Ein warmes Haus dank kaltem Wasser
Königsmoos will Baugebiete mit kalter Nahwärme ausstatten
Königsmoos Die Gemeinde Königsmoos macht den nächsten Schritt in Richtung Nahwärmeversorgung. Für die geplanten Baugebiete in den Ortsteilen Obermaxfeld und Ludwigsmoos hat der Gemeinderat die Bürgerenergiegenossenschaft Neuburg-Schrobenhausen-AichachEichstätt, kurz BEG, beauftragt, die Unterlagen für eine Machbarkeitsstudie für eine sogenannte „Kalte Nahwärme“zu erstellen.
Der Clou dabei ist, dass nicht jeder Bauherr Bohrungen für die Versorgung seiner Wärmepumpe anlegen muss. Diese Bohrungen könnte die Gemeinde zentral vorhalten und durch ein Leitungsnetz mit den Baugrundstücken in den geplanten Baugebieten verbinden. Dann bräuchten die Bauherren nur noch eine eigene Wärmepumpe im Haus und bekämen das Wasser dafür aus diesen Nahwärmeversorgungsleitungen. Kalte Nahwärme heißt das Ganze deshalb, weil dabei kaltes Wasser zirkuliert. Damit gibt es keinen Wärmeverlust.
Die Gemeinderäte hatten viele technische Fragen dazu. Außerdem wollten sie alles über die anfallenden Kosten wissen. Manfred Rößle von der BEG, der die Technik vorstellte,
Burgheim: rund 20 Euro mehr Erschließungskosten
konnte da zwar nicht konkret werden, denn dafür müsste man genauere Planungen durchführen. Er zeigte den Räten aber ein Beispiel aus Burgheim. Dort wird ein solches Wärmenetz mit zentralen Bohrungen umgesetzt. Die Grundstückswerber zahlen dieses Netz mit den Erschließungskosten, was in Burgheim rund 20 Euro pro Quadratmeter Baugrund ausmacht.
Allerdings gibt es seit April ein Förderprogramm, das eine 50-prozentige Förderung ermöglicht. Solche Kostenersparnisse gibt die Gemeinde an die Bauherren weiter. Um aber in den Genuss der Bauförderung zu kommen, muss eine Machbarkeitsstudie erstellt werden. Diese Studie kostet der Gemeinde rund 60000 Euro, wird aber ebenfalls zu 60 Prozent gefördert. Der Gemeinderat hat einstimmig die BEG beauftragt, die Unterlagen für den Antrag auf die Förderung der Machbarkeitsstudie zu erstellen.
Neben den Grundkosten für das Netz, die mit der Erschließung abgegolten werden könnten, würde dann nur noch eine Wartungspauschale für das Leitungsnetz anfallen, die die BEG mit rund 150 Euro pro Jahr beziffert.
Wenn alles klappt sollte die Baumaßnahme für das „Kalte Nahwärmenetz“zusammen mit den Erschließungsarbeiten ablaufen. Und die könnten im Herbst 2019 beginnen.