte diese auf den weiteren Verlauf des Konzertes ein. Mit den dargebotenen Liedern zeigte der Juco, dass er mit seinem Repertoire breit aufgestellt und nicht nur auf liturgische Gesänge ausgerichtet ist. Barbara Vogt, die das Programm erfrischend humorvoll moderierte, meinte denn auch, dass das Konzert etwas Liebeslieder-lastig sei, was auf die zahlreichen Engagements bei Hochzeiten zurückzuführen sei. So wurden Songs, wie „So liab hob i Di“, oder „Liebe ist alles“zu Gehör gebracht.
Eine Besonderheit des Ensembles ist es, Medleys zusammenzustellen und diese in eine Geschichte zu verpacken. Eine solche Story wurde auch vorgetragen. Sie handelte von dem Traum eines jungen Mädchens von der großen Liebe, „Mit 17 hat man noch Träume“, über die genaue Vorstellung des Traummannes, der ein Cowboy sein soll, sich aber dann als Ökonom herausstellte, der seine Angebetete mit dem Traktor abholt. Schließlich endet die Beziehung, weil der Traummann nicht treu sein kann, mit „Bye bye love“und dem Rat guter Freunde, dass Liebeskummer sich nicht lohnt. Schließlich ist man bereit für eine neue Liebe, die dann wie ein neues Leben ist und stabiler als Marmor, Stein und Eisen. Dies ist sicher ein Alleinstellungsmerkmal des Chores.
Es folgten internationale Hits, wie „When you say nothing at all“und „Let it be“. Letzterem hat man, auch eine Besonderheit, eine vierte Strophe angehängt, quasi als Übersetzung ins Deutsche. Gegen Ende wurde es dann richtig eng im Altarraum der Kirche, denn es stießen all die zahlreich erschienenen Ehemaligen des Chores zu den Akteuren dazu und intonierten gemeinsam „Ein schöner Tag“. Mit dem Irischen Friedensgruß fand das Konzert sein Ende. Die Darbietungen aller Beteiligten wurden von den Besuchern mit zu Recht kräftigem Applaus belohnt.
Nicht unerwähnt bleiben darf, dass sich der Wagenhofener Jugendchor Verstärkung geholt hat. Um nach einigen dargebotenen Liedern eine Verschnaufpause zu bekommen, engagierte man kurzerhand die Akkordeongruppe der Königsmooser Musi, auch bekannt als Akkordeonengel Ballersdorf.
Nach dem Konzert traf man sich zu Kaffee und Kuchen im Martinsheim. Natürlich wurden dabei auch die statistischen Eckdaten, die bei Jubiläen üblich sind, vorgetragen: Der damalige Pfarrer Alois Ott meinte, dass man einen Jugendchor brauche und beauftragte auch gleich Johanna Fuhrmann und Sonja Heckl mit der Umsetzung. Sieben Jahre leiteten die beiden den Chor, bis Sonja Heckl ihren Dienst beendete. Nachgerückt ist für sie Barbara Vogt, die Schwester von Johanna Fuhrmann. Seither stehen beide gemeinsam an der Spitze des Chores.
Dabei sind die Aufgaben klar verteilt. Johanna kümmert sich um das Organisatorische und Barbara um das Musikalische. Es gab in der Vergangenheit insgesamt drei Ausflüge, von denen einer in ganz besonderer Erinnerung geblieben ist. Man fuhr zu einen Auftritt nach Österreich. In Hengersberg fing ein Fahrzeug Flammen und das ganze Unternehmen schien zu scheitern. Die Freiwillige Feuerwehr Hengersberg sprang beherzt in die Bresche und brachte die Chormitglieder rechtzeitig zu ihrem Auftritt nach Österreich. Beim folgenden Ausflug war man vorsichtiger und mietete einen Bus.
Stolz wies die Chorleiterin darauf hin, dass man insgesamt 960 Probeneinheiten absolviert hat. Buben sind im Chor seit jeher Mangelware, weshalb man es in der ganzen Zeit nur auf sechs Sänger gebracht hat, wovon nur noch einer aktiv ist. Bei dem anschließenden Kaffeeklatsch tauchten noch mehr Geschichten aus der Vergangenheit auf, die sich auch aus der von Barbara Vogt zusammengestellten Diashow ergaben. Alles in allem war es für alle ein vergnüglicher Nachmittag!