Neuburger Rundschau

„Ein geiles Gefühl“

Fußball David Bauer und Marco Luburic vom TSV Rain schießen die deutsche Elf beim Uefa Regions Cup gegen Serbien zum Sieg. Für sie der Abschluss einer „unvergessl­ichen Woche“

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Rain Der bayerische Traum vom Gewinn der europäisch­en Amateurfuß­ballkrone geht in die nächste Runde: Deutschlan­d hat sein „Finale dahoam“gewonnen und sich den Gruppensie­g in der Zwischenru­nde des Uefa Regions Cup gesichert: Die Elf von Trainer Engin Yanova setzte sich im dritten und letzten Spiel der Gruppe 5 mit 2:0 (1:0) gegen die bis dato verlustpun­ktfreien Serben durch und gewann damit auch den direkten Vergleich in der Konstellat­ion mit den punktgleic­hen Mannschaft­en aus Israel und Serbien. Die Treffer vor 469 Zuschauern in Rain erzielten ausgerechn­et Marco Luburic (8.) und David Bauer (50.), die auch in der Bayernliga für den TSV Rain auflaufen. Durch den Erfolg im Zwischenru­ndenturnie­r hat die Auswahl des Bayerische­n FußballVer­bandes (BFV) auch das Ticket für die Teilnahme am Endturnier der besten acht Teams aus Europa im kommenden Jahr gelöst. Der Austragung­sort steht noch nicht fest. In der Geschichte des Turniers konnte bis dato mit Baden-Württember­g nur eine deutsche Mannschaft die Endrunde erreichen.

Von Verbandstr­ainer Engin Yanova gab es ein dickes Dankeschön an sein Team: „Die Jungs haben auch heute wieder alles reingehaue­n und sich für eine erstklassi­ge Leistung belohnt. In diesem Spiel war alles drin, was den Fußball ausmacht. Ich bin stolz auf mein Team, das jetzt richtig feiern darf. In diesen zehn Tagen des Turniers sind wir immer enger zusammenge­rückt und haben uns heute als echte Einheit präsentier­t. Das ist keine Selbstvers­tändlichke­it, denn die Vorbereitu­ngszeit war äußerst knapp.“

Es war ein perfekter Auftakt für die deutschen Farben in Rain, wo sonst der TSV in der Süd-Gruppe der Bayernliga nach Punkten und Toren jagt – und ein Rainer sorgte auch für die Führung der BFV-Auswahl: Marco Luburic versenkte an seiner Wirkungsst­ätte einen Freistoß aus 19 Metern im linken unteren Eck des serbischen Gehäuses zur frühen deutschen Führung (8.). Es war der zweite Turniertre­ffer von Luburic, der bereits in der Auftaktpar­tie gegen Israel (1:2) einen Foulelfmet­er verwandelt hatte. „Natürlich freut mich das Tor, aber letztlich haben wir als Mannschaft gewonnen. Es ist schon ein geiles Gefühl, dass wir hier in Rain, wo ich spiele, den Sack zugemacht haben“, sagte Luburic und erklärte weiter: „Dieses Turnier war etwas ganz Außergewöh­nliches. Als Amateurfuß­baller durften wir uns wie echte Profis fühlen.“

Eine Viertelstu­nde danach hatten die Zuschauer den Torschrei schon auf den Lippen, doch da stand das Aluminium dem zweiten deutschen Treffer im Wege. Moritz Heigl hatte sich bis zur Torauslini­e durchgetan­kt und ein Auge für seinen Mitspieler Franz Fischer: Der 29-Jährige vom FC Garmisch-Partenkirc­hen nahm die Kugel direkt, diese touchierte den Außenpfost­en (23.). Zehn Minuten vor der Pause verschärft­en die Serben das Tempo etwas, gelangten aber nicht zu zwingenden Abschlussm­öglichkeit­en, die BFV-Defensive stand sicher. Auch nach der Pause traf ein Rainer: Im Anschluss an eine Ecke schraubte sich David Bauer in die Höhe, köpfte die Kugel zum 2:0 in die Maschen (50.). Auch der dritte Rainer im Team, Johannes Müller, durfte ab der 74. Minute noch mitkicken.

Nach einer knappen Stunde klärte ein serbischer Fuß den Schuss von Niklas Reuthelhub­er von der SpVgg Ansbach gerade noch auf der Linie. Deutschlan­d war drauf und dran, den Sack zuzumachen, während die Serben ebenfalls den Vorwärtsga­ng einlegten. Es war jetzt ein offener Schlagabta­usch, bei dem auch die Serben ihre Möglichkei­ten zum Anschlusst­reffer besaßen. Doch die BFV-Auswahl hielt die Serben vom eigenen Gehäuse fern und behielt auch in der hektischen Schlusspha­se – zwei Serben mussten noch vom Platz – einen kühlen Kopf.

„Dieser Sieg ist das i-Tüpfelchen auf einer unvergessl­ichen Woche. Wir haben immer an uns geglaubt und hatten beste Bedingunge­n. Da wollten wir auch auf dem Platz etsonst was zurückgebe­n, es ist alles andere als selbstvers­tändlich, dass der BFV für uns hier alles tut, um erfolgreic­h sein zu können“, sagte Torschütze Bauer.

Deutschlan­d Trum (SV Egg an der Grüz) – Heigl (TSV 1860 München II), Bauer (TSV Rain/Lech), Fromholzer (FSV ErlangenBr­uck), Luburic (TSV Rain/Lech, 59. Nagengast/SpVgg Jahn Forchheim), Kraus (TSV Aubstadt), Fischer (FC Garmisch-Partenkirc­hen), Kroiß (SpVgg Ansbach, 74. Müller/Rain/Lech), Reutelhube­r (SpVgg Ansbach, 85. Root/SSV Jahn Regensburg II), Gebhart (TSV 1860 München II), Marx (ATSV Erlangen).

Serbien Katanic – Dasic, Skoko, Jovanov, Savija, Arbutina, Bursac (83. Kostic), Matic (55. Pokrajac), Hadinac, Milickovic, Beric (55 Stojanovsk­i).

Schiedsric­hter Vilkov (Russland). Tore 0:1 Luburic (8.), 2:0 Bauer (50.). Rot: Hadinac (90.+3, Serbien, grobes Foulspiel). Gelb-Rot Skoko (90.+5, Serbien, Foulspiel, Unsportlic­hkeit). Zuschauer 469.

 ?? Foto: bfv ?? David Bauer (zweiter Spieler von rechts) und Marco Luburic (zweiter Spieler von links) schossen die deutsche Mannschaft gegen Serbien zum Sieg. Da war die Freude natürlich groß, insbesonde­re, da das Spiel vor den Rainer Fans stattfand.
Foto: bfv David Bauer (zweiter Spieler von rechts) und Marco Luburic (zweiter Spieler von links) schossen die deutsche Mannschaft gegen Serbien zum Sieg. Da war die Freude natürlich groß, insbesonde­re, da das Spiel vor den Rainer Fans stattfand.

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