Neues Seniorenheim in Aichach: Funktional und modern
Einweihung Das neue Haus an der Paar mit 86 stationären Plätzen ist jetzt eröffnet. Die ersten 20 Bewohner sind eingezogen, der nächste Wohnbereich wird Ende Oktober bezugsfertig
Aichach Mit dem Haus an der Paar an der Franz-Beck-Straße in Aichach wurde gestern ein weiteres Seniorenheim in der Paarstadt eingeweiht. Von den insgesamt 86 stationären Plätzen sind bereits über 20 belegt. Voraussichtlich Anfang November wird der zweite von insgesamt drei Wohnbereichen eröffnet werden. In der obersten Etage des vierstöckigen Gebäudes sind die Verwaltungsräume sowie die Küche untergebracht. Betreiber des Hauses ist das Pflege-Unternehmen Korian Deutschland.
Die ersten Bewohner zogen ins Haus an der Paar im August ein (wir berichteten). Lolita Höpflinger, die die Einrichtung leitet, ist schon seit Mitte Mai in dem Haus. Seit rund zehn Jahren arbeitet die 58-Jährige im Korian-Konzern. Zuletzt als Leiterin eines Seniorenheims in Vohburg (Landkreis Pfaffenhofen). Die gelernte Altenpflegerin hat mehrere Aus- und Weiterbildungen gemacht. Unter anderem ist sie gerontopsychiatrische Fachkraft und hat ein Studium in Gesundheitsund Sozialmanagement mit dem Bachelor abgeschlossen. Rund 80 Prozent ihrer Mitarbeiter seien Fachkräfte, sagt Höpflinger. Der aktuell viel diskutierte Mangel an Pflegekräften war laut Höpflinger kein Thema. Für die Stellen habe sie viele Anfragen erhalten. Als Grund vermutet sie: „Vielleicht, weil das Haus noch ganz neu ist und Mitarbeiter es mitgestalten können.“
Verteilt auf drei Etagen sind die Wohnbereiche untergebracht. Jeder Wohnbereich ist farblich gekennzeichnet und hat mit Namen wie Köglturm, Unteres Tor oder Oberes Tor auch einen direkten Bezug zu Aichach. In den Aufenthaltsräumen hängen weitere Fotos der Paarstadt. Die modernen Zimmer, neun davon Doppel- und 68 Einzelzimmer, sind mit einer Notrufanlage, elektrisch einstellbaren Pflegebetten, barrierefreiem Bad sowie Telefon und Fernsehanschluss ausgestattet. Das Herzstück des Hauses ist die rund 200 Quadratmeter große Dachterrasse mit Altstadt-Blick.
Zum Konzept der Einrichtung gehört es, die Aktivität der Bewohner zu fördern. Deshalb enthält das Wochenprogramm Punkte wie gemeinsames Singen oder Musizieren, einen Vorlesenachmittag, Gedächtnistraining. Auch gemeinsame Koch-, Bastel- und Spielgruppen, Grillabende oder Tagesausflüge stehen regelmäßig auf dem Programm. „Die Zufriedenheit der Bewohner ist uns ganz wichtig“, betonte die Einrichtungsleiterin. Das neue Seniorenheim sei „funktional, mit hoher Aufenthaltsqualität“, sagte Bürgermeister Klaus Habermann nach einem Rundgang. Dazu kommt die „prominente“Lage direkt am Grünzug an der Paar und in unmittelbarer Nähe zur Innenstadt und dem Bahnhof. Ein Umstand, den sowohl die Bewohner als auch die Angehörigen zu schätzen wüssten, war sich Habermann sicher. Er freute sich, dass Aichach mit dem Haus an der Paar ein weiteres Seniorenheim bekommen hat. Vor allem mit Blick auf die demografische Entwicklung, nach der im Jahre 2030 jeder Dritte in Deutschland im Seniorenalter sein wird. „Und dann braucht man solche Seniorenheime, wie wir sie als Stadt zum Beispiel mit unserem Heiliggeist-Spital oder auch die AWO hier in Aichach betreiben.“ Wobei die einzelnen Betreiber sich nicht eigentlich als Konkurrenten sehen, betonte der Bürgermeister. „Gerade im Miteinander, im stetigen Austausch von Kompetenz und Erfahrung aller Häuser liegt die ganz große Chance, die letztendlich den alten Menschen in unseren Häusern zugutekommen soll.“
Stadtpfarrer Herbert Gugler und sein evangelischer Kollege Winfried Stahl segneten die neue Einrichtung. Die Initiatoren des Projekts, Florian und Sebastian Behrend, die das Heim ursprünglich betreiben wollten, spendeten 500 Euro für die Bewohner, zum Beispiel für das erste Sommerfest.